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Hinter dem Vorhang

Hinter dem Vorhang

Titel: Hinter dem Vorhang
Autoren: C Emberton
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über
    den Monitor. Nach dem Vorfall war sie wegen des labilen geistigen Zustandes für zwei Jahre in die
    geschlossene Abteilung der Payne Whitney Clinic Klinik gekommen, demnach jetzt wieder draußen.
    Das war logisch und auch nachvollziehbar, was ihn mehr verwunderte war die Tatsache, dass ihm
    der Name irgendwie bekannt vorkam, ohne ihn näher zuordnen zu können, ein Bild war leider nicht
    dabei. „Hmm wir sollten mit ihr reden. Morgen.“ Marty nickte und klopfte Kim auf die Schulter.
    „Guter Plan und du...“ Ohne eine Entgegnung abzuwarten beugte er sich über den Stuhl und knipste
    den Monitor aus. „... gehst jetzt nach Hause schlafen. Ich habe genau gesehen, dass du die letzte
    Nacht hier auf dem Sofa geschlafen hast.“ Detectiv Rouklin seufzte, stemmte sich aber in die Höhe,
    den angekauten Bleistift in die Brusttasche des Anzugs steckend. „Ja Papa, du hast ja recht...“

    Klack. Die behandschuhten Finger des Mannes klopften im Takt gegen die hölzerne Oberfläche des
    wuchtigen Tisches an dem er saß, als würde er eine Melodie wieder geben, die niemand außer ihm
    hören konnte. Klack. „Wisst ihr... besondere Umstände, erfordern besondere Maßnahmen.“ Klack.
    „Aber das muss ich euch wohl kaum erläutern.“ Die Stimme des Mannes war tief und grollend,
    hatte manchmal einen Beiklang der heißer wirkte und trug einen harten Akzent. Man konnte ihn
    nicht wirklich erkennen, denn das Gesicht des Mannes lag im Schatten. Zu sehen war nur die Hand
    und ein Stück des Oberkörpers, der in einem dunkelbraunen Anzug steckte. Nein er war nicht
    alleine, weiter hinten am Tisch saß noch eine Gestalt, die man im Gegensatz zu ihm recht gut
    erkennen konnte. Ein junger Mann Mitte Zwanzig mit schwarzen Haaren, die ihm teilweise ins
    Gesicht fielen, mehr sah man nicht, denn der Rest des Körpers steckte im schwarzen Leder, das matt das nur spärlich vorhandene Licht reflektierte. Hinter ihm noch Jemand, Jemand von dem man nur die Mundpartie sehen konnte, da er einen breitkrempigen Hut trug. Klack. „Sebastien...“, wand der Anzugträger sich an den Schwarzhaarigen, dessen ebenso schwarzer Blick vom Tisch dorthin glitt wo er das Gesicht seines Gegenübers vermutete. Noch ein letztes Klack und der Mann hob die Hand ein wenig an, winkte ihn mit wenigen Bewegungen der Finger heran, was ein leises, fast
    klapperndes Geräusch erzeugte das klang als würde es durch das Leder gedämpft werden. „...komm.
    Komm her.“ Sogleich erhob er sich, trat mit raschen, wiegenden Schritten näher um dann doch in
    gebührendem Abstand anzuhalten. „Noch... näher...“ Zögernd tat er noch einige Schritte, bis ihn nur
    wenige Zentimeter von der anderen Gestalt trennten, von der er nun Schemen in der Dunkelheit
    ausmachen konnte, so wie ein schwaches rötliches Glühen, das dann auftrat, wenn sich der
    schwache Lichtschein doch kurz die Augen traf. Ein Anblick, der Sebastien für einen Moment so
    befangen hielt, dass dieser gar nicht merkte, dass der Anzugträger auch die zweite Hand angehoben
    hatte, deren eiserner Griff sich jetzt um seinen Hals legte. Harte Finger die ihn umfassten, bei denen
    man befürchten musste sie würden jeden Moment durch die Handschuhe dringen wie Messer. Er
    zog das Gesicht des Schwarzhaarigen zu sich nach unten. „Sie... alle. Ich will sie alle... ich will, dass sie alle – jeder Einzelne von ihnen– verschwinden. Jeder, der auch nur eine Silbe des Wissen in sich trägt. Aber sie sollen nicht nur vergehen... ich will dass sie die Gleiche Schmach erfahren, bevor sie vom Schleier des Vergessens bedeckt werden...“ Die Stimme war ein heiseres Flüstern geworden und mit jedem Wort schlug Sebastien der Geruch von feuchter, frischer Erde entgegen. Würde er atmen müssen, er wäre unter dem Griff seines Gegenübers erstickt, der ihn jetzt noch ein Stück näher heranzog, sodass man ihm in die Augen sehen konnte. Augen die falsch wirkten, die falsch waren. Es sah aus als würde sich die Iris immer wieder aufs Neue wandeln, verwoben sich dort ständig schwarz, braun und rot Töne neu, als wollen sie ein unheilvolles Gewitter
    heraufbeschwören. Keine Konstante, wie ein tobender Ozean aus glühendem, flüssigen Gestein.
    Sebastien öffnete die Lippen ein wenig um zu antworten, doch er konnte es nicht, sollte es auch
    nicht, denn die Kehle wurde weiter zugedrückt. Ein seltsames Geräusch erklang, das Ähnlichkeit
    mit dem hatte, wenn man eine Orange zerquetschte und man konnte sehen, wie der
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