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Hör mal, Oma! Ich erzähle Dir eine Geschichte vom Winter (German Edition)

Hör mal, Oma! Ich erzähle Dir eine Geschichte vom Winter (German Edition)

Titel: Hör mal, Oma! Ich erzähle Dir eine Geschichte vom Winter (German Edition)
Autoren: Elke Bräunling
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richtige Spielsachen hat sie", weiß Jürgen.
    "Und keine Jeans", kichert Jana. "Nur so olle Kleider. Das wird bestimmt eine langweilige Geburtstagsfeier werden."
    Die Kinder sind sich einig. Anja, die Neue aus dem Aussiedlerheim, würde bestimmt kein Überraschungsgeschenk mitbringen. Und überhaupt: Anja ist immer so still, und wenn sie doch einmal etwas sagt, rrrollt das 'Rrrr' tief in ihrer Kehle. Das klingt komisch. Bestimmt spricht Anja deshalb so wenig. Und heute ist ihr Geburtstag.
    Die Feier beginnt. Die Kinder gratulieren, singen und tanzen. Dann zündet Frau Berger die Kerzen an. Es gibt Kakao und Brezeln. Die Kinder lassen es sich schmecken. Nur Anja hat keinen Appetit. Sie ist blass und sieht immer wieder zur Tür.
    Auf einmal klopft es, und ein alter Mann in ärmlichen Kleidern schlurft herein. Sein Rücken ist gebeugt, das Gesicht voller Runzeln und Falten.
    "Das ist mein Grroßvaterrr", sagt Anja. "Errr ist meine Geburrtstagsüberrraschung!"
    Ein Großvater als Geburtstagsüberraschung? So etwas Doofes! Die Kinder kichern.
    Da lacht auch Anjas Großvater, und alle Falten in seinem Gesicht lachen mit. Richtig lieb sieht das aus.
    "Ich bin heute euerrr Märrrchengrrroßvaterrr", sagt er mit rrrollendem 'Rrrr' und setzt sich zu den Kindern. "Und ich werrrde euch Märrrchen errrzählen. Habt ihrrr Lust?"
    "Jaaa", rufen die Kinder begeistert.
    Da fängt der Großvater an zu erzählen: von Königen und Prinzessinnen, von Hexen und Zauberern, von Drachen und Wundervögeln, von mutigen Bauernsöhnen und bösen Fürsten. Spannend sind die Geschichten, aufregend und lustig. Der Großvater erzählt und erzählt, und viel zu schnell vergeht die Zeit.
    "Das war die allerschönste Geburtstagsüberraschungsfeier", ruft Peter begeistert, und Lena fragt:
    "Kannst du nicht öfter kommen, Grrroßvaterrr?"
    Da lachen alle, und am lautesten lacht Anja. Sie ist sehr glücklich! Kein Wunder bei so einem Grrroßvaterrr.

Als das ‚Rrrr...‘ verschwand

    Als Großonkel Richard eines Nachmittags eine Geschichte erzählte, wurde es dem 'Rrrr'..., das beim Sprechen immer so schön in seiner Kehle rrrollte, zu viel.
    "Alles, was rrrecht ist", grollte es in Onkel Richards Hals, "aberrr ich habe die Nase voll. Ich errrsticke. Immerrr diese vielen rrrollenden Rrrrs in einerrr einzigen Kehle... Rrraus! Ich muss hierrr rrraus!"
    Und als der Großonkel gerade wieder einen Satz mit besonders vielen 'Rrrrs' sprach, kitzelte das 'Rrrr' seinen Gaumen. Da musste Onkel Richard husten und -krrr- sprang das 'Rrrr' bei einem besonders heftigen Huster aus Onkel Richards Mund.
    "Endlich frrrei. Hurrrrra!", rief das 'Rrrr' und rollte rasch über Onkel Richards Bauch die Beine entlang hinunter auf den Boden.
    Und während das 'Rrrr' machte, dass es davonkam, saß der Großonkel da und hustete und krächzte und räusperte sich.
    "Also", fuhr er in seiner Erzählung vom gruseligen Bergriesen fort, "de* *iese *annte *asend den Be*g he*auf und *ief b*ummelnd und g*ollend... was ist nu* mit mi*?"
    "Das sagte der Riese?“, fragte Eva enttäuscht.
    Onkel Richard hustete. "Nein, das meine ich nicht", krächzte er. "Meine Stimme! Hö*t ih* es nicht? Es ist ve*schwunden. Das '*' ist weg!"
    "Das '*'?“, fragte Eva.
    "Ja", rief Tobias, "das rrrollende 'Rrrr' ist nicht mehr da. Hörst du es nicht?"
    "*ichtig", sagte Onkel Richard. "Mein'*', o, mein'*'. Wie sch*ecklich!"
    Und während Eva und Tobi erst einmal über Großonkel Richard und das verschwundene 'Rrrr' lachen mussten, sprang das 'Rrrr' schon vom Fensterbrett auf die Straße.
    Vor Übermut kugelte es sich über den Bürgersteig und sprang in einen Omnibus. Es hüpfte von einem Fahrgast zum anderen, und auf einmal sprachen alle Leute im Bus mit einem rrrollenden 'Rrrr' in der Kehle.
    Das war ein Gebrrrumme und Geplärrre!
    Das 'Rrrr' hatte einen Rrrriesenspaß.
    "Prrrima!“ rief es und schaute sich um. "Was fürrr eine grrroße Stadt! Da werrrde ich heute noch viel zu tun haben!"
    Und das 'Rrrr' hatte viel zu tun. Es sprang von hier nach da, von links nach rechts, von hüben nach drüben durch Straßen und Häuser, durch Geschäfte und Gaststuben, durch Schulen, Kindergärten, Fabriken und Büros, und am Abend sprrrachen alle Leute in der Stadt mit einem rrrollenden 'Rrrr'...
    Nur Großonkel Richard saß in seinem Stuhl und hustete und krächzte und konnte nicht verstehen, was mit seinem 'Rrrr' passiert war.
    Das 'Rrrr' aber dachte nicht daran, so schnell zu ihm zurück zu kommen. Es saß am
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