Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Highlander meiner Sehnsucht

Highlander meiner Sehnsucht

Titel: Highlander meiner Sehnsucht
Autoren: Monica McCarty
Vom Netzwerk:
bleibt.«
    Lachlan schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Aber es macht mich misstrauisch.«
    »Aye «, meinte Rory zustimmend.
    Nachdem sie die wenigen Meilen bis Breacachadh nach Süden marschiert waren, bekamen sie die Erklärung.
    Hector stand vor den Toren mit nur einer Handvoll Männer hinter ihm. Der Rest, so vermutete Lachlan, war in der Burg postiert, bereit, einen Angriff zurückzuschlagen.
    Die Dreistigkeit dieses Mannes war überwältigend. Lachlan könnte ihn in diesem Augenblick mühelos töten. Obwohl er heftig in Versuchung war, genau das zu tun, trat er vor. »Du hast etwas, das mir gehört.«
    »Deine Burg? Ich fürchte, die kannst du nicht haben. Es gefällt mir inzwischen ganz gut hier.«
    »Nein, meine Frau.«
    Hector gab vor, ihn nicht zu verstehen. »Wenn du meine Schwester meinst, ich fürchte, die kannst du auch nicht haben.« Er lächelte höhnisch. »Es sei denn, du kannst schwimmen.«
    Er deutete an Lachlan vorbei aufs Meer hinaus. Lachlan drehte sich um, und das Blut gefror ihm in den Adern. Einen
Augenblick lang weigerte sich sein Verstand, zu verarbeiten, was er sah. Er wollte es nicht glauben.
    Weniger als hundert Schritte vom Ufer entfernt stand Flora auf einem Felsen, umgeben von nichts als gnadenloser blauer See. Doch das war noch nicht alles. Er hatte sich geirrt, was die Position von Hectors Männern betraf. Beinahe die gesamte Garnison stand aufgereiht am Strand – ein menschlicher Verteidigungswall zwischen ihm und Flora.
    Lachlan wusste, dass ihm nicht viel Zeit blieb, um sie zu erreichen. Denn die Flut stieg rasch.
     
    Noch nie im Leben hatte Flora solche Angst gehabt. Sie war nass, durchgefroren und sich der steigenden Fluten um sie herum nur zu schrecklich bewusst. Sie zitterte, denn das dünne weiße Hemd, das sie trug, als wäre sie ein abscheuliches Jungfrauenopfer, stellte nicht den geringsten Schutz vor den Elementen dar. Nur, dass sie keine Jungfrau war und dass sie nicht vorhatte, kampflos in den Tod zu gehen.
    Mit wachsender Furcht blickte sie angestrengt wartend aufs Meer hinaus. Oh nein, da kommt schon wieder eine. Sie hielt den Atem an und drehte den Kopf zur Seite, als eine weitere gewaltige Welle an den Felsen brandete und sie mit einer Flut eisigen Meerwassers übergoss. Ihre Finger verloren durch die Wucht den Halt, und einen Augenblick lang blieb ihr vor Panik das Herz stehen.
    Gott, wie lange könnte sie noch durchhalten, bis er kam? Falls er kam.
    Hatte sich Elizabeth Campbell auch so gefühlt? Verlassen. Dem Tode ausgesetzt. Hatte sie gebetet, dass Hilfe käme? Nie hatte sie größeres Mitgefühl dafür empfunden, was ihre Verwandte auf Lady’s Rock durchgemacht haben musste. Sie konnte sich gar nicht vorstellen, wie es im Dunkeln wäre. Wenigstens konnte sie sehen, was am Strand vor sich ging.
    Flora stand an der Seite eines zerklüfteten Felsens, der
scharf aus dem Meer ragte. Sie hatte kaum genug Platz zum Stehen, sie musste die Arme beinahe wie in einer Umarmung um den schlüpfrigen Felsen legen, um nicht heruntergespült zu werden. Die Burg schien täuschend nahe zu sein – nahe genug, um die Erwartung auf dem Gesicht ihres Bruders erkennen und die Befehle, die er seinen Männern zurief, hören zu können. So nah und doch so unendlich weit entfernt.
    Die aufgewühlten Fluten des Meeres hatten nichts mit dem ruhigen Wasser des Feenteichs gemeinsam, was jeden Gedanken daran, ihre neu gewonnenen Schwimmkünste zu erproben, zunichtemachte. Schon allein der Gedanke daran, unterzutauchen …
    Sie kämpfte gegen die Welle von Panik an, die in ihr aufstieg, als die Erinnerungen über sie hereinbrachen. Das kalte Wasser, das ihren Mund, ihre Nase, ihren Kopf bedeckte. Wie sie nach Luft rang. Wie sie im Kampf nach einem weiteren Atemzug wild um sich schlug.
    Nicht schon wieder! Das konnte nicht schon wieder geschehen!
    Sie hatte geglaubt, Hector mache Witze. Wie konnte er seiner eigenen Blutsverwandten so etwas antun? Er hatte sich daran erinnert, dass sie Angst vor Wasser hatte, weil sie vor all den Jahren beinahe im Loch ertrunken war, und daraufhin beschlossen, sie als Köder zu benutzen, um Lachlan zu zerstören. Dabei inszenierte er das Schicksal, das Elizabeth Campbell viele Jahre zuvor auf Lady’s Rock ereilt hatte, auf makabere Weise neu.
    Als er ihr von seinem Vorhaben berichtete, starrte sie ihn nur benommen an und glaubte es erst, als er seinen Männern befahl, sie zu ergreifen. Sie kämpfte, doch es war zwecklos. Es waren einfach zu viele.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher