Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)
Autoren: Helmut Radlbeck
Vom Netzwerk:
gelangt waren, wippte sie vor lauter Nervosität fortwährend mit den Knien und die Fahrt auf dem Highway schien kein Ende zu nehmen. Gelangweilt kaute sie an einem Käsesandwich herum, das sie am Morgen noch schnell als Wegzehrung zubereitet hatte.

    Am frühen Abend kamen sie in Harrisburg an und Jack brachte Grace umgehend nach Hause.
    „Du weißt noch, was wir ausgemacht haben?“, fragte sie, als sie ausgestiegen war und gebückt zu Jack in den Wagen blickte.
    „Ja klar, Boss, kannst dich auf mich verlassen! Ich mache mich sofort an die Arbeit und biete den Beitrag unseren Kunden an. Ich melde mich, okay?“
    „Alles klar, bis dann!“ Sie warf die Autotür zu und sprintete zur Haustür. Dabei nahm sie die fünf Stufen auf die Veranda vor lauter Eile mit nur zwei Schritten. Ohne sich lange ihrer Winterkleidung zu entledigen, versorgte sie fix ihre beiden Katzen mit Futter und frischem Wasser und machte sich anschließend auf den Weg zu Joe.

    Professor Melcom, Joe und Nico hatten bei Einbruch der Dunkelheit damit begonnen, die veränderten Bahnen einiger ausgewählter Objekte im Sonnensystem zu berechnen. Dies war nötig, um Erkenntnisse über die Lage und die Größe der Störquelle zu sammeln. Mit den Resultaten der anderen Sternwarten, so hofften sie, könnten sie den Standort des mysteriösen Objektes lokalisieren. Mit leisem Knarren öffnete sich die Eingangstür der Sternwarte und Joe sah vom Steuerpult aus, wie Grace hereinkam. Völlig außer Atem sah sie sich um. Als sie ihn erblickte, eilte sie los und wollte sofort anfangen zu quatschen.
    Joe hielt sich jedoch den Finger an den Mund und forderte sie gestikulierend dazu auf, still zu sein. Er winkte sie nahe zu sich und flüsterte ihr ins Ohr: „Wir haben Anweisung von hoher Stelle, noch nichts an die Öffentlichkeit dringen zu lassen. Hey, da kommt tatsächlich irgendetwas auf uns zu, wir hatten recht. Der Professor weiß aber nicht, dass du eingeweiht bist. Am besten wäre, wenn du wieder verschwinden würdest, er hat dich noch nicht bemerkt. Ich komme später bei dir vorbei, okay?“
    Grace nickte und schlich auf leisen Sohlen davon. Dabei hätte sie große Lust gehabt, die gewonnenen Erkenntnisse laut hinauszuposaunen. Sie radelte nach Hause, machte Feuer im Kamin und legte sich auf die Couch. Das untätige Warten auf Joe ließ sie schnell ermüden.
    Gegen zwei Uhr morgens läutete das Telefon und schreckte Grace aus ihren Träumen. Bin wohl kurz eingenickt, dachte sie und eilte zum Apparat. Wie sie schon geahnt hatte, war es Joe, der mit dem Rollstuhl vor ihrer Veranda stand und sie auch durch mehrmaliges Rufen nicht hatte aufwecken können.
    „Kannst du mir mal helfen, du Schlafmütze?“, sagte er, als Grace sich mit dösigen Augen in der geöffneten Haustür präsentierte.

    „Klar doch“, antwortete sie und bereitete sich auf einen kräftezehrenden Akt vor, den sie schon sehr oft praktiziert hatten. Joe drehte sich rücklings zur Veranda, Grace umklammerte die beiden oberen Bügel mit festem Griff und mit vereinten Kräften hievten sie den Rollstuhl samt Joe eine Stufe nach der anderen nach oben. Joe streckte den Kopf nach hinten. „Es wäre langsam an der Zeit, dein Haus behindertengerecht auszubauen. Findest du nicht?“
    „Würde ich sofort machen, wenn du bei mir einziehen würdest“, meinte Grace achselzuckend. „Jetzt hättest du freie Bahn, George ist weg!“
    „Okay, ich sag’ schon nichts mehr. Wechseln wir einfach das Thema: Was gibts Neues?“, fragte er und holperte mit Anlauf über die erhöhte Türschwelle.
    „Du wirst Augen machen“, antwortete Grace und half Joe dabei, seine Jacke auszuziehen. „Willst du eine Tasse Tee?“
    „Kaffee wäre wohl besser, sonst schlafen wir beide bald ein. Aber jetzt erzähl schon! Was hast du über diese gestrandeten Wale erfahren?“
    „Einiges, das kann ich dir sagen! Wie spät ist es eigentlich?“
    „Schon nach zwei.“
    „Nach zwei? Okay, dann habe ich doch etwas länger geschlafen, daran ist aber nur dieses blöde Erkältungsmittel schuld. Das Zeug haut dich echt um.“
    Grace ging in die Küche und erzählte ihm, während sie den Kaffee zubereitete, von den erstaunlichen Erkenntnissen über das noch nie zuvor dokumentierte Verhalten der Wale.
    Detailgetreu schilderte sie den bogenförmigen Weg, den sie bei ihrer Wanderung ins Verderben zurückgelegt hatten, und dass sie dies offensichtlich immer noch tun. Joe war überwältigt von diesen Neuigkeiten, die haargenau in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher