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Hinter dem Horizont: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Hinter dem Horizont: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Titel: Hinter dem Horizont: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)
Autoren: Andrej Djakow
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Stalkers klang gereizt. »Habt ihr schon wieder Ärger mit der Handelsstadt?«
    Der Allianzler zögerte mit der Antwort. Oder verstand man nichts wegen der dicken Panzerung? Keineswegs. Das monotone Geheul des Winds und sogar das Knistern des auskühlenden Motors waren einwandfrei zu hören.
    Für einen Moment hatte Gleb den Eindruck, dass der Kommandeur der Ankömmlinge nicht auf die »Ameise«, sondern woandershin schaute. Wegen der Gasmaske war das natürlich schwer zu beurteilen …
    »Spiel hier kein Theater, Stalker«, erwiderte Schugai endlich mit dumpfer Stimme. »Du weißt genau, warum wir hier sind.«
    Gleb hielt den Atem an, um jedes Wort des Hünen mitzubekommen.
    »Ich habe keine Ahnung und will es auch gar nicht wissen«, erwiderte Taran kühl. »Geht zur Seite. Nicht, dass wir noch aus Versehen einen von euch platt fahren.«
    Der Kommandeur des Allianz-Trupps hob warnend die Hand. Sein ganzes Auftreten ließ keinen Zweifel daran, dass das Gespräch für ihn noch nicht zu Ende war.
    »Hast du gehört, dass die Veganer einen Krieg gegen uns angefangen haben?« Schugai wartete erst gar nicht auf eine Antwort, sondern sprach lauter weiter. »Außerdem haben diese Bastarde dich zu Freiwild erklärt. Sie haben Schiss, dass du ihre Geheimnisse ausplauderst.«
    »Danke für die Information, aber das habe ich schon mitbekommen. Komm zur Sache, Schugai.«
    »Die Allianz braucht deine Hilfe. Oder deine Dienste … Das musst du selbst entscheiden.«
    Zwischen statischen Störgeräuschen hörte man einen tiefen Seufzer. Der Stalker suchte nach Worten.
    »Tut mir leid, mein Freund. Ich nehme im Augenblick keine Aufträge an. Ich habe selbst genug Probleme.«
    »Du bist der Einzige, der beide Kriegsparteien von innen kennt!«, beharrte der Allianzler. »Du hast die Verteidigungsanlagen der Veganer gesehen, ihre Feuerstellungen, ihre Munitionslager. Du weißt letztlich, wie die Kräfteverhältnisse verteilt sind. Du musst uns deine Informationen zur Verfügung stellen!«
    »Kehr wieder um, Schugai. Ich habe Wichtigeres zu tun. Und ich habe keine Zeit zu diskutieren.«
    »Etwas Wichtigeres als einen Krieg?«
    »Du hast doch gehört, was ich gesagt habe.«
    »Dann bin ich gezwungen, euch alle zu verhaften und euer Fahrzeug zu konfiszieren! Macht die Luke auf und kommt einer nach dem anderen raus. Sonst …«
    »Was sonst?!«, unterbrach ihn Taran. »Willst du dich hier auf die Straße legen? Mach keinen Scheiß, Schugai. Zieh deine Kämpfer ab und geh nach Hause. Das ist heute nicht dein Tag.«
    Doch der Hüne stand da wie angewurzelt und dachte nicht daran, auch nur einen Millimeter zur Seite zu gehen.
    »Du lässt mir keine Wahl, Söldner. Ich habe Befehl, dich lebend oder tot zu bringen. Also entscheide dich. Entweder für die Allianz oder für das Imperium!«
    »Eine tolle Auswahl … Ich entscheide mich für die dritte Option.«
    Taran hielt es offenbar für sinnlos, das Gespräch fortzusetzen. Migalytsch ließ den Motor wieder an und rollte langsam auf die Kämpfer in der Kette zu. Die Allianzler wichen zurück, zielten weiterhin auf die Frontkabinen, eröffneten aber nicht das Feuer.
    »Du weißt zu viel, als dass du außen vor bleiben könntest!«, überschrie Schugai das Dröhnen des Diesels. »Ich werde notfalls mit Gewalt verhindern, dass das Imperium irgendwelche Informationen über die Allianz herausbekommt!«
    Gleb hatte sich vorgebeugt und ließ den Kommandeur des Trupps nicht aus den Augen. Diesmal war es eindeutig: Der Hüne schaute verstohlen nach oben. Dann gab er plötzlich ein kurzes Kommando und stürmte mit seinen Männern zu den Ruinen des nächstgelegenen Hauses.
    Der Junge konnte sich nicht zurückhalten. Er öffnete hastig die Dachluke und kletterte in den Schützenstand des Zwillings- MG s über der Kabine. Sekunden später blinzelte er durch die Stäbe des Schutzkäfigs in den bleigrauen Himmel. Das Licht war viel zu hell für einen Bewohner des Untergrunds und blendete ihn. Obwohl er die Häuserwände nur verschwommen sah, entdeckte er in einem Fenster in der vorletzten Etage eine einsame Gestalt. Der Mann trug ein langes Rohr auf der Schulter und verharrte reglos wie eine Statue. Nur die Armbinde mit dem Emblem der Primorski-Allianz flatterte im Wind und verriet ihn in seinem Versteck.
    Inzwischen war im MG -Nest über der Fahrerkabine, unbemerkt von Gleb, Taran aufgetaucht. Die Läufe des Kord -Zwilling- MG s schwenkten umher und suchten nach einem Ziel.
    Vom Krankenhaus schallte auf
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