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How to be really bad (German Edition)

How to be really bad (German Edition)

Titel: How to be really bad (German Edition)
Autoren: Hortense Ullrich
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würde, schreckte sie ab. Wie auch immer.
    «Ich muss noch ein paar Schulsachen für dich kaufen. Morgen geht es ja los. Wir sehen uns nachher zu Hause.»
    «Oh, ich freue mich schon sehr auf die Schule. Das wird sooo toll!»
    Sie sah mich verwundert an. «Wirklich? Das ist ja ungewöhnlich.»
    Ach, freute man sich hier nicht auf die Schule? Hätte mich vorher erkundigen müssen.
    «Ja, die vielen neuen Freunde, die ich bald haben werde und so», versuchte ich meine übertriebene Begeisterung für Bildung abzumildern.
    Greta sah mich mit großen Augen an und trat von einem Bein auf das andere.
    Sybille lächelte. «Na, hoffentlich funktioniert das. Greta hat ein bisschen Schwierigkeiten, Anschluss zu finden.»
    Ja, und ich wusste auch, warum.
    «Ach, das wird schon», meinte ich locker und lächelte Greta an.
    Sie erwiderte mein Lächeln nicht. Es war eher Panik, was sich auf ihrem Gesicht abzeichnete.
    «Löst Papa gleich ab, wenn ihr heimkommt, er hütet die Zwillinge. Greta, du weißt ja, wie anstrengend die beiden Teufelchen sein können.»
    Bitte? Hatte ich das richtig gehört? Meine Mimik verrutsche etwas, als ich mich von ihr verabschiedete. Diese beiden frechen Kröten nannte sie Teufel? Die brachte uns ja in Verruf.
    «Und, Greta, tu mir bitte noch einen Gefallen. Ich hab ein paar Äpfel hingelegt. Mach doch bitte Apfelmus für Hanna und Lotta daraus. Okay?»
    Greta nickte, und wir gingen.
    «Du hast überhaupt keine Probleme zu lügen, nicht wahr?», fragte Greta, als wir auf den Bus warteten.
    «Nein. Wieso auch? Es erleichtert mir mein Leben ungemein, und es macht Leute glücklich.»
    «Hm», machte Greta.
    Der Bus kam, wir stiegen ein.
    Als wir saßen, führte ich Greta stolz meine Beute vor. Sie mochte die Sachen, die ich für sie gekauft hatte. Sie war sogar regelrecht begeistert. Doch dann stopfte sie alles wieder in die Tüte und sah mich traurig an. «Meine Mutter wird nie erlauben, dass ich das trage.»
    «Wir fragen sie gar nicht.»
    «Das geht nicht. Wir müssen doch irgendeine Erklärung abgeben, wenn ich die neuen Kleider trage.»
    «Nein, nein, wo denkst du hin. Den Stress ersparen wir uns. Du packst alles, was du anziehen willst, in deinen Rucksack und ziehst dich auf dem Schulklo um. Nein, warte, nicht gut. Du musst mit den Sachen schon in der Schule ankommen. Hm. Wo wäre ein geeigneter Ort, dich auf dem Weg zur Schule umzuziehen?»
    Obwohl sie sichtbar nicht vorhatte, das zu tun, antwortete sie: «Da käme nur der Burger-Laden in Frage. Er ist fünf Minuten von der Schule entfernt, da müssen wir eh immer vorbeilaufen.»
    «Gebongt!»
    «Ich weiß nicht …»
    «Aber ich. Glaub mir, das ist genial. Dein Leben wird sich von Grund auf verändern.»
    Jetzt sollte Greta eigentlich jubeln. Aber sie wirkte, als hätte ich ihr mitgeteilt, dass sie sich den Kopf kahl rasieren sollte. Hm. Ja, mit den Haaren müssen wir uns auch was überlegen. Aber erst mal der Reihe nach. Greta sah sehr unglücklich vor sich hin.
    «Sobald wir nach Hause kommen, probierst du die neuen Sachen an», versuchte ich sie aufzumuntern.
    «Geht nicht, ich muss für die Kleinen Apfelmus kochen. Du kannst mir helfen, wenn du willst.»
    Was für witzige Einfälle diese Birnsteins immer hatten – wieso kamen sie auf die Idee, ich wollte bei irgendetwas helfen?
    «Kommen wir auf unserem Heimweg an einem Supermarkt vorbei?»
    «Ja, an mehreren.»
    «Gut, bei einem steigen wir aus.»
    «Wozu?»
    «Na, um Apfelmus zu kaufen.»
    «Nicht nötig, wir haben doch Äpfel zu Hause, Apfelmus machen wir immer selbst.»
    «Nein, dafür haben wir jetzt keine Zeit.» Und vor allem: keine Lust!
    «Was hast du vor?», fragte sie, obwohl sie durchaus schon ahnte, was ich wollte. «Meine Mutter wird ausflippen, wenn ich den Kleinen gekauftes Apfelmus serviere.»
    «Nur wenn sie es weiß», belehrte ich sie. «Wir füllen das gekaufte Mus einfach in einen Topf um, verkleckern ein bisschen den Herd oder den Tisch, je nachdem, was man braucht, um Apfelmus zu machen, und gut ist.»
    Greta sah mich fassungslos an.
    «Und die Äpfel?»
    «Also, wenn wir sie nicht zurück an den Baum hängen können, essen wir sie auf.»
    «Na ja, wir könnten sie auch einfach wieder in die Apfelkiste zurücklegen.»
    Na bitte, langsam wurde sie kreativ. Wir kamen uns näher.
    Ich lächelte sie an und sagte lobend: «Sehr gute Idee, Greta.»
    Greta konnte nicht umhin, stolz zu lächeln.

    Als wir aus dem Bus stiegen, klingelte mein Telefon. «Hallo?»
    «Alles okay
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