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How to be really bad (German Edition)

How to be really bad (German Edition)

Titel: How to be really bad (German Edition)
Autoren: Hortense Ullrich
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Amor, das war doch was. Haha!
Teenager haben ein wirklich kompliziertes Leben, mit diesem ganzen Kram, von wegen: «Ich finde ihn toll, findet er mich auch toll? Ich würde ihn gerne kennenlernen, aber wie? Wird er mich ansprechen? Wie schaffe ich es, dass er mich anspricht?» Oh Boy! Wieso machen sie es so kompliziert? Geht doch ganz leicht. Man fragt nach, und dann weiß man, woran man ist.
Mein ganzes Wissen über menschliches Verhalten und die Gepflogenheiten von Teenagern hatte ich aus dem Fernsehen, aus dem Internet, von Filmen und Büchern. Spannende Sache, das jetzt mal live zu erleben. Und ich war heilfroh, dass mir das alles erspart blieb. Mann, würde mich das nerven, dieses Verliebtsein! Und wozu das alles? Führt zu Stress und Tränen und Dramen. War schon eine gute Sache, dass wir dagegen immun waren. Liebe war das einzige Gefühl, das wir nicht empfinden konnten. Es erleichterte unser Dasein ganz ungemein.
    Ich lief die Straße zurück, die wir gekommen waren, und sah mich nach schicken Läden um, wo ich ein paar neue Outfits für Greta kaufen konnte. Ich wurde fündig, hielt mich an mittelpreisige Durchschnittskleidung und war froh, dass mein Vater mein Taschengeld recht großzügig bemessen hatte. Ich war bereits wieder auf dem Rückweg, da blieb ich abrupt vor einem Schaufenster stehen. Ist das deren Ernst? Ich blickte auf Kleidung und Schmuck mit Totenschädeln und Teufeln. War das ihre Vorstellung davon, wie wir aussehen? Ich musste grinsen. Nein, so leicht machten wir es ihnen nicht.
    Immer noch fasziniert mit Blick auf das Schaufenster, ging ich weiter und knallte mit einem Typen zusammen. Meine Einkaufstasche fiel mir aus der Hand. Ich schüttelte mich. Uuhh, diese menschlichen Berührungen waren wirklich unangenehm. Selbst wenn sie aus Versehen passierten.
    «Kann ich dir helfen?»
    «Bitte? Nein. Wieso?»
    Der Typ war etwas älter als ich. Er gehörte zur Sorte Gutaussehend, und er wusste es. Mit einem Lächeln konnte er bei jedem Girl weiche Knie verursachen. Zum Glück war ich gegen diese Art von Gefühlsverwirrungen immun.
    Er lächelte mich an.
    Ich sah ernst zurück. «Was ist?»
    Er lächelte noch eine Spur charmanter, mir wurde leicht übel. «Dir ist die Tüte aus der Hand gefallen», sagte er ganz sanft.
    «Scharf beobachtet. Hundert Punkte. Sonst noch was?»
    «Ja, du solltest beim Laufen nach vorne gucken.»
    Der Typ stand zu dicht vor mir, und die Berührung mit ihm saß mir noch in den Knochen.
    Er machte einen Schritt zur Seite und griff nach der Tragetasche, gleich fühlte ich mich wieder etwas besser. Er hob sie auf und hielt sie mir hin. Ich wollte seine Hand nicht berühren, was unweigerlich der Fall gewesen wäre, wenn ich danach gegriffen hätte. Also machte ich einen Schritt zurück.
    «Was ist? Alles okay? Soll ich die Tüte für dich tragen? Wo musst du hin?»
    «Zum Eiscafé am Rathausplatz.»
    Das schien mir die bessere Antwort, als zu sagen: «Stell die Tüte hin, damit ich sie wieder in die Hand nehmen kann.»
    Er lief also neben mir her und plauderte fröhlich, während ich darüber nachdachte, wie ich wieder unauffällig in den Besitz meiner Tüte kommen konnte.
    Plötzlich blieb er stehen und lachte.
    Mist? Hatte ich etwas gesagt? Hatte ich mich mit ihm unterhalten? Ich wusste es nicht. Dieses Berühren hatte wirklich merkwürdige Folgen bei mir. Was hatte er gesagt? Und was hab ich geantwortet?
    Da er bis über beide Ohren grinste, war es zumindest nichts Falsches gewesen.
    Bevor ich mir noch weiter Gedanken über mich und meine Unterhaltung machen konnte, sah ich plötzlich Sybille Birnstein auf der gegenüberliegenden Straßenseite vor dem Schaufenster eines Wolllädchens stehen. Was machte die denn hier?! Sollte die nicht zu Hause Marmelade einkochen, Kekse backen oder ihre wilden Zwillinge bändigen? Der wollte ich jetzt auf gar keinen Fall begegnen. Und ich musste Greta warnen. Unbedingt. Die saß ja nichtsahnend mit diesem Carlo im Eiscafé.
    «Ich muss los, war nett mit dir. Tschüs!»
    «Halt, nicht so schnell. Wie heißt du?»
    «Greta.»
    Bitte? Seit wann hieß ich Greta? Was fragte er auch so ungeschickt in meine Gedanken hinein.
    «Greta?», wiederholte er. «Tatsächlich? Hm. Passt zu dir!»
    Ach, was für ein blöder Spruch, wenn ich «Blumenkohl» gesagt hätte, hätte er dann auch geantwortet: «Passt zu dir»?
    «Überhaupt nicht!», widersprach ich. «Das ist ein ziemlich langweiliger Name!»
    Er grinste. «Stimmt.»
    Ich sah ihn misstrauisch
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