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Historical Weihnachtsband 1993

Historical Weihnachtsband 1993

Titel: Historical Weihnachtsband 1993
Autoren: PATRICIA POTTER , Nora Roberts , RUTH LANGAN
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widerstehen konnte, was Laura zu bieten hatte? Matthew bemerkte, wie ihre Lider zitterten, und ihm war, als setze sein Herzschlag aus. Was, wenn sie diese Nacht der Leidenschaft bei Tageslicht bereute? Wenn sie sich im klaren Schein der Wintersonne dessen schämte, was sie beide verbunden hatte? Was hatte er ihr immerhin zu geben vermocht außer einem kurzen Rausch der Sinne? Nichts, denn er besaß nichts. Laura Conners war der krasse Gegensatz zu allem, was er, Matthew, darstellte.

    „Matthew?"
    Angst umkrampfte das Herz in der Brust.
    Laura hob die Hand und strich über die steile Falte zwischen seinen Brauen. „Warum schaust du so bitterböse drein?"
    „Tue ich das?"
    Sie zog seinen Kopf zu sich nieder und küßte ihn auf die Stirn. „Bist du beim Aufwachen immer so unglücklich oder habe ich dich so gemacht?"
    „Das könntest du nie, Laura." Matthews Stimme klang beklommen vor lauter Begierde. „Ich fürchtete bloß, du könntest wach werden und bereuen, was geschehen ist."
    „Bereuen?" Sie schlang ihm den Arm um den Hals und legte die Lippen an seine Wange. „O Matthew! Vielleicht, daß ich im Leben noch oft etwas bitter bereuen werde, aber ganz gewiß nicht das."
    Unter diesen ihren innigen Worten löste sich all seine Angst, die ihm das Herz so schwer gemacht hatte. Als Laura nun daran ging, mit zärtlichem Mund seinen, Matthews, ganzen Körper zu erforschen, konnte er die aufsteigende Erregung in seinen Lenden kaum mehr zähmen.
    „Aber, aber, Miss Conners, was sollen denn Ihre Schüler dazu sagen?" Er versuchte zu scherzen, um sich abzulenken.
    „Schweigen Sie, Richter Braden! Ich übe gerade meine nächste Lektion in der Ausübung der Liebe."
    Ihr Lachen erstarb allmählich, als sie beide begannen, sich wieder im gleichen Rhythmus zu bewegen. Das Städtchen Bitter Creek, das Schneetreiben, der Wintersturm, der ums Haus heulte, all das war mit einem Male vergessen. Es gab nichts mehr auf der Welt als dieses Zimmer, dieses Bett, dazu eine Leidenschaft, die allzu lange Zeit unterdrückt worden war.
    „Was war das?"
    Als ein heiserer Schrei hörbar wurde, schaute Laura vom Tisch auf, an dem sie mit Matthew gerade in aller Ruhe gemütlich frühstückte.
    Doch bevor etwas hätte geschehen können, war Matthew bereits auf den Beinen, das Gewehr in der Hand.
    „Bleib hier und verriegle die Tür hinter mir!" Ohne sich auch nur Zeit zu nehmen, die Jacke anzuziehen, riß er die Tür auf und war gegangen.
    Wenige Minuten später hatte Laura die Flinte aus dem Schlafzimmer geholt, schlüpfte in die allzu weite Schaffelljacke des Vaters und bahnte sich einen Weg durch den Schnee zum Stall hinüber. Da peitschte ein Schuß durch die Stille, und Laura blieb beinahe das Herz stehen. Sie begann zu laufen und hätte dabei fast in den Schneewehen das Gleichgewicht verloren. Als sie um die Ecke bog, sah Laura Matthew in dem Paddock knien, in dem das Vieh eingepfercht war.
    „O nein, großer Gott, bitte nicht!" Sie stürzte zu Matthew hin und blieb kurz vor ihm wie angewurzelt stehen. In dem tiefen Schnee lag ein riesengroßer Puma, daneben eine Kuh, die gerissen worden war.

    Ein Blick in Lauras aschfahles Gesicht verriet Matthew, daß sie das Schlimmste befürchtet hatte. Dann erst bemerkte er die Flinte in Lauras Hand. „Sehe ich recht, Laura? Du nimmst tatsächlich eine Waffe in die Hand?"
    Laura lächelte etwas mühsam. „Wahrscheinlich würde sie mir im Ernstfall wenig nützen. Seit Vaters Tod hat keiner mehr damit geschossen. Aber ich dachte, es läßt mich bedrohlich wirken."
    Matthew lachte und nahm ihr die Flinte ab, um sie näher anzusehen. „Der Hahn ist eingerostet. Mit ein paar Griffen könnte sie wie neu sein."
    „Das lohnt sich nicht", sagte Laura hastig. „Ich würde sie ohnehin nicht abfeuern."
    „Nicht einmal gegen ein Raubtier wie dieses? " Er wies auf die tote Wildkatze, doch Laura schüttelte den Kopf. „In diesem Fall brauchen die Rinder einen sicheren Unterstand gegen derlei räuberische Überfälle."
    „Ich hatte gehofft, ihn noch vor Wintereinbruch bauen zu können." Laura hob mit einer hilflosen Bewegung die eine Schulter. „Vielleicht nächstes Jahr ..."
    Diese Ranch ist einfach für eine einsame Frau zu viel, dachte er und empfand etwas wie Zorn. „Geh nur wieder hinein!" sagte er und zog ein scharfgeschliffenes Jagdmesser. „Ich muß der Kuh den Gnadenstoß geben."
    Laura nickte, drehte sich wortlos um und lief fluchtartig zum Wohnhaus zurück. Mit zitternden Händen brachte
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