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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt
Autoren: Harald Evers
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sagen.
    »Gut«, meinte sie und trat einen weiteren Schritt vor. »Dies wäre also geklärt.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Ich habe mir jetzt lange genug angehört, wie hier über mein Schicksal und das meiner Freunde befunden wird. Ich selbst betrachte mich durchaus als Shaba dieses Landes. Auch wenn es nicht in meiner Macht zu liegen scheint, das durchzusetzen.« Sie machte eine kurze Pause.
    »Ich habe dem Rat mehrfach erklärt, aus welchen Gründen es dazu kam, dass ich heute den Vater meines Sohnes
    Marie nicht kenne. Ich habe mich nicht unehrenhaft oder in irgendeiner Weise anstößig verhalten. Chast wollte mich dazu zwingen, die Mutter seines Kindes zu werden. Was ich tat, geschah aus reiner Verzweiflung. Ich kann nicht erkennen, dass ich damit mein Anrecht auf den Thron verwirkt hätte! Da der Rat zerstritten und uneinig ist«, fuhr sie fort, »verlange ich, als Tochter des Shabibs und eure zukünftige Shaba, ein Zugeständnis!«
    Es folgte eine gewisse Empörung, denn niemand durfte es wagen, etwas vom Rat zu verlangen - nicht einmal eine Shaba. Dennoch, manch einer zeigte sich ob ihrer Dreistigkeit und ihres Mutes angetan. Ötzli trat vor. »Du verlangst ein Zugeständnis, junge Dame?«, fragte er ruhig. »Nun, welches denn?«
    »Einen Zeitaufschub!«
    »Einen... Zeitaufschub?«
    »Ja. Ich erwarte, nach dem wirklichen Vater meines Sohnes Marie suchen zu können. Ich verlange eine Frist von... zwölf Wochen. Wenn ich bis dahin den wahren Vater tatsächlich finden kann - dann muss mein Anspruch auf den Thron anerkannt werden!«
    Das verschlug so manchem die Sprache.
    »Wie willst du den Mann denn finden?«, rief jemand auflachend. »Du hast dich dem Erstbesten hingegeben! Da könnte jeder der Vater sein! Sogar... ich! Haha!«
    Spöttisches Gelächter erhob sich in den hinteren Reihen, aber Alina setzte sich sofort in Bewegung und marschierte auf den Lästerer zu.
    »Du findest das zum Lachen, ja?«, fuhr sie den Mann an, der sofort verstummte. Es war Vandris, der große Mann in der braunen Robe. Alina reichte ihm nur bis zum Kinn, aber das machte ihr nichts aus. Ihre Kühnheit, ihn in der ersten Person anzureden, war ein geschickter Zug. »Nun, vielleicht landest du ja auch eines Tages mal in einem Verlies, so wie ich, wohl wissend, dass man dich zu etwas zwingen will, das für dich gleichbedeutend mit dem Tod ist!«, sagte sie scharf. »Ich wäre gespannt zu erfahren, was du alles tun würdest, um deine Haut zu retten!«
    »Mäßige dich, junge Frau«, sagte Vandris kalt. »Du sprichst mit einem Ratsmitglied!«
    »Und du mit deiner künftigen Shaba«, herrschte sie ihn an. »Ich schlage vor, du sagst mir das noch einmal ins Gesicht, wenn ich es bin. Einverstanden?«
    Leises Ächzen war hier und da zu hören und Vandris wusste darauf keine Erwiderung. Er schnaufte nur ärgerlich. Ein leichtes Hochgefühl kam in Leandra auf.
    Ötzli bahnte sich den Weg zu Alina. »Deine Forderung ist nicht unbillig«, sagte er streng. »Aber sag: Wo willst du ihn suchen? In Unifar? Dort, wo damals der Kampf stattfand? Die Möglichkeiten, dass er dort umkam, wer immer es auch war, sind beträchtlich.«
    Alina blitzte ihn an. »Das glaube ich kaum. Ich habe nämlich eine sehr genaue Vorstellung, wer es ist!«
    Das ließ die Umstehenden aufhorchen. »Tatsächlich?«, rief Fellmar aufgeregt und trat zu ihr. »Du weißt es? Dann heraus damit!«
    Alina schüttelte den Kopf. »Ihr müsst verstehen, verehrter Primas Fellmar, dass ich seinen Namen nicht preisgeben kann.« Sie wandte sich in Vandris' Richtung, ohne ihn jedoch ins Auge zu fassen. »Wie auch Euch ist mir klar, dass es hier im Rat Leute gibt, die alles tun würden, um mir den Thron zu verweigern. Ich müsste fürchten, dass man mir zuvorzukommen versuchte, um ihn, den Vater meines Sohnes Marie, zu... ermorden«
    Das letzte Wort ließ die Versammlung erstarren.
    »Wie man auch meinen eigenen Vater und meine gesamte Familie ermordet hat!«, fügte sie scharf hinzu.
    Ötzli trat vor sie und starrte sie wütend an. »Noch eine solche Bemerkung, die die Würde des Rates derartig untergräbt«, stieß er hervor, »und ich werde dich unter Arrest stellen lassen! Egal, ob du eine Tochter des Geramon bist oder nicht! Hast du das verstanden?«
    Die beiden starrten sich lange und zornig an, dann holte Alina Luft und entspannte sich. »Gut«, sagte sie. »Ich entschuldige mich. Trotzdem: Ich will den Zeitaufschub!«
    »Warum zwölf Wochen - wenn du ihn doch
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