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Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)
Autoren: David Weber
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psychologische Vorteil, der sich daraus ergab, der Gegenseite den ersten Schritt zu überlassen, mochte ja wie eine Kleinigkeit wirken. In seiner derzeitigen Lage jedoch war Massimo Filareta bereit, jeden Vorteil auszunutzen, den er sich verschaffen konnte – ganz egal wie.
    »Wir sind noch mehr als eine Lichtminute von Sphinx entfernt«, fuhr er fort. »Und ob die Gegenseite wirklich einen ÜL-Kommunikator hat, wie es hin und wieder behauptet wird, ist eigentlich egal. Schließlich haben wir so etwas nicht. Geben wir denen ruhig vier oder fünf Minuten Zeit, die Ortungsberichte an ihre Vorgesetzten weiterzugeben! Für die eigene Restaurierung, nachdem die sich alle in die Hose gemacht haben, werden besagte Vorgesetzte auch noch ein bisschen Zeit brauchen. Am besten wir legen auch noch Zeit für das Informieren der Zivilbevölkerung oben drauf. Die Zivilbehörden werden dann ihrerseits kurz mit den Uniformträgern reden. Aber ich meine, da werden drei oder vier Minuten ausreichen. Und dann ist da immer noch diese Minute Signalverzögerung, die sich ergibt, wenn man uns von Sphinx aus ruft.« Filareta zuckte mit den Schultern. »Ehrlich gesagt wäre ich überrascht, hörten wir schon innerhalb der nächsten zehn Minuten etwas von denen.«
    Burrows nickte bedächtig und blickte dabei sehr nachdenklich drein. Filareta erhob sich aus seinem Sessel und trat an Admiral Daniels’ Station heran. Konzentriert begutachtete der Operationsoffizier die Daten der OPZ; auf Filareta achtete er nicht. Doch dann blickte er ruckartig auf und lächelte entschuldigend.
    »Verzeihung, Sir. Ich hatte Sie überhaupt nicht bemerkt.«
    »Wenn Sie sich entscheiden müssen, ob Sie auf mich achten oder auf die Mantys , ist mir deutlich lieber, Sie nehmen die Mantys«, erwiderte Filareta trocken. Kurz verwandelte sich Daniels’ Lächeln in ein breites Grinsen. »Ich weiß, es ist noch früh am Tag, Bill«, fuhr der Flottenadmiral dann fort, »aber können Sie uns schon etwas berichten?«
    »Eigentlich nicht, Sir.« Daniels zuckte mit den Schultern. »Die Aufklärungsplattformen steuern das Systeminnere an. Aber wir sind noch nicht lange genug hier, um von den lichtschnellen Systemen etwas aufzufangen. Die Gravitationsantennen haben ein paar Impellersignaturen geortet. Die sind aber über das gesamte Systeminnere verteilt oder fahren zwischen dem Systeminneren und dem Wurmlochknoten hin und her – weit genug weg von unserem Annäherungsvektor also und wahrscheinlich ausschließlich zivile Schiffe. Allerdings haben wir einige Gravitationsimpulse aufgefangen.«
    Unaufgeregt begegnete er Filaretas Blick. Der Flottenadmiral nickte und musste unwillkürlich an seine Bemerkung zu überlichtschnellen Coms denken. Dass die Mantys anscheinend die Möglichkeit hatten, Daten mit Überlichtgeschwindigkeit zu übertragen, beunruhigte seinen Stab und ihn deutlich mehr, als sie sich eingestanden. Die Vorteile, die sich für kämpfende Verbände daraus ergäben, einander in Echtzeit taktische Daten zukommen zu lassen, mussten jeden, der diese Möglichkeit nicht hatte, zutiefst erschrecken. Aber als die Elfte Flotte von Tasmania aus aufgebrochen war, lagen Informationen leider nur äußerst fragmentarisch vor. Allerdings hieß es, die Mantys würden Gravitationsimpulse nutzen – möglicherweise, um damit modulierte Wellen entlang der Grenzfläche zwischen der Alpha-Mauer und dem Normalraum zu erzeugen. Gravitationstheorie gehörte nicht gerade zu Filaretas Fachgebiet. Er hatte keine Ahnung, wie den Mantys dieses Kunststück gelungen sein sollte. Allerdings hatte er den Eindruck, selbst Gravitationstheoretiker wüssten nicht, wie man derlei bewerkstelligen sollte – nicht einmal die Theoretiker der Liga, die Derartiges überhaupt für möglich hielten. Aber angesichts des hohen Preises, den die SLN bereits für die Arroganz hatte zahlen müssen, die für sie doch so typisch war, hatten Filareta und sein Stab beschlossen, Manty-Echtzeitkommunikation zumindest in Erwägung zu ziehen.
    Na, wohl kaum erwähnenswert, dass ich mich trotz aller unkenmäßigen Vorsicht nicht besser fühle, obwohl sich unsere Vermutungen jetzt anscheinend bestätigen! , dachte er.
    »Lässt sich in den Quellen dieser Impulse ein Muster erkennen?«
    »Eigentlich nicht, Sir. Zumindest haben wir bislang noch keines entdeckt. Es sieht ganz so aus, als seien sie präzise gerichtet. Also stammt das, was wir uns genauer anschauen können, geradewegs von Quellen, die sich systemauswärts zu
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