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Hoffnung ist mehr als ein Wort (Bianca) (German Edition)

Hoffnung ist mehr als ein Wort (Bianca) (German Edition)

Titel: Hoffnung ist mehr als ein Wort (Bianca) (German Edition)
Autoren: Laura marie Altom
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Haustür. Letztendlich war es Kit, die in die Eingangshalle lief.
    Ihm hatte schon auf der Zunge gelegen, dass Miss Allwissend sich ihre guten Ratschläge sonst wo hinstecken konnte. Doch ihre Bemerkung über die Umarmungen hatte ihm den Wind aus den Segeln genommen. Er hätte ein wenig Nähe von ihr gut gebrauchen können.
    Levi stapfte mit seinen schweren Arbeitsstiefeln in die Küche. „Na, wie läuft’s?“
    „Großartig“, log Travis. Er schraubte den Sauger auf die gefüllte Milchflasche und legte sie in einen Topf mit heißem Wasser.
    „Und wie war dein Nachmittag?“, wollte Levi von Kit wissen, während er sie besitzergreifend an sich zog.
    „Mm, jetzt ist er schon viel besser“, erwiderte sie schmunzelnd und küsste ihn.
    Travis wandte sich ab. Das Techtelmechtel der beiden aus nächster Nähe mit anzusehen, passte ihm gar nicht. Er nahm das Fläschchen aus dem Wasser und drückte sich etwas Milch auf den Unterarm, um die Temperatur zu prüfen. Genau richtig.
    Während die Turteltauben weiterhin schnäbelten, hob er Libby aus ihrem Hochstuhl, trug sie ins Wohnzimmer und machte es sich im Schaukelstuhl bequem. „Tut mir leid, dass du das mit ansehen musstest, meine Kleine.“
    Sie hielt das Fläschchen mit den winzigen Fingern fest und nuckelte gierig und dabei wurden ihre Augen ganz groß.
    „Ich weiß. Wenn du nicht so hungrig wärst, hätten ihre Küsse dir den Appetit verdorben, stimmt’s?“
    Ein Schwall Milch lief ihr aus dem Mundwinkel über die Wange. Er wischte sie mit seiner Krawatte ab.
    Kit betrat das Zimmer und setzte sich auf das Sofa. Die linke Armlehne sah angeknabbert aus, weißer Polsterstoff quoll aus dem Loch. „Anscheinend hast du sie total verzaubert.“
    Travis zuckte die Schultern. „Wo ist dein Kumpan?“
    „Levi? Draußen. Er füttert die Hunde. Normalerweise sind sie im Haus, aber Cocoa wird leicht unleidlich, wenn niemand da ist.“ Grinsend deutete sie zu der angekauten Armlehne. „Die drei Hunde wohnen in der Scheune, seit …“ Ihr Lächeln schwand. „Da du jetzt hierbleibst, werden sich die verwöhnten Köter freuen, wieder rein zu dürfen – obwohl ich nicht sagen kann, dass es hier drinnen kühler ist als im Schuppen. Wir sollten die Fenster aufmachen.“
    „Nicht nötig. Ich ziehe gleich mit Libby in ein Motel.“
    „Warum das denn?“
    „Sieh dich hier doch mal um. Außerdem muss ich raus aus dieser Hitze. Sonst …“
    „Ich hab mir schon gedacht, dass du nicht an unser Wetter gewöhnt bist.“ Levi war reingekommen und hockte sich auf die Armlehne neben Kit. „Ich hab zwei tragbare Klimageräte aus dem Laden mitgebracht. In Libbys Zimmer und im Hauptschlafzimmer sind schon welche installiert. Wenn wir jetzt noch welche im Wohnzimmer und in der Küche aufstellen, wird es bald erträglich.“
    „Danke, aber mir reicht ein Motel. Ich bringe die Hunde ins Tierheim und biete das Haus einem Makler zum Verkauf an.“
    „Du machst Witze, oder? Marlene und Gary haben dieses Haus und ihre Hunde geliebt.“ Kit fasste sich an die Kehle. „Und weil die Scheune mit der Kindertagesstätte dazugehört, habe ich einen Großteil der Anzahlung geleistet.“
    Travis verdrehte die Augen. „Dann kauf einfach ihren Anteil und alles gehört dir!“
    „So einfach ist das nicht. So viel Bargeld kann ich unmöglich aufbringen.“
    „Nun gut.“ Er stand auf, um Libby, die inzwischen eingeschlafen war, zu einem Nickerchen hinzulegen.
    Danach galt es, Vorkehrungen zu treffen, um das Haus für den Verkauf herrichten zu lassen. Wenn er Kit das Anwesen überließ, brauchte er bis zum Gerichtsentscheid zu seinen Gunsten nur in einem Motel abzuhängen. Dort konnte er seelenruhig den Sportkanal gucken, Libby versorgen und von seinem Laptop aus arbeiten. „Ich überlasse dir das Haus.“
    „Wie bitte?“ Kit schluckte. „Das kann ich unmöglich annehmen.“
    „Warum nicht? Wenn Marlene es so sehr geliebt hat, wie du sagst, hätte sie gewollt, dass du es kriegst.“
    „Da stimme ich zu!“, warf Levi ein. „Und es wäre ein geeigneter Ort, um die Familie zu gründen, von der du immer sprichst.“
    „Ein guter Gesichtspunkt“, pflichtete sie sanfter als beabsichtigt bei. Doch wenn es Travis nicht gelang, das Haus auf die Schnelle loszuwerden, was dann? Blieb er dann womöglich? Der Gedanke versetzte sie zurück zu dem Abend, an dem Marlene gestorben war, zu ihren letzten verzweifelten Worten.
    Travis braucht dich, Kit. Steh ihm bei. Halt ihn so lange in IdaBelle Falls
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