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Historical Saison Band 18 (German Edition)

Historical Saison Band 18 (German Edition)

Titel: Historical Saison Band 18 (German Edition)
Autoren: Anne Ashley , Lyn Stone , Barbara Monajem , Linda Skye
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war, um ihm das Pferd abzunehmen.
    „Wo ist dein Gepäck?“ Simon runzelte die Stirn.
    „Ich lasse es per Fuhrwerk nachbringen. In Amerika habe ich mir angewöhnt, mit leichtem Gepäck zu reisen.“ James musterte Simons elegante Weste, die eng anliegenden Pantalons und die sorgfältig in Unordnung gebrachten Locken, bevor er sein Gewehr und die beiden Pistolen aus den Halftern nahm und sich die Satteltaschen über die Schulter warf. „In der Wildnis hat man andere Sorgen, als sich wie ein eitler Geck aufzuputzen“, setzte er trocken hinzu.
    Simon schnalzte ein paarmal leise mit der Zunge. „Das ist gar nichts im Vergleich zu der Garderobe, die man derzeit in London trägt.“ Er warf einen verstohlenen Blick in Richtung Haus. „Lass uns durch den Wohnturm gehen. Ich gebe dir ein paar Kleidungsstücke zum Wechseln, denn so kannst du dem alten Mädchen unmöglich unter die Augen treten.“
    Der wuchtige steinerne Donjon war vor vielen Jahrhunderten von den Normannen erbaut worden und schon lange nicht mehr bewohnt. Er hatte sich bei James’ und Simons jugendlichen Eskapaden als zweckdienlicher Fluchtweg erwiesen. Doch da ihr Vater nicht mehr lebte und James der Hausherr war, wirkte es ein wenig sonderbar, als sich die beiden Brüder wie Schuljungen durch die schwere Eichentür in den Turm stahlen und die ausgetretenen Steinstufen hinaufschlichen.
    „Großmutter weiß, dass mir Mode egal ist“, sagte James mit gesenkter Stimme. „Was will sie überhaupt hier?“
    „Sally begutachten.“ Simon schnitt eine Grimasse. „Das Trauerjahr für Vater ist fast vorüber, und sie will nächstes Frühjahr debütieren.“
    Liebe Güte, seine kleine Schwester wurde tatsächlich erwachsen? Als James sie das letzte Mal gesehen hatte, war sie noch ein unverbesserlicher Wildfang gewesen.
    „Der alte Drachen weigert sich, seine einflussreichen Busenfreundinnen um Eintrittskarten für Almack’s zu bitten, ohne Sally persönlich in Augenschein genommen zu haben“, fuhr Simon fort. „Weil das Mädchen eine Zierde für die Familie sein müsse und haufenweise mehr von diesem Unsinn.“ Mit dem Handrücken wischte Simon sich imaginären Schweiß von der Stirn. „Werde sie los, James, bitte! Ich überlebe es nicht, wenn ich noch länger den braven Jungen spielen muss.“
    Sie hatten das obere Treppenpodest erreicht und traten durch eine weitere schwere Eichentür in den Waffensaal. „Gott sei Dank hält sie dich für einen Ausbund an Tugend, sonst hätte sie uns die Geschichte nicht abgenommen.“
    „Ach ja, die unvermeidliche Geschichte.“ James verdrehte die Augen. „Um welches Ränkespiel handelt es sich diesmal?“
    „James!“ Im Stockwerk über ihnen fiel eine Tür ins Schloss, dann waren Schritte auf der Hintertreppe zu hören, und einen Moment später schoss Sally in den Raum. „Du bist wieder daheim!“ Sie schlang ihre Arme um ihren Bruder und drückte ihn fest an sich, ehe sie zurücktrat und ihn prüfend musterte. „Du siehst älter aus – auf eine gute Art älter. Und wie findest du mich?“
    „Du bist erwachsener, weiblicher und hübscher – aber so unordentlich wie immer.“ James grinste und trug das Seine zu ihrem wenig damenhaften Erscheinungsbild bei, indem er ihr das rote Haar zerzauste. „Du Wildfang!“
    „Ich weiß, ich bin unmöglich, und daran wird sich auch nie etwas ändern. Deshalb musst du mir bei dieser Geschichte unbedingt Rückendeckung geben. Unbedingt, hörst du?“ Sie nahm ihn bei der Hand und zog ihn mit sich. „Mir blieb nichts anderes übrig, ehrlich. Sie ist kaum zwei Tage hier und mustert mich jedes Mal, wenn sie mich sieht, von oben bis unten, als wäre ich eine Art Wechselbalg. Und natürlich weiß ich genau, dass sie nicht mit mir einverstanden ist, aber was soll ich in London, wenn ich keine Eintrittskarten für Almack’s habe? Und dann dieses ständige Gefasel, wie zuverlässig du bist und …“
    „Ihr scheint völlig entfallen zu sein, was für ein aufbrausendes Temperament du hast“, warf Simon ein.
    „… der Einzige in der Familie, der vernünftig und verantwortungsvoll ist und …“
    „Was ich verflixt ungerecht finde, weil du deine Charakterschwächen nur besser verbergen kannst“, fuhr Simon lauter fort. „Zumal ich schon seit zwei Nächten den Moralapostel spiele und fest entschlossen bin, damit weiterzumachen, bis sie fort ist … selbst wenn es mich umbringt! Die letzten beiden Tage waren verteufelt anstrengend“, setzte er finster hinzu. „Das
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