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Heyne Galaxy 14

Heyne Galaxy 14

Titel: Heyne Galaxy 14
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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– eine Mission, die von größter Wichtigkeit war. Seine erste Aufgabe hatte er erfüllt. Er war sicher auf einem bewohnten Planeten gelandet. Jetzt brauchte er Nahrung und mußte sich ausruhen, um seine schlummernden Talente zu wecken. Dann war er bereit, dieser Welt zukommen zu lassen, was sie unzweifelhaft brauchte – die Zusammenarbeit mit seiner Rasse durch den Geist des Quedak.
    An zahlreichen Raumschiffen vorbei kroch er langsam über das Landefeld. Schließlich erreichte er einen Drahtzaun und spürte die hochvoltige Elektrizität, die ihn durchströmte. Sorgfältig schätzte er die Entfernung ab, sprang durch eine Öffnung im Drahtnetz und kam auf diese Weise in ein völlig anderes Gebiet. Hier roch er Wasser und Nahrung. Hastig setzte er sich in Bewegung und hielt abrupt inne.
    Er spürte die Gegenwart eines Menschen. Außerdem war da ein unbekanntes Wesen, das eine viel größere Bedrohung darstellte.
    »Wer ist da?« fragte der Wächter. Mit gezogenem Revolver lauschte er in die Dunkelheit. Die Taschenlampe in seiner Linken blitzte auf. Erst vor einer Woche hatte man auf dem Lagerplatz eingebrochen und drei Kisten mit Computerteilen entwendet, die für Rio bestimmt gewesen waren. Heute war er gewarnt und wollte die Schurken gebührend empfangen.
    Er war ein scharfäugiger alter Mann, der sich jetzt langsam in Bewegung setzte. Die Pistole in seiner Hand zitterte nicht. Der Strahl seiner Taschenlampe wanderte über die Frachtgüter – über Kisten mit Präzisionswerkzeugen für Südafrika, über eine Pumpanlage für Jordanien und Mischgut für Rabaul.
    »Stellen Sie sich!« rief er erneut. »Es hat doch keinen Zweck.« Das Licht wanderte über Reissäcke für Shanghai und Kreissägen für Burma und wurde urplötzlich gestoppt,
    »Da soll mich doch der Teufel…!« knurrte der Wächter. Dann lachte er. Eine riesige rotäugige Ratte starrte in den Strahl seiner Lampe. Sie hatte ein Wesen im Maul, das eine ungewöhnlich große Küchenschabe zu sein schien.
    »Guten Appetit«, sagte der Wächter, steckte seine Waffe weg und setzte seinen Rundgang fort.
    Ein großes, schwarzes Tier hatte sich auf den Quedak gestürzt und mit scharfen Zähnen zugepackt. Er versuchte sich zur Wehr zu setzen, doch der überraschende Angriff und der Lichtstrahl, der ihn blendete, brachten ihn durcheinander.
    Das gelbe Licht erlosch, und das schwarze Ungeheuer verbiß sich in den gepanzerten Rücken des Quedak. Unter Aufbietung aller Kräfte stieß er mit seinem skorpionartigen Schwanz zu.
    Er verfehlte sein Ziel, doch das schwarze Ungeheuer ließ ihn hastig los. Die beiden Tiere umkreisten sich vorsichtig. Der Quedak bereitete sich auf einen neuen Angriff vor, während das andere Tier unwillig schien, seine Beute entwischen zu lassen.
    Der Quedak wartete auf seine Chance. Er war freudig erregt. Vielleicht konnte er das häßliche Tier zum ersten Lebewesen dieses Planeten machen, das die Quedak-Mission zu spüren bekam. Vielleicht konnte er es als Ausgangsbasis benutzen …
    Das Ungeheuer ging zum Angriff über, und seine weißen Zähne klickten bösartig aufeinander. Der Quedak wich zur Seite und ließ seinen gestachelten Schwanz hervorschnellen, dessen Doppelspitze in den Rücken des anderen Tieres eindrang, das wild hin und her sprang und sich zu befreien versuchte. Der Quedak bemühte sich um einen Halt und konzentrierte sich darauf, einen winzigen weißen Kristall durch seinen Schwanz unter die Haut des Ungeheuers zu treiben.
    Aber diese überaus wichtige Fähigkeit war noch nicht wieder erwacht. Unfähig, die wichtige Aufgabe zu erfüllen, die er sich gestellt hatte, mußte der Quedak seinen Griff lockern und beendete den Kampf schließlich mit einem zwischen die Augen gezielten Stich seines Stachels.
    Der Körper des toten Monstrums versorgte ihn mit Nährstoffen, obwohl er pflanzliche Nahrung vorgezogen hätte. Als er fertig war, wußte der Quedak, daß er dringend eine längere Erholungspause brauchte. Erst dann durfte er versuchen, seine Kräfte wieder voll zum Leben zu erwecken.
    Er kroch an den aufgestapelten Waren entlang und suchte nach einem Versteck. Sorgfältig untersuchte er mehrere Ballen und erreichte schließlich einen Stapel Kisten. In einer der Holzwände klaffte eine Öffnung, die gerade groß genug für ihn war.
    Der Quedak kroch hinein, bewegte sich vorsichtig über die gefettete Oberfläche einer Maschine und ließ sich am anderen Ende der Kiste nieder. Hier fiel er sofort in den tiefen Schlaf seiner
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