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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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konnte sich dabei wieder öffnen. Trotzdem war er draußen sicherer, wo die Leute ihn nach Hause bringen konnten.
    Zoe trug das Fußende der Decke. Besorgt lehnte sie sich über MacIntyre, ohne sich um ihr zerrissenes Kleid zu scheren. Donovan nahm einen besitzerlosen Mantel vom Haken und legte ihn ihr um die Schultern. Wenn sie hinaustrat, setzte sie den Fuß in eine Welt, die fast so feindlich war wie die hier drinnen. Er konnte nur hoffen, dass sie freundschaftlich begrüßt und aufgenommen wurde.
    Als er den Riegel zurückschob und die Tür aufriss, sah er die Fackeln auf der Straße. Der Sturm hatte sich gelegt, und eine große Menschenmenge war versammelt, um Nachtwache zu halten. Die geforderten Vorräte lagen geschützt unter einer geteerten Wagendecke auf der Veranda. Drei Pferde mit Sattel und Zaumzeug ließen am Geländer die Köpfe hängen, aus den Mähnen und von den Schwänzen rann ihnen das Regenwasser.
    Als jemand das Öffnen der Tür bemerkte, rückte die Menge näher heran. „Helft mal diesen Leuten“, rief Donovan. Es gab einen Moment des Zögerns. Keiner wagte es wohl, in Schussweite zu treten. Dann waren da aber plötzlich Hände, um MacIntyre und Zoe aus der Gefahrenzone fortzuziehen. Die beiden sind schon mal in Sicherheit, sagte sich Donovan.
    Sarah stand immer noch wie festgewurzelt, sie hatte Dooley im Visier. Ihr Gesicht war von Müdigkeit gezeichnet. Längst hielt sie sich mit reiner Willenskraft wach. Wenn diese Feuerprobe nicht schnell endete, würde sie bald zusammenbrechen.
    Vorsichtig nahm er ihr das Gewehr fort. Als sie an ihm vorbeiging, kam ihm ein Gedanke. Er streifte sie kurz mit Smittys Revolver, und sie verstand ihn und nahm die Waffe aus seinem Gürtel. „Recht so“, murmelte er und gab ihr einige Sekunden Zeit, die Waffe in den Falten ihres Kleides zu verbergen.
    Während sie sich zur anderen Seite des Saloons entfernte, trat er wieder näher an Dooley heran und drückte ihm die Mündung des Gewehrs gegen die vom vielen Whiskeytrinken raue Kehle.
    „Das ist also dein Spiel!“, meinte er so laut, dass Cherokee es hören konnte. Er baute darauf, dass der zuhörte. „Clever von dir, Dooley. Lässt dir von dem armen Teufel MacIntyre die schmutzige Arbeit erledigen und Spade aus dem Weg räumen. Und wer soll jetzt Cherokee töten, damit du die ganze Beute allein haben kannst? Soll ich es etwa machen?“
    „Halt’s Maul, Cole“, fauchte Dooley. „Und wenn du weißt, was für die Kinder gut ist, legst du das Gewehr nieder.“
    „Hör du mal zu, du Betrüger! Ich habe deinen Plan durchschaut.“ Donovan stürzte vor. „Du willst beide loswerden und allein losreiten. Und wenn die Claims überschrieben sind, wirst du mich auch aus dem Weg räumen. Vergiss deinen Plan.“
    „Du hast die Papiere?“ Dooleys Augen verengten sich.
    „Wir haben mehr als das gefunden. Du bist bis an dein Lebensende reich, wenn du die richtige Wahl triffst. Räum deinen Freund mit dem zerschlitzten Mund aus dem Weg, dann reden wir weiter.“
    „Alles dummes Geschwätz, Cole.“ Dooley schmunzelte ihn an. „Kannst gern das Gewehr weglegen. Du wirst niemanden erschießen.“
    Das Gefühl von Gefahr war nicht zu leugnen. Donovans Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Er hörte Sarah entsetzt keuchen und wusste, er hatte den Bluff so weit wie möglich getrieben.
    Dooley grinste breit. „Leg das Gewehr auf den Tisch, und sieh dich mal um.“
    Donovan tat es, und vor Schreck blieb ihm das Herz fast stehen. Cherokee kroch langsam die Stufen herunter. An seiner Seite war die verstörte Katy. Kalte Wut stieg in Donovan hoch. Katys weit aufgerissene Augen in dem bleichen Gesicht flehten leise um Hilfe. Aber er wagte nicht, irgendetwas zu tun. Der kalte eiserne Knauf von Cherokees Colt lag an ihren braunroten Locken, die Mündung zeigte auf ihre blasse Wange.
    Donovan zwang sich zum Sprechen. „Lass sie gehen, Cherokee. Du hast ’ne Menge Leute umgelegt, das weiß ich. Aber ich schätze, bisher hast du noch kein kleines Mädchen auf dem Gewissen – eins, das zu einer hübschen jungen Frau heranwachsen wird.“
    Cherokees Gesicht zeigte keine Reaktion. Da versuchte er es weiter. „Sieh sie an“, fuhr er kühn fort. „Und schau auf Spade. Liegt da mit zerdrücktem Hals. Dooley ließ es zu, sah ihm beim Sterben zu, ohne einen Finger zu rühren. So wäre es auch bei dir …“
    „Halt’s Maul, Cole!“ Dooley nahm das Gewehr und stieß damit gegen Donovans Rückgrat. „Hätte dich längst
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