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Hochzeit mit Hindernissen

Hochzeit mit Hindernissen

Titel: Hochzeit mit Hindernissen
Autoren: Lucy Gordon
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seinen Kreislauf zu stabilisieren, hatten ihm die Sanitäter eine Sauerstoffmaske aufgesetzt.
    Unvermittelt schlug er die Augen auf, und sein Blick wanderte zwischen Lorenzo und Heather hin und her, als wollte er ihnen etwas mitteilen.
    Im Krankenhaus wurde er direkt in die Notaufnahme gebracht, während Heather, die nur einige unschöne, aber harmlose Schürfwunden erlitten hatte, noch in der Ambulanz behandelt wurde.
    Als sie die Station verließ, erwarteten sie Lorenzo und zwei Polizisten, die ihre Aussage zu Protokoll nahmen.
    “Fehlt dir auch nichts, mein Schatz?”, fragte Lorenzo besorgt, nachdem die Beamten gegangen waren.
    “Ich muss einen Schutzengel gehabt haben”, erwiderte sie. “Wie geht es deinem Bruder?”
    “Schon wieder besser”, berichtete Lorenzo. “Sie haben ihn eben aus der Notaufnahme gebracht. Er hat sehr viel Blut verloren und wird wohl einige Tage hierbleiben müssen. Zum Glück ist er außer Lebensgefahr.”
    Die Nachricht, dass es ihrem Lebensretter den Umständen entsprechend gut ging, erfüllte Heather mit großer Erleichterung – zumal im selben Moment ein Arzt zu ihnen kam und Lorenzos Eindruck bestätigte.
    “Wenn Sie wollen, können Sie Ihren Bruder kurz sehen”, teilte er ihm mit. “Aber allein.”
    “Können wir nicht beide zu ihm?”, bat Lorenzo. “Die Dame ist meine Verlobte.”
    “Also schön”, willigte der Arzt ein. “Nur denken Sie bitte daran, dass der Patient viel Ruhe braucht.”
    Auch wenn er noch aschfahl war, wirkte Renato nicht mehr gar so bemitleidenswert. Was vor allem daran lag, dass man ihm die blutbefleckte Kleidung ausgezogen hatte.
    Er lag mit geschlossenen Augen und bewegungslos im Bett, sein Atem ging gleichmäßig. Einzig die Transfusion, die man ihm gelegt hatte, verriet, dass er nur knapp dem Tod entronnen war.
    “Du hast ihm das Leben gerettet.”
    Wie aufs Stichwort sprach Lorenzo an, wofür sich Heather große Vorwürfe machte. “Wenn ich mich nicht so kindisch benommen hätte, wäre es gar nicht erst dazu gekommen”, erwiderte sie beschämt.
    “Was ist denn eigentlich vorgefallen?”
    “Ehrlich gesagt kann ich mich kaum noch erinnern”, erwiderte Heather. “Doch was immer gewesen sein mag – nichts rechtfertigt, dass ich ihn durch mein Verhalten in Lebensgefahr gebracht habe.”
    “So schnell ist Renato nicht kleinzukriegen”, sagte Lorenzo tröstend und legte ihr den Arm um die Schultern. “Bist du mir eigentlich böse, weil ich dich vor dem Arzt als meine Verlobte ausgegeben habe?”, fragte er unvermittelt.
    “Warum sollte ich?”, antwortete Heather mit einer Gegenfrage und schmiegte den Kopf an Lorenzos Schulter.
    “Na ja.” Lorenzo strich ihr zärtlich übers Haar. “Immerhin hast du ziemlich deutlich gesagt, dass es aus zwischen uns ist.”
    Die Ereignisse des Abends hatten sich derartig überstürzt, dass sich Heather selbst daran nur noch vage erinnern konnte. “Ich war so wütend auf Renato …”
    “Du sollst doch nicht mich, sondern meinen Bruder heiraten.” Renato musste durch ihr Gespräch geweckt worden sein. Jedenfalls schien er ihnen schon eine ganze Weile zugehört zu haben, denn sein Blick war hellwach, und obwohl er von den Folgen des Unfalls noch geschwächt war, klang sein Tonfall so bestimmt wie eh und je. “Jetzt gib dir endlich einen Ruck und sag Ja.”
    Ob aus Schuldgefühlen Renato gegenüber oder aus Erleichterung, dass ihm nichts Ernsthaftes zugestoßen war – Heather hatte es nicht gewagt, ihm zu widersprechen, und in die Heirat mit Lorenzo eingewilligt.
    Dann war alles sehr schnell gegangen. Schon am nächsten Tag hatte ihr Lorenzo einen Verlobungsring mit einem wunderschönen Diamanten geschenkt, und kaum hatte sich Renato halbwegs erholt, waren die beiden Brüder zurück nach Sizilien geflogen.
    Vier Wochen waren seither vergangen, die Heather wie in Trance erlebt hatte, und noch als sie im Flugzeug nach Palermo saß, wusste sie nicht so recht, wie ihr geschah.
    Glücklicherweise begleitete sie ihre beste Freundin. Dr. Angela Wenham, genannt Angie, hatte sich bereit erklärt, sie zu begleiten – nicht zuletzt, um einige Tage freizunehmen und Versäumtes nachzuholen.
    Denn Angie war in vielerlei Hinsicht das genaue Gegenteil von Heather. Um es vorsichtig zu sagen, war sie ein ziemlicher Paradiesvogel, der kaum eine Gelegenheit zu einem Flirt ungenutzt ließ.
    In letzter Zeit hatte ihr Liebesleben jedoch stark unter den vielen Nachtdiensten gelitten, die sie als Ärztin im Krankenhaus
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