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Highland-Vampir

Highland-Vampir

Titel: Highland-Vampir
Autoren: Jason Dark
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sich verzogen. Ein Ausdruck des Ekels schwamm auf dem Gesicht, und er musste schlucken, wobei er zugleich eine Gänsehaut bekam.
    Marek hatte sich auf einiges eingestellt, aber nicht darauf. Wie kam der Typ dazu, diese komischen Würmer zu essen? Er bewegte zudem seinen Mund. Dabei erinnerte er an jemand, der einen Wein verkostete. Aber das hier war kein Wein, das waren Würmer oder vielleicht etwas anderes. Mareks Gedanken drehten sich bereits darum, nur schaffte er es nicht, den richtigen Begriff zu finden.
    Joshi griff zum zweiten Wurm. Auch den zerbiss er mit einer wahren Freude, und das dritte Tier verschwand ebenfalls in seinem Mund.
    War dies das Abendessen eines Vampirs?
    Der Pfähler hatte viel erlebt und durchgemacht mit diesen verdammten Blutsaugern, doch ein Beweis war das nicht. Auf keinen Fall würde er der Frau im Laden zustimmen. Das war hier jemand, der sich von den lebenden Früchten der Natur ernährte und dem es reichte, dass er drei dieser Dinger zu sich genommen hatte.
    Einige waren an der Innenwand in die Höhe gekrochen, um das Gefängnis zu verlassen. Das wollte Joshi nicht, deshalb griff er zum Deckel und schraubte ihn wieder fest.
    Auf seinem Stuhl lehnte er sich zufrieden zurück und war noch immer dabei, auf seiner Nahrung zu kauen, denn er führte die typischen Bewegungen durch.
    Zum Fenster schaute er nicht hin. Marek hatte sich trotzdem etwas zurückgezogen, und zwar soweit, dass er den Imker gerade noch unter Sichtkontrolle behielt.
    Joshi schaute auf das Glas mit dem zähen Gewimmel und öffnete seinen Mund.
    Er saß noch im Licht der frühen Lampe. Er präsentierte unfreiwillig sein Gesicht, und Mark sah, wie er seinen Mund öffnete.
    Etwas sickerte hervor.
    Es war dunkel.
    Es war zäh.
    Als Tropfen fiel es auf den Tisch und zerplatzte dort.
    Erst jetzt sah der Pfähler genau, was der Imker ausgespien hatte.
    Blut!
    ***
    Frantisek Marek zuckte zurück. Er presste sich wieder gegen die Wand, ohne noch durch die Fensterscheibe zu schauen. Er bekam plötzlich weiche Knie und war froh, dass er die Wand im Rücken hatte, um sich abstützen zu können. Die Welt um ihn herum schien sich zu drehen, und selbst jemand wie Marek, der so einiges erlebt hatte, brauchte seine Zeit, um sich damit abzufinden.
    Er dachte darüber nach, was er gesehen hatte, und er dachte daran, was aus dem Mund des Mannes getropft war.
    Ja, das war Blut gewesen!
    Und dieses Blut musste sich zuvor in den Würmern befunden haben, die auch keine Würmer waren, denn jetzt wurde dem Pfähler bewusst, dass sie unterschiedliche Formen besessen hatten, und er fand auch den Ausdruck für diese Tiere.
    Egel – Blutegel! Mit Blut gefüllte Tiere, die dem Imker als Nahrung gedient hatten, wobei sich Marek fragte, ob es Joshi um die Egel gegangen war oder um deren Inhalt.
    Bestimmt um den Inhalt. Und dies wiederum passte schon mehr zu einem Vampir.
    Dennoch hatte Marek damit seine Probleme. Er war der Fachmann für Vampire. Er hatte unzählige von ihnen zur Hölle geschickt. Es waren auch die verschiedensten Typen darunter gewesen, doch er hatte nie eine dieser Gestalten erlebt, die sich das Blut von voll gefressenen Egeln holte, sondern immer nur von Menschen, an deren Hälsen sie sich festgebissen und gesaugt hatten.
    Marek musste umdenken und sich schon jetzt eingestehen, dass er es mit einer besonderen Art von Blutsauger zu tun hatte. Damit meinte er nicht die Egel, sondern den Imker, der sich von diesen Tieren ernährte. Er hatte sein Abendessen zu sich genommen. Er war auf seine Art und Weise gesättigt und schob jetzt seinen Stuhl zurück, um aufzustehen. Das sah Marek, als er wieder einen Blick durch das Fenster riskierte.
    Die Lampe gab das Licht noch immer ab und schuf in der Dunkelheit des Raumes eine Insel. Man hätte die Atmosphäre als gemütlich ansehen können, wäre nicht der Vorgang gewesen, über den Marek nachgrübelte. Er konnte sich noch keinen Reim darauf machen und ging davon aus, dass er es unter Umständen mit einer besonderen Art von Vampir zu tun hatte, die sich von Blutegeln ernährten.
    Aber wessen Blut steckte in den Tieren? Wem hatten sie es abgenommen? Waren Menschen durch sie zur Ader gelassen worden? Oder vielleicht Tiere?
    Oder enthielten die Egel das Blut einer besonderen Person? Als ihm dieser Gedanke kam, wurde Marek sehr nachdenklich. Das malte sich auch auf seinem Gesicht ab. Er schaute auf seine Schuhe und merkte, wie sich die Gedanken in seinem Kopf drehten und darin herumhuschten wie
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