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Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Titel: Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)
Autoren: Christine Feehan
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mir den Chip gegeben.« Ihre dunklen Augen wurden stürmisch. »Hast du geglaubt, ich hätte ihn lieber meinen Bruder ermorden lassen, als ihm den Chip zurückzugeben?«
    »Judith.« Er ging einen weiteren Schritt auf sie zu, aber sie wich wieder vor ihm zurück und verschanzte sich diesmal hinter dem Tisch. »Das ist nicht wahr. Ich war in derselben Zelle wie er. Die Wände waren mit Fotografien von dir bedeckt. Ich glaube, er ist besessen von dir, aber ich war nicht sicher, warum. Ich habe zwei Monate in dieser Zelle verbracht und hatte nichts anderes zu tun, als diese Bilder von dir anzusehen.«
    »O Gott. Du willst mir einreden, du hättest dich aufgrund von ein paar Fotos in einer Gefängniszelle rasend in mich verliebt? Hältst du mich wirklich für so blöd?« Sie sah sich um, als suchte sie verzweifelt nach einem Fluchtweg. »Was willst du, Thomas? Oder rede ich im Moment mit Stefan? Sag es mir einfach und geh dann.«
    »Ich weiß nicht, wann ich mich in dich verliebt habe, Judith. Ich wünschte, ich könnte es dir sagen, aber an jenem ersten Tag, an dem ich dir begegnet bin, kamst du auf mich zu, und mir ist klar geworden, dass sich mein ganzes Leben ändern würde.«
    Sie schüttelte den Kopf und wies sein Eingeständnis von sich. »Erzähle mir von dir und Jean-Claude und warum du hier bist. Den wahren Grund.«
    »Nachdem ich ihm begegnet war, wusste ich, dass es nur eine Möglichkeit gab, an die Information zu kommen, die wir brauchten – wir mussten ihn aus dem Gefängnis herausholen und ihn an einen Ort bringen, an dem wir ihn selbst verhören können. Das war der Plan und dann ist Sorbacov eingeschritten. Er hat anderen Agenten befohlen, La Roux bei der Flucht zu helfen, und mich hat er hierhergeschickt. Ich wusste, dass es eine Falle war. Ich bin zu wertvoll, um den Babysitter für eine frühere Freundin zu spielen, für den unwahrscheinlichen Fall, dass es La Roux irgendwie gelingen würde, unseren Agenten zu entkommen. Er musste vorhaben, mich als Köder zu benutzen, um Lev zum Vorschein zu bringen.« Es war ein Maßstab für seine Bedrängnis, dass er seinen Bruder bei seinem Taufnamen genannt hatte.
    »Dann bist du also in Wirklichkeit als Babysitter für mich hierhergeschickt worden? Und deine Regierung hat Jean-Claude bei der Flucht geholfen? Wow, du hast die perfekte Lösung gefunden, um mich im Auge zu behalten. Du hast immer wieder zugegeben, du seist in der Kunst der Verführung ausgebildet worden. Das war kein Scherz, stimmt’s? Und es war ja so einfach. Du brauchtest nichts weiter zu tun, als meine Persönlichkeit zu studieren, und ich war eine leichte Beute. Du machst deine Arbeit verdammt gut, Stefan.«
    »Du stellst das alles viel schlimmer hin, als es war. Ich hatte nie die Absicht, deinen Babysitter zu spielen – oder dich zu verführen. Ich sage es dir doch, Judith, ich habe mich in dich verliebt. Alles andere hätte nicht passieren sollen. La Roux hatte seine Männer schon bereitstehen. Sie haben die Agenten getötet und jetzt läuft er frei herum.«
    »Wie praktisch, dass du ausgerechnet hier bist, genau am richtigen Ort, an den er zwangsläufig kommen wird.«
    »Judith«, setzte Stefan an.
    Sie schüttelte den Kopf und hob ihre Gemälde auf. »Ich will nichts mehr darüber hören. Ich mache mich an die Arbeit. Du kannst gehen.«
    »Du weißt, dass ich nicht gehen werde. Wir werden gemeinsam eine Lösung finden.«
    Sie musterte ihn von Kopf bis Fuß, eine langsame, angewiderte Begutachtung. »Es gibt nicht genug Zeit auf dieser Welt, um dafür eine Lösung zu finden.« Sie wandte ihm abrupt den Rücken zu und stieg die Treppe hinunter.

20.
    J udith weigerte sich, im Beisein von Stefan zu weinen. Sie würde sich von ihm nicht ihre schwer errungene Gelassenheit zerstören lassen. Wie hatte sie ihn bloß so schnell in ihr Leben – und in ihr Herz – einlassen können? Sie war ja so dumm. Tränen trübten ihren Blick, als sie mit den Gemälden die Treppe hinuntereilte. Es wurde dunkel und sie schaltete die Lichter an, damit sie das Ausmaß des Schadens, den ihre Bilder genommen hatten, besser beurteilen konnte, während sie die Leinwände spannte. Im Gegensatz zu dem fröhlichen Durcheinander in ihrem Kaleidoskopstudio war das hier der Raum, in dem sie als Restauratorin und Konservatorin alter Gemälde ihr Geld verdiente, und sie hielt ihn makellos sauber.
    Nachdem sie die Tür fest hinter sich geschlossen hatte, spielte sie mit dem Gedanken, sie abzuschließen. Aber ein Mann wie
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