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Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Titel: Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)
Autoren: Andrew Kaplan
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mich bitten zurückzukommen. Verstehst du nicht? Es dreht sich nur um das Wunder, aber das will keiner einsehen. Erinnerst du dich an die Kennzeichen der Autos, an denen wir auf der Rückfahrt von New Baltimore vorbeifuhren? Das war ein Code. Ich muss bloß noch draufkommen, wofür er steht«, erklärte ihr Vater.
    »Was soll das heißen? Kapiert irgendjemand, wovon du sprichst? Und wovon sollen wir deiner Meinung nach leben?«
    »Herrgott, Emma. Glaubst du, sie können diese Server ohne mich bedienen? Glaub mir, sie werden bald anrufen und mich anflehen zurückzukommen.«
    »O Gott, o Gott, o Gott! Was sollen wir tun?«
    Und jetzt war sie selbst gefeuert worden. So wie ihr Vater.
    Saul Berenson, der Chef der CIA -Abteilung für den Nahen Osten, erwartete sie in seinem Büro im dritten Stock. Sie atmete tief durch, klopfte an und trat ein.
    Saul, ein großer Teddybär von einem Mann, arbeitete an seinem Computer. »Rabbi Saul« nannte sie ihn manchmal für sich. Er hatte sie zur CIA geholt, an einem kalten Märztag, in ihrem letzten Jahr im Career Center in Princeton.
    In seinem Büro herrschte das gewohnte Chaos, in dem nur Saul sich zurechtfand. Wie immer saß der Plüsch-Winnie-Puuh auf einem Regal neben zwei Fotos. Das eine zeigte Saul mit George Bush senior, nach dem das Haus benannt war, auf dem anderen war Saul mit CIA -Direktor James Woolsey und Präsident Bill Clinton zu sehen.
    Saul blickte von seinem Computer auf, als sie sich setzte. »Hast du eine Bleibe?«, fragte er und schaute sie über den Brillenrand hinweg an.
    »Eine Zweizimmerwohnung in Reston«, antwortete sie.
    »Ist sie okay?«
    »Es ist nicht weit zur Dulles Toll Road. Wolltest du darüber mit mir sprechen?«
    »Worüber möchtest du denn sprechen?«
    »Du kennst die Information, die Julia mir gegeben hat. Du musst mich zurück nach Beirut schicken.«
    »Das geht nicht, Carrie. Du hast keine Ahnung, wie viele Leute hier sauer auf dich sind und wie hoch hinauf das reicht.«
    »Ich bin einer Entführung durch die Hisbollah entkommen, Saul. Wäre es besser gewesen, sie hätten mich verschleppt und auf Al Jazeera als CIA -Spionin vorgeführt? Langsam bekomme ich das Gefühl, das wäre dir und Davis in der Tat lieber ge wesen.«
    »Rede keinen Unsinn. So einfach ist die Sache nicht.« Er kratzte sich am Bart. »Es ist nie so einfach.«
    »Du irrst dich. In diesem Fall ist es ganz einfach. Ich wurde in einen Hinterhalt gelockt, wir haben einen Sicherheitsbruch in Beirut, und dein Stationschef ist ein Idiot, der sich auf den Überbringer der schlechten Nachricht stürzt, statt die eigentliche Ursache des Fiaskos zu suchen.«
    Saul nahm die Brille ab, ohne die seine Augen weicher, weniger scharf wirkten.
    »Du machst es mir wirklich nicht leicht, Carrie.« Er wischte die Brille an seinem Hemd ab und setzte sie wieder auf.
    »Ist das etwas Neues?«
    »Nein«, lächelte er säuerlich. »Das ist nichts Neues. Du warst immer schon eine Nervensäge.«
    »Warum hast du mich dann angeheuert? Ich bin nicht die einzige Frau in Amerika, die Arabisch spricht.« Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und betrachtete Winnie Puuh in seinem roten Hemd. Saul hatte einmal gemeint, der Bär sei mit seiner Versessenheit auf Honig ein perfektes Sinnbild für den heutigen Menschen. Man müsse nur einen Buchstaben austauschen, damit es passe: »Money« statt »Honey«.
    »Schau, Carrie, der Chef einer CIA -Station ist wie der Kapitän eines Schiffes – hier wie dort existiert noch eine Art reiner Diktatur. Wenn er dir nicht mehr vertraut, sich nicht mehr auf dein Urteilsvermögen verlässt, dann kann ich nicht viel machen.«
    Sie richtete sich auf ihrem Stuhl auf, angespannt, die Knie zusammengedrückt wie bei einem Bewerbungsgespräch. »Du bist sein Boss. Schmeiß ihn raus, nicht mich .« Bitte , dachte sie. Bitte, glaub mir, Saul . Er war der Einzige, dem sie ver traute – der Einzige, der immer an sie geglaubt hatte. Wenn er sie fallen ließ, hatte sie keinerlei Rückhalt mehr, dann war sie erledigt.
    »Das kann ich nicht«, sagte er schließlich. »Überleg bitte mal. Ich bin hier so was wie der Admiral einer Flotte. Wenn ich anfange, Kapitäne zu feuern, weil sie sich auf ihr Urteilsvermö gen verlassen, werden sie jede Entscheidung scheuen. Und sind für die Zukunft wertlos. Das sind Dinge, die ich berücksichtigen muss.«
    »Bullshit«, schleuderte sie ihm entgegen und stand auf. War um wollte er sie nicht verstehen? Saul sollte auf ihrer Seite sein. »Das ist
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