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Highland-Vampir

Highland-Vampir

Titel: Highland-Vampir
Autoren: Jason Dark
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wollte fragen, ob du mir...«
    Joshi ließ Marek nicht ausreden. »Du bist fremd hier – oder?«
    »Ja, ich komme aus einem Ort im Norden. Nicht weit von der Grenze entfernt.«
    Auch im Dunkeln war das Grinsen des Imkers zu sehen, und das gefiel Marek gar nicht. »Du hast Glück, dass ich ein so netter Mensch bin.«
    »Wieso?«
    »Komm erst mal rein.«
    Frantisek zögerte noch. »Und dann?«
    »Werden wir weitersehen. Wir können einen Schluck zusammen trinken. Du magst doch Schnaps?«
    »Das schon.«
    »Dann habe ich einen guten Schluck.«
    Das Misstrauen ließ bei Marek nicht nach. Es war schon ungewöhnlich, dass dieser Mensch einen Fremden so mir nichts dir nichts in seine Hütte einlud. Der Pfähler vermutete, dass dahinter eine bestimmte Absicht steckte, aber er ging davon aus, dass eine erkannte Gefahr nur eine halbe ist und er außerdem sehr auf der Hut war und so leicht nichts falsch machen würde.
    Joshi gab die Tür frei und ließ Marek an sich Vorbeigehen. Der Pfähler schielte schon zur Seite, weil er einen Blick in das Gesicht des Mannes erhaschen wollte.
    Der Imker lächelte. Und genau dieses Lächeln gefiel dem Pfähler nicht. So konnte auch ein Henker lächeln, bevor er seine Waffe hob, um dem Opfer den Kopf abzuschlagen.
    Da es im Haus keine weitere Lichtquelle gab, hatte Marek das Gefühl, eine finstere Höhle zu betreten. Er musste sich fast vortasten und war jetzt froh darüber, schon einen Blick durch das Fenster geworfen zu haben, um sich mit den Gegebenheiten vertraut zu machen. Wenn er nach rechts ging, würde er den Tisch erreichen, aber diese Richtung sollte er nicht einschlagen.
    »Geh nach links!«
    »Ich kann aber nichts sehen.«
    »Das ändere ich.«
    Der Imker hielt sein Versprechen. Marek hörte, wie ein Feuerzeug angeschnickt wurde. Die Flamme tanzte für einen Moment hin und her, bevor sie an einem Docht neue Nahrung fand.
    Joshi schloss die Tür und ging mit der Kerze in der Hand vor. Er hatte sich weitere Kerzen als nächstes Ziel ausgesucht. So setzte er zunächst einen zweiten, dann einen dritten und anschließend einen vierten und fünften Docht in Brand. Die Kerzen standen an bestimmten strategischen Stellen verteilt, damit sie eine Umgebung ausleuchteten, die wichtig war.
    Bisher hatte Marek die Sitzgelegenheit noch nicht gesehen. Nun streifte der Schein über die alten Sessel und auch über die dunkle Steinplatte eines Tischs hinweg, der zwischen den Sesseln stand.
    »Du kannst dich setzen.«
    »Ja, danke.«
    Marek nahm Platz. Die Augen hatten sich an die Verhältnisse gewöhnt, und nun erkannte er, dass auf dem Tisch das Glas mit den Blutegeln stand. Er sah sie aus nächster Nähe und stelle fest, dass sie sich bewegten und immer wieder versuchten, aus der verschlungenen Masse herauszukommen.
    Von der Seite her näherte sich die kompakte Gestalt des Imkers, der sich ebenfalls einen Sessel aussuchte. Die Sitzfläche wurde durch das Gewicht stark eingedrückt, aber sie hielt dem Mann stand.
    Er saß Marek schräg gegenüber und beobachtete seinen Besucher aus schmalen Augen, als wäre er dabei zu überlegen, ob er ihm trauen konnte oder nicht.
    Die Flasche mit dem Schnaps und zwei dicke Gläser hatte er mitgebracht. Das Kerzenlicht flackerte im leichten Luftzug, als sich der Mann bewegte und die beiden Gläser fast bis zum Rand vollschenkte. Es war eine klare Flüssigkeit, und Marek wollte wissen, um welch ein Getränk es sich handelte.
    »Es ist eine Medizin!«, erklärte Joshi. »Bester Wacholder. Der kann nur gut tun.«
    »Einen Schluck kann ich nehmen.«
    Joshi schob ihm das Glas zu. »Du wirst sehen, danach geht es dir besser.«
    Marek hob das Glas an, trank aber noch nicht und fragte nur: »Geht es mir denn schlecht? Außerdem muss ich noch fahren.«
    »Falls du den Wagen wieder flott bekommst.«
    »Ja, das ist ein Problem.«
    »Egal, wir trinken.«
    Beide Männer schütteten sich das Zeug in die Kehle, Joshi bis zum letzten Tropfen, während Marek vorsichtiger trank. Es war ein starker Schnaps, der auch extrem stark nach Wacholder roch. Man musste ihn eben mögen. Das war jedoch nicht Mareks Fall, der hielt sich lieber an verflüssigtes Obst. Dennoch trank er einen zweiten Schluck, schüttelte sich und stellte das Glas wieder weg.
    »Ist nicht dein Fall, wie?«
    »Genau.«
    »Nun ja, einen anderen habe ich nicht.«
    »Ich wollte auch nicht stören«, sagte Marek. »Ich hatte nur gedacht, dass ich jemand finde, der mir den Wagen anschiebt.«
    »Bist du sicher, dass es
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