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Highschool der Vampire

Highschool der Vampire

Titel: Highschool der Vampire
Autoren: Douglas Rees
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Er warf mir die gleiche Sorte Blick zu wie im Büro des Direktors. Dann beschrieb sein Schwanz einen kleinen Kreis.
    Was hieß das?Ja? Nein? Alles?
    Ich beschloss eine andere Frage zu stellen und abzu warten, was passierte.
    »He, Charon«, sagte ich. »Ist diese Schule genauso streng, wie sie aussieht?«
    Er blieb wieder stehen und warf einen Blick über seine Schulter. Sein Schwanz ging in die H ö h e und bewegte sich von einer Seite zur anderen.
    Konnte ein Ja sein, ein Nein oder gar nichts.
    »Ist es heute heiß?«, fragte ich.
    Sein Schwanz blieb unten, schwang hin und her und fegte dabei den Schnee. Er warf mir einen angewiderten Blick zu.
    Wenn das irgendwas zu bedeuten hat, dann Nein.
    »Charon, magst du mich?«
    Der Schwanz bewegte sich nicht. Dann stieß Charon eine Art Schnauben aus, wandte den Kopf der Schule zu und begann draufloszumarschieren.
    Ich folgte ihm.
    Wenn Charon wirklich mit mir redete, so kannte ich jetzt wohl vier Worte: ja, nein, vielleicht und geht dich nichts an. Aber wie schlau war er wirklich? Schlau, ganz klar, aber so schlau?
    Physik wurde von Ms Vukovitch unterrichtet, einer blauäugigen, blonden Riesin, die aussah wie all die Frauen in den alten Filmen, die sich meine Eltern so gerne anschauten. Sie betrat den R a u m wie ein Super model den Laufsteg, sah mich ein einziges Mal an, warf uns allen ein elektrisierendes Lächeln zu und zog dann vierundfünfzig Minuten lang die Sterne durch den Dreck.
    Schließlich erklärte sie uns: »Wie ihr wisst, ist der Stern Beteigeuze vier- bis sechshundert Lichtjahre von uns entfernt. Niemand ist sich da ganz sicher. Ihr denkt wahrscheinlich, dass das weit genug ist. Aber er ist ein Roter Riese und wird in einer dieser Äonen eine Su pernova werden. Er kann nichts dafür, es ist bloß das, was solche Sterne eben machen. Explosion, Kollaps, Ende der Geschichte. Aber blicken wir den Tatsachen ins Auge — wenn das passiert, könnten wir getoastet werden.
    Ich möchte jedenfalls, dass ihr bis morgen berechnet, wie lange es noch braucht, bis das mit Beteigeuze passiert, wie lange es danach dauern wird, bis die ersten Auswir kungen auf der Erde spürbar werden, und wie weitrei chend diese Auswirkungen sein werden. Und vergesst nicht, den Van-Allen-Gürtel in eure Berechnungen mit einzubeziehen. Dann also bis morgen!«
    Ich blätterte mein Physiklehrbuch durch. Die Kapitel über Astronomie hätten genauso gut auf Schwedisch sein können.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Mann«, sagte ich zu Charon. »Ich würde es hier nicht mal schaffen, wenn ich wollte.«
    Danach war Freistunde. Ich ging zum Schülerklub, wo ich mit Charon an der Wand gelehnt dastand und zu sah, wie ein R a u m voller Leute mich ignorierte. Als es schließlich an der Zeit war, führte der Wolf mich zur Turnhalle.
    Die Schwimmhalle nahm einen ganzen Flügel der rie sigen Turnhalle ein und hatte einen eigenen Eingang. Als ich eintrat, bemerkte ich, dass es keine Verbindung zwi schen ihr und dem restlichen Turnhallenkomplex gab.

    Nur von außen sah es so aus, als wäre alles ein einziges Gebäude.
    Es gab ein Schwimmbecken von olympischen Ausma ßen und ganz oben, nahe bei der Decke über den Um kleideräumen, war eine Zuschauertribüne. Sechs Typen in schwarzen Badehosen mit roten Streifen vorne drauf lungerten in der Nähe der Sprungbretter herum. Es wa ren Brian Blatt und die anderen Jungs, mit denen er zu Mittag weggegangen war. Sie sahen mich bloß von der anderen Seite des Beckens her an.
    Charon führte mich zum Umkleideraum. In einer Ecke gab es eine Art Büro. Dort standen ein vergammel ter Schreibtisch und ein Drehstuhl, auf dem ein giganti scher Fettkloß saß. Das musste wohl Trainer Underskin ker sein. Er schlief, neben sich eine Kiste Bier. Sie war leer.
    Charon knurrte. Der Trainer machte ein Auge auf.
    »Was willste denn?«
    Charon knurrte noch einmal.
    »Oh. Ja. Sie hamma gesagt, dass de kommn würdst, du Flasche. Okay, Wolf, ab hier übernehm ich.«
    Er setzte seine Füße ab, fand Boden darunter und stieß sich vom Linoleum ab.
    »Auf geht's, du Flasche!«, sagte er. »Muss dir deine Ausrüstung gebn.«
    Ich folgte ihm in die Tiefen des Umkleideraums. Es gab dort Hunderte Spinde, aber es sah so aus, als wären die meisten nie benutzt worden. Nur ein paar am hinte ren Ende hatten Vorhängeschlösser. Der Rest stand offen und war leer.
    Underskinker starrte auf die Spinde, als versuchte er sich zu erinnern, warum wir überhaupt hier waren.
    Dann wählte er einen
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