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Hochzeit mit Hindernissen

Hochzeit mit Hindernissen

Titel: Hochzeit mit Hindernissen
Autoren: Lucy Gordon
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hatte ableisten müssen. Doch wenn Heathers Eindruck nicht trog, war ihre bildschöne und zierliche Freundin entschlossen, sich in den kommenden Tagen schadlos zu halten.
    “Hast du nicht erzählt, dass dein Verlobter zwei Brüder hat?”, fragte Angie, und ihr Lächeln bestätigte Heather in ihrer Vermutung.
    “Du bist und bleibst unverbesserlich”, erwiderte sie lachend. “Ja, er hat zwei Brüder, aber ich kenne bisher auch nur den ältesten, Renato.”
    “Ist das nicht dieser Unmensch, dem du den Unfall zu verdanken hattest?”
    “Eher umgekehrt.” Vor Renatos Abflug hatte sich Heather bei ihm dafür entschuldigt, dass sie durch ihr unvernünftiges Verhalten die Gefahr erst heraufbeschworen hatte. Und sosehr es sie erleichterte, dass er ohne bleibende Schäden davongekommen war, so hoch rechnete sie es ihm an, dass er sie mit großer Selbstverständlichkeit als Teil der Familie betrachtete.
    “Was weißt du eigentlich über den anderen Bruder?”
    “Nicht viel”, musste Heather zugeben. “Er ist der mittlere der drei und heißt Bernardo. Genau genommen ist er ein Stiefbruder. Seine Mutter war eine Angestellte seines Vaters, mit der er über Jahre eine Affäre hatte. Beide sind bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Lorenzos Mutter Baptista hat das Waisenkind bei sich aufgenommen und es wie einen eigenen Sohn großgezogen.”
    “Donnerwetter!” Angie war offensichtlich beeindruckt von Heathers zukünftiger Schwiegermutter. “Das zeugt von Größe.”
    “Allerdings”, stimmte Heather ihrer Freundin zu. “Ich kann nur hoffen, dass sie mich genauso herzlich in die Familie aufnimmt.”
    “Bestimmt wird sie das.” Angie warf Heather einen aufmunternden Blick zu. “Außerdem willst du ja nicht sie, sondern Lorenzo heiraten.”
    Gleich nach der Landung hielt Heather Ausschau nach ihrem Verlobten, und noch während sie auf ihr Gepäck wartete, sah sie ihn in Begleitung eines anderen Mannes in der Halle.
    Er hatte sie in der Menge ausgemacht und winkte ihr freudestrahlend zu. Augenblicklich lief Heather ihm entgegen. “Endlich habe ich dich wieder”, begrüßte Lorenzo sie überglücklich, nahm sie in die Arme und bedeckte ihr Gesicht mit Küssen. “Du ahnst ja nicht, wie sehr ich dich vermisst habe.”
    Heather war viel zu überwältigt, um etwas zu erwidern. Erst vor wenigen Minuten war sie auf Sizilien gelandet, und schon fühlte sie sich heimisch auf der Insel, die ihr noch völlig unbekannt war. Was nur bedeuten konnte, dass ihre Entscheidung, Lorenzos Frau zu werden, richtig gewesen war.
    “Du musst unbedingt Bernardo kennenlernen”, sagte Lorenzo unvermittelt und sah sich nach seinem Begleiter um. Doch der war inzwischen zu Angie gegangen, um ihr das Gepäck abzunehmen.
    “Darf ich dir meine Verlobte vorstellen?”, fragte Lorenzo, als alle vier beieinanderstanden. “Heather, das ist mein Bruder Bernardo.”
    “Und das ist Angie”, machte Heather ihre beste Freundin mit ihrem Verlobten bekannt. “Ihr hattet ja bereits das Vergnügen”, kommentierte sie lächelnd, dass sich Bernardo und Angie unablässig interessierte Blicke zuwarfen.
    So war es auch wenig verwunderlich, dass Bernardo dem Brautpaar die Plätze auf der Rückbank zuwies und Angie die Beifahrertür aufhielt, bevor er das Gepäck im Kofferraum seines Wagens verstaute.
    Heather schmiegte sich an Lorenzo und genoss den Ausblick, der sich ihr während der Fahrt über die Insel bot.
    Am meisten beeindruckten sie die leuchtenden Farben, die seit Jahrhunderten Maler aus aller Welt ans Mittelmeer und nicht zuletzt nach Sizilien gelockt hatten. Vor allem wenn man wie sie aus dem grauen England kam, verschlug einem das Blau des Himmels förmlich den Atem.
    Bald hatten sie die Außenbezirke Palermos hinter sich gelassen und erreichten die Küste. Als Heather das Meer sah, umklammerte sie unwillkürlich Lorenzos Arm. Die strahlende Sonne ließ das Wasser in allen erdenklichen Blau- und Grüntönen schimmern, und die Wellen rollten sanft und gleichmäßig auf die Küste zu, wo sie sich an einem breiten Sandstrand brachen.
    “Das ist unser Zuhause”, sagte Lorenzo unvermittelt und zeigte auf eine Villa, die sich treppenförmig auf einem Vorsprung direkt an der Steilküste erhob.
    Lorenzo hatte ihr vom Anwesen der Martellis erzählt, doch was Heather sah, übertraf ihre kühnsten Erwartungen. Denn so prunkvoll und ausladend es war, fügte es sich zugleich harmonisch in die Landschaft ein. Aus der Entfernung stach als Erstes das
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