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Historical Saison Band 18 (German Edition)

Historical Saison Band 18 (German Edition)

Titel: Historical Saison Band 18 (German Edition)
Autoren: Anne Ashley , Lyn Stone , Barbara Monajem , Linda Skye
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da er sich der Lächerlichkeit preisgeben konnte, waren nun vorbei – so verlockend Pompeia Grant auch sein mochte. Kein achtbarer Dienstherr würde eine Gouvernante kurzerhand auf die Straße setzen, außer es gab gute Gründe für eine fristlose Kündigung, und selbst dann …
    Ihm behagte nicht, welche Richtung seine Gedanken einschlugen, doch sie blieben ohne Wirkung auf seine Begierde. Er konnte dankbar sein, dass er seine alten Reithosen trug, die nicht ganz so eng und enthüllend waren wie Simons gelbe Pantalons.
    „Kommen Sie“, er wies auf das zierliche Sofa beim Fenster, „setzen wir uns und reden.“
    Sie nahm Platz, faltete die Hände im Schoß und sah ihn abwartend an. Er musste mehr über sie herausfinden, ehe er entschied, was zu tun war. Heute Abend würde er sie jedenfalls nirgendwohin gehen lassen.
    Er setzte sich neben sie, wenn auch nicht so nahe, wie er es gern getan hätte, und legte einen Arm auf die Rückenlehne. Es juckte ihn in den Fingern, sie zu berühren, doch er hielt sich zurück. „Als wir uns zuletzt sahen, lebten Sie noch zu Hause. Sie kommen aus wohlhabenden Verhältnissen, dennoch scheinen Sie inzwischen mittellos und alleinstehend zu sein.“
    Sie wandte den Blick ab. „Meine Eltern starben und überließen mich der Obhut meines Bruders.“ In ihrer Stimme lag ein bitterer Unterton. „Ich zog es vor, mir meinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen, anstatt bei ihm zu leben.“
    Was für ein Bruder musste das sein, der seine Schwester mittellos fortgehen ließ? James fiel der sittenlose Lümmel ein, dem er die Nase gebrochen hatte – ein enger Freund ihres Bruders, wie er sich erinnerte. Unbehagen breitete sich in ihm aus. „Wieso?“
    „Er holte seine Mätresse ins Haus. Nicht dass ich sie nicht mochte, aber es war … es war unschicklich.“ Angespannt knetete sie sich die Hände. „Mehr gibt es eigentlich nicht zu erzählen. Ich war hier in der Nähe als Gouvernante angestellt und wurde entlassen. Da ich die Postkutsche knapp verpasst hatte, kam ich her, um Sally um ein Bett für die Nacht zu bitten. Wir waren Schulkameradinnen im Internat in Bath.“ Sie faltete die Hände, schaute ihn jedoch nicht an, sondern hielt den Blick geradeaus gerichtet.
    Er betrachtete ihr Profil: die zierliche gerade Nase, die zart geröteten Wangen, die langen dunklen Wimpern, die den verführerischsten Schlafzimmerblick beschatteten, den er je gesehen hatte.
    Dann drehte sie das Gesicht zu ihm, sah ihn mit diesem Blick an – und brachte ihn fast um den Verstand. Er rang um Beherrschung.
    Hastig wandte sie sich ab. „Es war falsch von mir, bei dem Täuschungsmanöver mitzumachen, aber ich konnte nicht ahnen, dass Sie so bald zurückkommen würden. Und ich fühlte mich Sally verpflichtet, nachdem sie mir erlaubt hatte, über Nacht hierzubleiben.“
    „Wieso? Jeder halbwegs anständige Mensch würde Ihnen Obdach anbieten.“
    Sie hob die Schultern. Die Geste verriet ihm alles.
    „Ihr Dienstherr hätte dafür sorgen sollen, dass Sie die Postkutsche erreichen.“ James merkte, dass er ärgerlich wurde, versuchte jedoch, es nicht zu zeigen. Im Geist ließ er die Adelsfamilien in der Umgebung des King’s Arms Revue passieren. „Wo waren Sie angestellt?“
    „In Selham.“ Sie presste die Lippen zusammen. So fest, dass er sich vorstellte, sie zu küssen, bis Pompeia nachgab und seiner Zunge Einlass gewährte …
    Er rief sich zur Ordnung. „Wer war Ihr Dienstherr? Weshalb wurden Sie entlassen?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Es ist nicht von Bedeutung.“
    „Weiß Sally Bescheid?“ Die verräterische Röte, die ihr ins Gesicht schoss, war ihm Antwort genug. „Gut. Aus ihr kriege ich es gewiss heraus. Ich kann nicht dulden, dass man einer Dame eine Kränkung zufügt.“
    „Doch!“, rief sie aus. „Es geht Sie nichts an!“
    Warum wollte sie nicht darüber reden? Weil es ein zu schlechtes Licht auf sie werfen würde? Weil sie das Bett mit dem Hausherrn geteilt oder sich an den Sohn herangemacht hatte? Doch davon hätte sie Sally sicher nichts erzählt. Oder? Ihn packte die Wut. Was, wenn ein niederträchtiger, betrügerischer Hund seine Machtstellung ausgenutzt hatte und sie … „Erwarten Sie ein Kind, Miss Grant?“
    Sie sprang auf. „Wie können Sie es wagen!“ Dann machte sie eine wegwerfende Geste. „Was rege ich mich auf. Es ist das, was alle von mir denken.“
    Auch er erhob sich. „Es tut mir leid, wenn ich Sie beleidigt habe. Ich frage aus Sorge um Sie.“ Er zuckte die
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