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Hier und jetzt

Hier und jetzt

Titel: Hier und jetzt
Autoren: Eileen Wilks
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vorgegebenen Pflichten nicht mit Ihrer Würde vertragen, sagen Sie es bitte gleich, damit ich mich anderweitig umsehen kann.”
    Sie sollte sich weigern, Briefe für ihn zu tippen. Dann konnte sie heimfahren und musste sich nicht mit einem Dschungel und einem Mann herumschlagen, der sich dermaßen aufspielte und der außerdem gefährlich sexy war. Aber dann musste sie jederzeit mit Ken rechnen. „Ich werde mich um Flexibilität bemühen.”
    „Gut.” Er blieb in der offenen Tür stehen. „Übrigens, Ada versorgt uns mit Kaffee, die Fenster werden von einer Reinigungsfirma geputzt, und mein Sekretär heißt Cosmo Penopolous.”
    „Cosmo - wie?”
    „Penopolous. Wenn er nicht wie zurzeit an Magenverstimmung leidet, ist er auch mein persönlicher Trainer und Sparringspartner. Ich erwarte viel von meinen Angestellten, und meine Erwartungen richten sich nach ihren besonderen Fähigkeiten und nicht nach Schubladendenken.” Wieder zeigte er ihr sein umwerfendes Lächeln. „Ich freue mich schon darauf, Ihre besonderen Fähigkeiten herauszufinden, Miss McGuire, und sie ent sprechend einzusetzen.”

2. KAPITEL
    Claire hörte Jacobs Schritte wegen des dicken Orientteppichs in seinem Büro nicht, nur das Knarren von Leder, als er sich setzte, und das Klicken der Computertastatur. Sie griff nach der obersten Akte und öffnete sie, las jedoch nicht.
    Er wollte ihre besonderen Fähigkeiten einsetzen?
    Der Ausdruck in seinen Augen … Nun ja, er war nicht eindeutig gewesen, aber persönlich und erotisch.
    Nebenan verstummte das Klicken. Was machte er jetzt? Er hatte kein Wort über ihre Vergangenheit verloren. Wusste er nichts darüber? Oder war er nur ungewöhnlich taktvoll?
    Jacob West machte auf sie nicht den Eindruck eines Mannes, der sich sonderlich für Taktgefühl interessierte. Aber er interessierte sich für sie. Und sie wiederum … Nein, ihr Körper war interessiert, nicht sie selbst. Das hatte sie hinter sich.
    Allerdings wäre es einfacher gewesen, einen alten oder fetten Chef zu haben oder einen, der sich für Männer interessierte.
    Ich schaffe es, versicherte sie sich. Männer hassten es, zurückgewiesen zu werden. Diese Erkenntnis hatte ihr Leben sehr vereinfacht. Die meisten Männer sondierten erst das Gelände, ehe sie einen offenen Schritt und die damit verbundene Zurückweisung riskierten. Sie hatte gelernt, wie man Männer entmutigt. Einige waren allerdings so blind, dass sie keinen Wink mit dem Zaunpfahl brauchten, sondern eher einen Schlag damit.
    Claire hielt Jacob West allerdings nicht für blind, sondern im Gegenteil für äußerst hellsichtig. Und das war das Problem. Er reizte sie, und er wusste das auch.
    Seine Stimme lenkte sie ab. Er sprach leise, als würde er telefonieren. Er würde nie schreien, hatte er behauptet, und bei die ser Stimme hatte er das auch gar nicht nötig.
    Sie seufzte. Es reichte! West hatte gesehen, wie sie auf ihn reagierte, und er hatte ihr gezeigt, dass er interessiert war. Kein Grund, sich aufzuregen. Sehr bald würden ihre lustvollen Gedanken wieder einschlafen. Bis dahin musste sie sich von West fern halten.
    Dabei hatte ihr Cousin ihr geraten, sich mit diesem Mann auf eine wilde Affäre einzulassen!
    Die Vorstellung war so absurd, dass Claire leise lachte. Nein, so dumm war sie sicher nicht.
    West verstummte. Leder knarrte. Claire stellte sich vor, wie er die langen Beine ausstreckte, wie sich die harten Schenkelmuskeln unter der Hose anspannten und …
    Auf dem Schreibtisch stand neben dem gelben Telefon ein Ra dio. Claire schaltete es ein, und ein Country-Star sang über das dumme Herz eines Mannes. Sie lauschte, hörte jedoch wegen der Musik nichts mehr von nebenan. Zufrieden lehnte sie sich zurück und begann zu lesen.
    Jacob runzelte die Stirn, als er das Radio hörte. Er sollte unzählige Dinge gleichzeitig erledigen, konnte jedoch nur an die Frau nebenan denken. Was war Sonia da bloß eingefallen!
    Claire McGuire. Der Name war ihm bekannt vorgekommen, doch erst bei ihrem Anblick war er auf den Grund gekommen. Er griff nach der Tasse. Den Kaffee hatte er vor einer Stunde vergessen, und jetzt war er natürlich kalt. Frustriert speicherte er die Daten, auf die er sich nicht konzentrieren konnte, und lehnte sich zurück.
    Claire McGuire, die Frau, die Ken Lawrence zum Wahnsinn getrieben hatte.
    Das war natürlich Unsinn. Kein gesunder Mann verlor wegen einer Frau den Bezug zur Realität, doch der Satz hatte sich in den Medien gut gemacht. Sie hatten Claire
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