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Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Titel: Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)
Autoren: Carole Mortimer
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ist kein Engel“, fügte er lachend hinzu, „allerdings auch kein Mörder.“
    Weder der Teufel noch der Engel, als die Arabella ihn einmal geschildert hatte, sondern einfach nur ein Mensch. Ein sehr arroganter Mensch, sicher, aber ein Mensch, der die Familienehre über seinen eigenen Ruf stellte.
    So wie auch Lucian Ehre und Treue über alles andere stellte.
    Sie musterte ihn nachdenklich. „Ich habe dir unrecht getan, was deine Freundschaft mit Darius angeht.“
    Er zuckte mit den Schultern. „Bevor Darius sich mir anvertraute, hatte ich auch so meine Bedenken“, gab er zu. „Doch seitdem bin ich an mein Versprechen gebunden.“
    „Das du auch gehalten hast.“ Grace lächelte. „Ich glaube, nun ist es Zeit, dass wir über deine anderen, neueren Träume sprechen.“
    Lucian sah sie betreten an. „Ich bin nicht sicher, ob …“
    „Ich schon.“ Sie kam ihm so nahe, dass er ihren Duft wahrnehmen und den Ausdruck in ihren Augen sehen konnte. „Ich bin sehr sicher, Lucian.“
    Er spürte, wie sein Herz schneller schlug und wie sein Verlangen wuchs, sie zu berühren – wie es immer war, wenn sie in seiner Nähe war.
    „Wollen wir in den Wagenschuppen gehen?“, schlug sie heiser vor, als er nicht antwortete. „Ich bin neugierig, ob man in einer stehenden Kutsche ebenso befriedigende Ergebnisse erzielt wie in einer, die sich bewegt.“
    Er unterdrückte ein Stöhnen. „Ich kann dir nicht versprechen, dass du die Kutsche genauso unschuldig verlassen wirst, wie du sie betrittst!“
    „Mein Liebster, das ist ja gerade mein innigster Wunsch.“ Sie lachte leise und warf ihm einen letzten aufmunternden Blick zu, bevor sie das Tor zum Wagenschuppen öffnete und darin verschwand.
    Zögernd sah er ihr nach. Sie kannte die ganze Wahrheit, sie wusste, wer er wirklich war. Und doch empfand sie keinen Abscheu vor ihm, wie er gefürchtet hatte. Stattdessen hatte sie ihn einladend angesehen.
    Und er hatte nicht die Kraft, diese Einladung abzulehnen …

17. KAPITEL
    D er Wagenschuppen war völlig dunkel, als er ihn betrat. Nur ein heller Schatten – Graces Kleid – war gerade noch auszumachen. Sie stand nur einige Schritte von ihm entfernt.
    „Grace?“
    „Schließ das Tor hinter dir“, wies sie ihn leise an.
    „Aber Grace …“
    „Möchtest du nicht mit mir allein sein?“
    Ob er nicht mit ihr allein sein wollte? Seine Sehnsucht danach, sie endlich zu besitzen, war so groß, dass es fast schmerzte! Und das wusste sie auch, sonst wäre ihr Ton nicht so spöttisch gewesen.
    Er wünschte sich, er könnte sie sehen, den Ausdruck in ihren Augen. „Ich zünde eine Lampe an.“
    Tastend bewegte er sich auf die Stelle zu, wo nach seiner Erinnerung eine Lampe sein musste, und hörte hinter sich leises Rascheln. Sobald er die Lampe entzündet hatte, die den Wagenschuppen in sanftes Licht tauchte, stockte ihm der Atem. Sie stand direkt vor ihm, nur in ihren Unterrock gekleidet. Ihr Kleid lag zu ihren Füßen.
    „Grace, ich muss dir etwas sagen …“
    „Ich finde, wir haben genug geredet für einen Abend“, neckte sie ihn, hob die Arme und zog die Haarnadeln aus ihrer Frisur, sodass ihr die glänzenden Locken auf die nackten Schultern fielen.
    Lucian konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. „Aber ich muss dir etwas sagen“, brachte er mühsam hervor, als sie noch näher kam und ihre Brüste sich an ihm rieben. „Grace, ich hatte nie die Absicht, mich zu verlieben …“
    „Ich erinnere mich nicht, dich um deine Liebe gebeten zu haben.“
    Abrupt packte er sie an den Schultern und hielt sie leicht von sich ab, solange er noch die Kraft dazu hatte. „Wie könnte ich je eine Frau bitten, mich zu lieben, wenn ich wusste, dass sie eines Nachts vielleicht von meinen Schreien geweckt werden würde, wenn meine Albträume mich aufsuchen?“
    „Für mich sind diese Albträume deine Kriegswunden.“ Sie legte ihm den Zeigefinger auf die Lippen. „Dass dein Herz verwundet ist und nicht dein Körper, ist vielleicht sogar noch schwieriger zu ertragen. Mein Liebster, sie sind Teil von dir und der Grund, weswegen du dich vor deinen Gefühlen gefürchtet hast, nicht wahr?“
    „Ja“, sagte er leise.
    Sie nickte. „Selbst deiner Familie gegenüber bliebst du unnahbar und gleichgültig?“
    „Ja!“, stieß er heiser hervor. „Ich gebe zu, in den letzten Monaten dachte ich öfter ans Heiraten, aber auf völlig unpersönliche Weise. Ich wollte eine ruhige Frau finden, die keine Ansprüche an mich stellen würde, die
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