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Historical Band 298

Historical Band 298

Titel: Historical Band 298
Autoren: Blythe Gifford Terri Brisbin
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aufgestanden sein. Schnell kleidete sie sich an und machte dabei im Geiste eine Liste all der Dinge, die noch zu erledigen waren, ehe die Zeremonie am Mittag stattfinden würde. Ihr Blick huschte zum Alkoven, dann zur geschlossenen Tür. Dies war vielleicht die letzte Gelegenheit, nach Informationen über zwei Clans zu suchen, die in Connors Gunst aufzusteigen schienen. Clans, mit denen er sich voraussichtlich in Kürze durch Heirat zu verbünden suchen würde.
    Kurz entschlossen suchte Jocelyn an ihrem Bund den passenden Schlüssel, steckte ihn ins Schloss der Kassette und drehte ihn so langsam und leise sie konnte. Das Geräusch schien im Schlafgemach widerzuhallen. Sie hielt den Blick auf die Tür gerichtet, damit sie sofort merkte, wenn Connor zurückkehrte. Nach zwei erfolglosen Versuchen war ihr klar, dass der Schlüssel nicht passte. Sie zog ihn heraus und schob ihn erneut ins Schloss, doch vergebens.
    Nun untersuchte sie den Schlüssel und fand den kleinen Kratzer, mit dem sie ihn markiert hatte; es musste der richtige sein. Also sah sie sich das Schloss genauer an. Es war ausgetauscht worden! Verwirrt trat sie einen Schritt zurück. Es war ihr unerklärlich. Doch wenn das Schloss ausgetauscht worden war, dann gab es nur eine Person, die den passenden Schlüssel hatte, und die …
    … stand auf der Schwelle zum Schlafgemach.
    Der Ausdruck auf seinem Gesicht erinnerte sie daran, wie man ihn früher genannt hatte – die Bestie. Sein Blick war finster, die Brauen wütend zusammengezogen. Als er auf sie zukam, begann ihr Herz wild zu hämmern, und Schweiß rann ihr den Nacken hinab. Sie entdeckte, dass er sie tatsächlich einschüchtern konnte. Obwohl sie wusste, dass er ihr nie etwas antun würde, reagierte ihr Körper auf die Drohung in seiner Stimme.
    „Jocelyn“, knurrte er, während er auf sie zukam. „Sag mir sofort, was das zu bedeuten hat.“ Die Arme vor der Brust verschränkt, sah er ganz aus wie der furchterregende Krieger, der er war. Schlimmer noch, er sah aus wie ein Ehemann, der forderte, dass sein widerstrebendes Weib ihm auf der Stelle Rede und Antwort stand.
    Würde er sie auslachen, wenn sie ihm ihre tiefsten Ängste offenbarte? Als Laird war er es nicht gewohnt, dass seine Entscheidungen hinterfragt wurden, das wusste sie aus Erfahrung.
    „Warst du es, die die Kassette in den letzten Monaten immer wieder durchsucht hat?“
    Er wusste es? Hatte er es die ganze Zeit gewusst?
    „Connor, ich kann das erklären“, begann sie. Sie verschränkte ihre Finger ineinander, damit er nicht sah, wie ihre Hände zitterten, und trat einen Schritt zurück. „Ich …“
    „Jocelyn!“
    Erschrocken schauten beide zur offenen Tür, wo Margriet und Marian nach Jocelyn riefen.
    „Die Köchin hat das Rezept für die Kuchen geändert“, beschwerte Margriet sich. „Jetzt sind sie zu süß.“
    „Und Gair will Ailsa und Angus neben ihre Eltern an die Ehrentafel setzen“, fügte Marian hinzu. „Nur du kannst ihn überreden, nachzugeben.“ Beide Frauen stemmten die Hände in die Hüften und sahen Jocelyn unverwandt an.
    Sie kamen zu ihrer Rettung!
    Misstrauisch kniff Connor die Augen zusammen und schaute zwischen den drei Frauen hin und her. Jocelyn versuchte, ruhig zu bleiben, und sah ihn fragend an. Würde er sie davonkommen lassen?
    „Connor?“ Sie wartete auf seine Erlaubnis, ehe sie an ihm vorbei zur Tür eilte. Doch er fasste sie rasch beim Arm und zog sie so dicht heran, dass nur sie beide hören konnten, was er sagte.
    „Wir unterhalten uns später. Und dann wirst du mir die Wahrheit sagen, Jocelyn.“
    Bevor er sie losließ, sah er ihr noch einmal tief in die Augen, dann nickte er. „Kümmere dich um deine Pflichten“, sagte er schließlich laut genug, dass alle es hören konnten.

3. KAPITEL
    J o celyn war sich seines anklagenden Blicks nur zu bewusst, während sie sich zu ihren Freundinnen an der Tür gesellte. Doch ihre Freundinnen bedeuteten ihr, schnell mitzukommen, und so ließ sie Connor allein. Sobald sie die große Halle erreicht hatten, blieb sie stehen.
    „Wir müssen aufhören“, verkündete sie, während sie die Frauen in eine abgelegene Nische zog. „Connor hat mich erwischt.“
    „Als wir sahen, wie er in euer Gemach ging, dachten wir, dass du Hilfe brauchen könntest“, sagte Margriet. „Hast du nach den Papieren gesucht?“
    „Über die MacQuarries?“, hakte Marian nach. Ihre Tochter würde bald im heiratsfähigen Alter sein, und Connor würde sich daranmachen,
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