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Himmel der Suende

Himmel der Suende

Titel: Himmel der Suende
Autoren: Riccarda Blake
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auf dem versiegelten Parkettboden hallten durch den weiten Raum, bis er dicht vor ihr stehen blieb - und dort über eine Minute lang schweigend verharrte. Sie konnte fühlen, wie er sie musterte und wie er sich in seinen Gedanken ausmalte, wie er sie gleich am liebsten benutzen würde.
    Anya schätzte Männer mit einem Plan. Männer, die wussten, was sie wollten und wie sie es wollten.
    Aktive Männer.
    Mit den passiven, deren Handeln immer nur bestimmt wurde durch die Taten oder Einladungen der Frau und die so darauf fixiert waren, die weiblichen Vorlieben über die eigenen zu stellen, dass sie das selbst bei einer Professionellen wie ihr nicht abstellen konnten, wusste sie nichts anzufangen.
    Aus irgendeinem Grund, dessen Ursache ihr selbst ein ewiges Rätsel war, war sie es müde, die Dinge immer unter ihrer Kontrolle zu haben und zu bestimmen, wo es langging. Es war ja nicht so, als hätte sie jemals im Leben irgendetwas unter Kontrolle gehabt. In der Ukraine nicht - und hier schon gleich gar nicht. Aber auch wenn sie sich nicht erklären konnte, woher diese Müdigkeit stammte, wusste sie doch, dass dieses Gefühl stark war und es die Sehnsucht nach einem aktiven Mann, der sich nahm, wonach ihm war, immer wieder neu entfachte.
    So wie jetzt.
    „Wie ist dein Name, Sklavin?“, fragte der Gast ruhig. Seine Stimme war tief und fest.
    „Mein Name ist Anya“, antwortete sie leise. „Aber natürlich dürfen Sie mich nennen, wie immer Sie wollen, Sir.“
    „Dann nenne ich dich Wendy“, sagte er. „Wendy hieß das Dienstmädchen auf dem Landsitz meines Großvaters. Sie war die eifrigste und gehorsamste Bedienstete, die ich jemals erlebt habe. Es gab keinen Befehl, den sie nicht auf der Stelle und ohne zu zögern ausgeführt hätte. Sie kannte ihren Platz, und sie hat ihn zeit ihres Lebens ausgefüllt.“
    „Dann ist es mir eine Ehre, für heute Nacht den Namen dieses ganz besonderen Dienstmädchens tragen zu dürfen“, erwiderte Anya und fügte noch schnell hinzu: „Sir.“
    Sie verbeugte sich noch ein Stückchen tiefer.
    „Sehr gut“, sagte er zufrieden, ging hinüber zu einer dick gepolsterten Chaiselongue und ließ sich lässig darauf nieder, nachdem er seinen Koffer daneben in greifbarer Nähe abgestellt hatte. „Bring mir etwas zu trinken.“
    Anya erhob sich geschmeidig aus ihrer knienden Position und ging, so grazil sie konnte und in dem Bemühen, elegant zu wirken und nicht nuttig, zu der Bar hinüber.
    „Was darf es denn sein, Sir?“, fragte sie. „Wir hätten da verschiedene Jahrgangschampagner, diverse Single Malt Whiskeys, Bourbon, spanischen und griechischen Brandy, Cognac, Wodka, Portwein, Sherry.“
    „Single Malt“, sagte er. „Drei Finger hoch im Tumbler. Ohne Eis.“
    Sie folgte den Anweisungen, stellte das Glas auf ein Tablett und ging damit hinüber zu ihm. Er hatte inzwischen die Beine auf der langen Liege hochgelegt.
    Mit einer extratiefen Verneigung, die es ihm gestattete, ausgiebig ihren Ausschnitt zu betrachten, hielt sie ihm das Tablett hin, und er nahm das Glas.
    „Zigarre“, sagte er.
    Sie verneigte sich noch einmal und ging zurück zur Bar, auf der neben den Drinks ein Humidor stand.
    „Cohiba Panetelas“, spezifizierte er.
    Sie nahm eine der Havannas aus der Box, legte sie zusammen mit einem Zigarrenschneider, einer Schachtel langer Zedernholzspäne, einem Gasfeuerzeug und einem Aschenbecher auf das Tablett und trug sie zu ihm hinüber.
    Seine dunklen Augen fixierten sie über den Rand des Glases hinweg, und sie spürte, wie er sie mit seinem Blick berührte. Es war ein gelassener Blick - der Mann war sich seiner Macht über Anya bewusst. Wer bezahlt, bestimmt. Er schaute sie an, wie man eine Ware oder eine Trophäe anschaute - wenn auch eine sehr kostbare, und wo immer sie dieser Blick traf, kribbelte es. Auf den Wangen ... ihren Lippen ... den Schultern ... ihrem Dekollete ... den Schenkeln ... und dazwischen. Es war die Klarheit, sich ihm unterwerfen zu können, ja zu müssen, die Anya faszinierte - nichts zu entscheiden, sondern nur zu gehorchen und seiner Macht über sie gefügig zu sein.
    Bei ihm angekommen, kniete sie vor ihm nieder und hielt das Tablett so, dass er sich bedienen konnte.
    „Zünde sie mir an“, sagte er stattdessen.
    Anya nickte gehorsam, stellte das Tablett auf einen kleinen Tisch neben ihr, nahm die Cohiba und den Schneider, der wie ein kleines Fingerfallbeil aussah, und schnitt das hintere Ende der Zigarre ab. Dann legte sie den Schneider,
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