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Hoffnung ist mehr als ein Wort (Bianca) (German Edition)

Hoffnung ist mehr als ein Wort (Bianca) (German Edition)

Titel: Hoffnung ist mehr als ein Wort (Bianca) (German Edition)
Autoren: Laura marie Altom
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Levi glücklich bin.“
    „Genau.“ Er hielt an einem Stoppschild an und wandte ihr den Kopf zu. „Und dass ich nicht der Typ für eine feste Beziehung bin.“
    Unter seinem verschleierten Blick wurde Kit heißer denn je. Seine dunklen Augen wirkten beschwörend. Als ob er verzweifelt etwas von ihr wollte oder gar brauchte, aber nicht recht wusste, was es war. Also wollte sie ihm entgegenkommen, indem sie fragte: „Wo drückt es dich noch – abgesehen von Marlenes Tod?“
    Er starrte sie entgeistert an. „Wie bitte?“
    Von wegen, er braucht mich in etwa so dringend wie eine lästige Fliege, durchfuhr es sie. Offensichtlich hatte sie die Situation völlig falsch eingeschätzt wie in ihrer katastrophalen Affäre mit Brad. Wahrscheinlich wollte oder brauchte Travis nichts anderes als eine erfrischende kalte Dusche und etwas zu essen.
    Am allerwenigsten braucht er mich. Sie kam sich albern, dumm und noch dazu sentimental vor, weil sie ihm die Frage gestellt hatte. Und kam sich ertappt vor, weil sie nämlich etwas von ihm wollte – den Trost seiner Nähe. Und die Gewissheit, dass er Marlene auf seine Weise genauso innig geliebt hat wie ich.
    „Nichts.“ Kit spielte mit dem Spitzenbesatz an Libbys Strampelanzug und machte sich bewusst, dass Travis als einer der führenden Direktoren im Land ein echter Erfolgsmensch war. Er war mit Intelligenz, Talent und immensem Reichtum gesegnet. Was konnte er schon von ihr wollen?
    „Bist du auch so unendlich müde wie ich?“, fragte sie, um ihre seltsame Anwandlung auf Erschöpfung zu schieben.
    „Ja.“ Er bog auf den Highway in Richtung Flughafen ab.
    „Hast du vergessen, dass das neue Haus von Marlene und Gary genau entgegengesetzt liegt?“
    „Nein.“
    „Wo willst du dann hin?“
    „Nach Hause.“
    „Was meinst du damit?“ Sie drehte sich auf dem engen Sitz zu ihm. „Etwa nach Chicago?“
    Er nickte. „Komm mit mir. Zumindest für eine kleine Weile. Ich brauche in den ersten Tagen Hilfe mit Libby. Ach, verdammt, mach daraus in den ersten Jahren . Ich habe wirklich keine Ahnung, was zu tun ist, aber ich – wir – werden es herausfinden.“
    „Hallo?“ Sie wedelte mit einer Hand vor seinem Gesicht herum. „Die Beerdigung ist in zwei Tagen. Und was genau verstehst du nicht an der Formulierung richterliche Verfügung ? “
    „Wir fliegen zur Beerdigung wieder her. Und mein Anwalt hat in Harvard promoviert. Der von Beulah hat sich seinen Titel wahrscheinlich übers Internet verschafft. Was glaubst du wohl, wer den Prozess gewinnen wird?“
    Kit presste die Lippen zu einer grimmigen Linie zusammen und schüttelte den Kopf. „Nicht, dass es mich etwas angeht, aber ich denke, du unterschätzt die Stärke deines Gegners ganz gewaltig.“
    „Das kann doch nicht dein Ernst sein! Die Frau sammelt Windmühlen und kocht Gemüse ein. Wie kann ich sie da schon als Feindin ernst nehmen?“
    „Hast du jemals in dieser Affenhitze Gemüse eingekocht?“
    „Nein, das Vergnügen hatte ich noch nicht.“
    „Und die scheinbar baufällige Windmühle bei der Trauerweide stammt aus dem fünfzehnten Jahrhundert. Beulah hat sie in Einzelteilen aus England kommen lassen und ganz allein zusammengebaut. Glaub mir, die Frau ist härter, als du denkst!“
    „Mag sein, aber ich bin trotzdem reicher.“
    „Stimmt, aber sie ist auch ganz gut betucht. Ihre Familie hat vor Jahrzehnten in Oklahoma ein Vermögen mit Öl gemacht, bevor sie hierhergekommen ist und eine bedeutende Viehzucht gegründet hat. Da wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher, ob ihr Anwalt nicht auch in Harvard studiert hat – oder zumindest in Yale.“
    Rastlos wanderte Travis durch das verlassene stickige Haus seiner Schwester und seines Schwagers. Kit hatte ihn zum Bleiben überredet und wechselte gerade Libbys Windel.
    Nun erst wurde ihm richtig bewusst, dass Marlene endgültig fort war. Sie würde nicht zurückkommen, um die Haarbürste auf dem Waschtisch im Badezimmer zu benutzen oder um die To-do-Liste zu vervollständigen, die mit einem Magneten am Kühlschrank befestigt war.
    Sie war unglaublich stolz auf dieses Haus gewesen. Er versuchte, aus ihrer Sicht das Potenzial zu sehen anstatt der heruntergekommenen Ruine, die das Haus in Wirklichkeit war. Zwei Meilen außerhalb der Stadt gelegen, war es angeblich eines der ältesten Backsteingebäude im Land.
    Obwohl die zweistöckige Fassade mit den weißen Säulen von draußen großartig aussah, war das schäbige Interieur ein leuchtendes Beispiel
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