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Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg

Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg

Titel: Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg
Autoren: Random House
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Lorna.«
    Die Kinder und ich konnten es kaum ertragen, dass wir Joes menschlichen Körper nie wiedersehen würden, sobald der Sarg erst einmal geschlossen war. Es war so unglaublich schwer für uns – das ist es für alle, die einen geliebten Menschen verloren haben, das weiß ich. Versuchen Sie wie ich damals auch, daran zu denken, dass der geliebte Mensch nicht tot ist, sondern dass er ewig lebt, weil wir alle eine Seele haben. Wir werden unsere Lieben wiedersehen, wenn es für uns an der Zeit ist, zu sterben und diesen menschlichen Körper hinter uns zu lassen.

Kapitel 3
    Ein Klageschrei
    Die Zeit nach Joes Tod war sehr belastend für mich. Ich versuchte, mit der Situation fertigzuwerden, aber trotz all der Unterstützung durch Gott und die Engel war es sehr schwer für mich. Ohne die Engel, mit denen ich reden konnte, hätte ich die Stille im Haus nicht ertragen. Fast immer, wenn ich allein im Haus war oder wenn Megan in ihrem Bettchen schlief, besuchten mich die Engel. Es gab auch Zeiten, in denen ich sie nicht um mich haben wollte. Dann schickte ich sie weg und sagte ihnen, dass sie mich in Ruhe lassen sollten. Doch sie gingen nie weit weg, und hin und wieder erhaschte ich trotzdem einen flüchtigen Blick auf einen Engel.
    Megan vermisste Joe schrecklich und weinte viel. Manchmal kam sie zu mir und wollte in den Arm genommen werden, weil sie sehr traurig war. Eines Tages, als Megan sich mit ihren Spielsachen beschäftigte und ich die Wäsche bügelte, fing sie leise an zu weinen. Ich unterbrach meine Tätigkeit und schaute auf. Das Zimmer füllte sich mit Engeln, und das Licht um Megans Schutzengel öffnete sich. Ihr Engel sah mich an, und wir sprachen wortlos über den Schmerz und die Trauer meiner kleinen Tochter. Ich eilte zu Megan, um sie zu trösten, und als ich sie umarmte, stieß sie weinend einen lauten Klageschrei aus, der aus ihrer tiefsten Seele kam. Ich hatte noch nie einen so durchdringenden, hohen und lang anhaltenden Schrei gehört. Er war zutiefst angsteinflößend und ging mir durch und durch. Einen Augenblick lang vibrierten die Fensterscheiben, und ich befürchtete schon, dass sie alle zerspringen würden. Ich rief die Engel um Hilfe an. Plötzlich wurde es ganz still um uns – mit Ausnahme von Megans Klageschrei. Können Sie sich eine unendliche Stille vorstellen, die nur von einem gellenden Schrei eines Kindes durchdrungen wird? Megans Kummer war so überwältigend, dass dieses kleine Wesen ihn fast nicht ertragen konnte. Die Engel umarmten uns, und wir waren dabei von hellen, weißen Lichtern umgeben. Schon bald konnte ich spüren, dass Megan sich durch die Wärme und Liebe der Engel allmählich beruhigte. Sie verstummte, und eine unglaubliche Stille trat ein. Dann schwand das Licht der Engel langsam wieder, und das Zimmer kehrte in den Normalzustand zurück. Während ich noch auf dem Boden saß und Megan festhielt, schlief sie in meinen Armen ein.
    Nach einer Weile trug ich sie zur Couch und deckte sie sanft zu. Leise ging ich aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Ich rief meine Engel. Michael kam ins Zimmer, gefolgt von Hosus, Elija und vielen anderen. Aufgebracht fragte ich sie: »Was hatte das gerade zu bedeuten?«
    »Setz dich, Lorna«, sagte Michael. »Du musst bedenken, dass Megan ihren Vater 24 Stunden am Tag um sich hatte. Ihr ganzes Leben lang war er immer da. Sie vermisst ihn schrecklich.«
    »Wird sie noch einmal so schreien?«, fragte ich zutiefst verunsichert und setzte mich an den Tisch.
    Der Engel Hosus, der am Fenster stand, erwiderte: »Ja, das wird sie. Wir können das nicht verhindern.«
    »Warum nicht?«, fragte ich und stand vom Tisch wieder auf.
    Hosus kam auf mich zu und blieb vor mir stehen. »Das gehört zu Megans Leben, Lorna, zu dem, was sie in ihrer Entwicklung durchmachen muss.«
    Ich sah Hosus und all die anderen Engel an. »Ich verstehe. Es ist nur so schwer, ihren Schmerz mitanzusehen. Einmal habe ich beobachtet, wie Megans ganze Energie schlagartig verschwand, als sie die Schlafzimmertür öffnete und sah, dass ihr Vater nicht da war. Ein anderes Mal malte sie ein Bild und rannte damit ins Wohnzimmer, um es ihm zu zeigen, weil sie dachte, er säße wie üblich in seinem Sessel vor dem Kaminfeuer.«
    Ich war schrecklich traurig. »Ich glaube, ich kann ihr nur sehr viel Liebe geben, mehr kann ich wohl nicht tun. Ich weiß, dass die Schutzengel von Christopher, Owen und Ruth unglaublich viel für sie tun und mit den Schutzengeln ihrer Freunde in
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