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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)
Autoren: Helmut Radlbeck
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dann wieder zu Willy. „Was soll das werden?“
    „Die Kamera lief die ganze Zeit mit, ich habe unser gesamtes Gespräch gefilmt.“
    Grace sah ihn überrascht an. „Davon hast du nie etwas erwähnt. Deshalb also diese Geheimniskrämerei um dein Navigationssystem.“
    „War auch besser so, glaub mir. Das machte die Sache nur überzeugender.“
    George lächelte, schüttelte erneut den Kopf. „Sie werden doch wohl nicht ernsthaft glauben, dass Sie diese Aufzeichnung behalten können?“ Doch dann stieg ein seltsames Gefühl in ihm auf. Willy war sehr intelligent, das wusste er. Dieses selbstbewusste Verhalten. Was hatte das zu bedeuten?
    „Welche Aufzeichnung?“, fragte Willy und erwiderte das überhebliche Lachen achselzuckend. „Ich habe nichts dergleichen erwähnt.“
    „Jetzt reichts mir. Nehmt ihm diesen verdammten Rucksack weg!“
    Willys Blick wurde ernst. „Das würde ich mir an Ihrer Stelle gut überlegen, das könnte für Sie schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen.“
    „Wieso, ist da eine Bombe drin?“
    „Etwas ähnlich Brisantes!“
    Die beiden Beamten, die den Rucksack an sich nehmen wollten, wichen verunsichert zurück. George wurde ungehalten, begann zu brüllen. „Schluss jetzt mit dem Theater! Wir haben lange genug nach eurer Pfeife getanzt. Führt sie endlich ab, ich will sie hier nicht mehr sehen!“
    „Einen Moment noch!“, sagte Willy. Er hatte jetzt wieder dieses schelmische Lächeln im Gesicht, das George und Agent Bedell fast zur Weißglut brachte. „Was würden Sie dazu sagen, wenn wir jetzt den Spieß umdrehen?“

    „Könnten Sie sich vielleicht etwas klarer ausdrücken?“
    „Sie machen ab jetzt, was wir sagen, oder unser nettes Gespräch wird morgen weltweit von allen wichtigen Radio-und Fernsehsendern übertragen. Von den unzähligen Printmedien ganz zu schweigen.“
    George lachte. „Aha, und wie wollen Sie das anstellen?“
    „Sie haben bestimmt erfahren, dass ich schon vor Jahren mit kreativen Tricks gearbeitet habe. Einige Ihrer Kollegen können ein Lied davon singen. Aber ich war damals zu leichtsinnig, das wurde mir zum Verhängnis. Das passiert mir allerdings nie wieder. Glauben Sie wirklich, ich würde mich hierher wagen, ohne mich abzusichern? Das glauben Sie doch nicht wirklich, oder?“
    Langsam bekamen die Beamten Zweifel. Hatte Willy tatsächlich einen Trumpf im Ärmel? Ein besorgniserregender Gedanke. Doch sie schwiegen, ließen ihn weiterreden.
    „Ich habe von Anfang an befürchtet, dass sich hier unsere Wege kreuzen würden und wir in einen Hinterhalt geraten. Es fällt mir zwar schwer, das zuzugeben, aber Sie sind leider auch nicht auf den Kopf gefallen. Ich musste also vorsorgen und habe unser Treffen live per Satellit übertragen, und zwar an viele meiner Freunde auf der ganzen Welt. Die haben alles aufgezeichnet und geben das Material an die Presse weiter, wenn ich mich nicht alle 24 Stunden in einer Live-Schaltung melde und ihnen bestätige, dass alles in bester Ordnung ist. Mit der Öffentlichkeit haben wir die größte und schlagkräftigste Armee der Welt hinter uns. Und wie gesagt, das ging über Satellit. Sie können also nicht verfolgen, wer die Sendung empfangen hat. Ein sehr aufschlussreiches Gespräch übrigens. Vielen Dank dafür.“ Er stützte seine Arme in die Hüften. „Na, was sagen Sie jetzt?“
    Grace sah Willy mit großen Augen an, verstand endlich, was er mit seiner Andeutung einer Lebensversicherung gemeint hatte, ebenso erklärten sich jetzt die Telefongespräche im Hotel in Stanley. Sie wusste genau, dass sie ihm in dieser heiklen Situation blind vertrauen konnte. Ihre Angst war wie weggeblasen.
    George, genau wie seinen Kollegen, waren die aggressiven Gesichtszüge entglitten. Er überlegte einen Moment. „Und das soll ich Ihnen glauben?“
    „Sie werden es wohl glauben müssen!“
    Agent Bedell wandte sich an seinen Vorgesetzten. „Die bluffen! Sie sitzen in der Falle und sehen keinen Ausweg mehr. Wie Ratten, die zum letzten Sprung ansetzen. Denken Sie nur an die Aktion in Argentinien!“
    „Okay“, sagte George mit erhobener Stimme, „eure Pokerspielchen ziehen bei uns nicht mehr. Nehmt sie fest!“
    Die beiden wurden nach Waffen durchsucht. Einer der Beamten riss Willy seine Brille und den Rucksack vom Rücken, trennte dabei sämtliche Anschlüsse und ließ alles ohne Bedenken auf den Boden fallen. Willy ließ das Geschehen mit Kopfschütteln über sich ergehen, während ihm Handschellen angelegt wurden. Er
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