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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya
Autoren: Blood Ties 01 - Blutzoll
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können
morgen wiederkommen."
    Tony blickte von der Schwester zu Vicki und stand
auf. Er blieb in der Tür stehen und sah zurück. „Heb' mir den Wackelpudding
auf."
    Vicki schnitt ein Gesicht. „Er gehört nur
dir", versprach sie.
    Die Schwester hantierte noch einige Augenblicke
herum, arrangierte die Kissen neu, überprüfte den Infusionstropf und den Verband,
der Vickis linken Arm von der Hand bis zum Ellbogen bedeckte. Auf dem Weg
hinaus nach draußen stieß sie mit Mike Celluci zusammen, der hereinkam.
    „Es tut mir leid." Sie richtete sich zu ihrer
vollen Größe auf und blockierte die Tür. „Aber die Besuchszeit ist
vorüber."
    Celluci schob sie sanft zur Seite und ließ, als sie
böse zu werden begann, kurz seine Marke aufblitzen.
„Polizeiangelegenheiten", sagte er und schloß die Tür.
    Er schüttelte den Kopf über die dunkelvioletten
Ringe unter Vickis Augen, schnalzte mit der Zunge wegen des Infusionstropfs,
beugte sich vor, küßte sie und setzte sich hin, ohne sich aufzurichten. „Du
siehst beschissen aus."
    „Eigentlich fühle ich mich wesentlich besser."
Sie streckte die Hand aus und schob die Haarlocke aus seiner Stirn zurück.
„Gestern fühlte ich mich auch beschissen. Und da wir gerade von gestern reden,
wo warst du?"
    „Meinen Bericht schreiben." Er warf sich auf
den Stuhl, den Tony neben das Bett gezogen hatte. „Klar, du kannst lachen. Das
ist ein Teil der Polizeiarbeit, über den du froh sein solltest, daß du ihn los
bist."
    Es tat nicht mehr so weh wie früher. Mit der Zeit,
vermutete sie, würde es fast überhaupt nicht mehr weh tun. „Was hast du
gesagt?"
    „Ich habe die Wahrheit gesagt." Er grinste
über ihren Gesichtsausdruck. „Okay, nicht die ganze Wahrheit."
    „Und Norman?"
    „Er entkam, während ich versuchte, dich am Leben zu
halten. Zum Glück erinnert der Chief sich noch durch die rosarote Brille an
dich und hält das für eine ausreichende Entschuldigung. Es läuft eine
landesweite Fahndung nach ihm." Er zuckte mit den Schultern. „Es wird sich
zwar auf der Liste meiner Verhaftungen nicht gut machen, aber die Morde werden
aufhören, und ich glaube, daß er bekommen hat, was er verdiente."
    Vicki war sich nicht ganz sicher, daß sie dem
zustimmte, daher schwieg sie. Es schmeckte zu sehr nach Auge um Auge. Und am
Ende ist die ganze Welt blind.
    „Dein neuer Freund ist ein bißchen
schüchtern."
    Sie mußte über seinen Tonfall grinsen. „Ich habe es
dir gesagt. Er ist Schriftsteller. Er ist daran gewöhnt, allein zu sein."
    „Klar. Und ich habe dir gesagt, daß du eine lausige
Lügnerin bist. Aber ich schulde ihm was, weil er sich um diesen... Teenager
gekümmert hat, daher werde ich es für den Augenblick dabei belassen."
    Vickis Grinsen verzerrte sich. Coreen hatte keine
Ahnung, daß sie schließlich doch ihren Vampir getroffen und besagter Vampir sie
davon überzeugt hatte, daß das meiste, was passiert war, überhaupt nicht passiert
war. Laut Coreen hatte Henrys Version sowohl den minderen Dämon als auch den
Dämonenfürsten ausgelassen und die ganze Schuld Norman Birdwell zugeschoben. In
gewisser Weise bekam Norman endlich die Anerkennung, nach der er sich gesehnt
hatte.
    Sie streckte ihren gesunden Arm aus und stupste
gegen seinen Oberschenkel. „Dieser Teenager, wie du sie nennst, hat mir gerade
ein anständiges Honorar für diese kleine Auseinandersetzung bezahlt, daher
wäre ich dir dankbar, wenn du mit etwas mehr Respekt von ihr sprechen würdest."
    Celluci schnitt ein Gesicht. ,Vicki, sie ist ein
Hohlkopf. Ich habe keine Ahnung, wie er sie dazu gebracht hat, zu schweigen
über, nun, du weißt schon..." Er konnte es nicht sagen, das hätte es zu
real gemacht, „...aber mich schauderte bei dem Gedanken, daß sie sich an die
Presse wenden könnte. Und jetzt", er stand auf und ging zur Tür, „werde
ich von hier verschwinden, damit du etwas schlafen kannst."
    Der Schlaf kam lange nicht. Sie ließ die Pillen
verschwinden, die sie ihr zu geben versuchten, lag da und lauschte, wie das
Krankenhaus still wurde.
    Es war fast 1:00, als die Tür sich wieder öffnete.
    „Sie sind wach", sagte er leise.
    Sie nickte, da sie wußte, daß er sie sehen konnte,
auch wenn sie ihn nicht sehen konnte.
    „Haben Sie auf mich gewartet?"
    Sie versuchte, einen unbekümmerten Tonfall
anzunehmen. „Nun, ich dachte mir schon, daß Sie nicht während der regulären
Besuchszeit kommen würden." Sie fühlte, wie sich sein Gewicht auf die
Bettkante setzte.
    „Ich war mir
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