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Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Titel: Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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bevor er die Hälfte der Distanz überwunden hatte, schleuderte ihn zurück und ließ ihn zu Boden stürzen.
    Ich stemmte mich auf die Beine und taumelte auf das Mädchen zu, das schluchzend dastand und mich mit vor Schrecken geweiteten Augen anstarrte.
    »Nein!«, presste es hervor. »Bleibt … weg von mir, Dämonen!«
    »Wir sind keine Dämonen«, sprach ich beruhigend auf die Unbekannte ein, während ich mich ihr langsam weiter näherte. »Wir sind hier, um Ihnen zu helfen, Sie brauchen keine Angst …«
    Mit einem gellenden Schrei fuhr sie herum und stürmte davon, doch sie kam nur wenige Schritte weit. Plötzlich war die Nacht von Bewegungen erfüllt. Wie aus dem Nichts tauchten weitere Menschen auf. Es musste sich um Dutzende handeln. Zwei von ihnen ergriffen das Mädchen, die anderen stürzten sich auf uns.
    Zahlreiche Hände griffen nach mir. Blindlings schlug ich zu und traf das Gesicht eines Mannes. Anders als der Besessene zuvor, schien dieser Kerl weder übermenschliche Kräfte zu haben noch gegen Schmerzen unempfindlich zu sein. Blut schoss aus seiner Nase und er wich mit einem Schrei zurück.
    Zwei andere nahmen sofort seinen Platz ein. Blindlings schlug ich um mich, versetzte einem Kerl, der sich an mein Bein klammerte, einen Tritt mit dem anderen Fuß und stieß eine Frau zurück, die mit auf mein Gesicht gezielten Fingernägeln auf mich losging. Für einen kurzen Moment hatte ich Luft.
    »Weg hier!«, brüllte ich und lief los. Weitere Hände versuchten mich zu packen und Schläge prasselten auf mich ein. Wahrscheinlich wäre ich kaum drei Schritte weit gekommen, wenn nicht plötzlich Rowlf neben mir gewesen wäre. Er hatte sich Joshua kurzerhand unter den linken Arm geklemmt und stürmte wie ein menschlicher Rammbock vor, geradewegs durch die Menschenmenge hindurch. Wer nicht rechtzeitig vor ihm zurückwich, den schleuderte er mit der freien Hand zur Seite oder rannte ihn schlichtweg über den Haufen.
    Dennoch war es das reinste Spießrutenlaufen. Nach wenigen Sekunden, die mir wie eine Ewigkeit vorkamen und in denen ich unzählige Knüffe, Schläge und Ellbogenstöße einstecken musste, waren wir aus dem dichtesten Gewühl heraus. Ich wich vor zwei Männern zurück, die mich von verschiedenen Seiten packen wollte und stieß sie mit den Köpfen zusammen, dann war der Weg frei.
    Rowlf stellte Joshua zurück auf die Beine und wir rannten los, ziellos in die Nacht hinein. Die Unbekannten verfolgten uns, doch nach und nach blieben immer mehr von ihnen zurück und nach einigen hundert Metern gaben schließlich auch die letzten von ihnen auf.
    Keuchend blieben wir stehen. Jeder Atemzug brannte wie Feuer in meiner Lunge.
    »Verdammt!«, presste ich mühsam hervor und ließ mich auf einen Felsbrocken sinken. Mein Kopf dröhnte wie ein Hammerwerk; die zahlreichen Schläge, die ich hatte einstecken müssen, zeigten nun Wirkung. Alles begann sich vor meinen Augen zu drehen. »Wer … wer sind diese Leute? Warum haben sie uns angegriffen?«
    »Sie stehen unter dem Bann der Thul Saduun«, keuchte Joshua. »Nicht so stark wie der erste, denn sie hatten noch keinen unmittelbaren Kontakt mit ihnen, aber -«
    »Howard«, fiel Rowlf ihm in Wort. Selbst er schien Schwierigkeiten zu haben, sich noch auf den Beinen zu halten. Er hatte eine Platzwunde an der Stirn davongetragen und sein Gesicht war blutüberströmt, aber das sah ich schon nur noch undeutlich. »Wir … wir müssen zurück. Sie … ham Howard erwischt!«
    Das waren die letzten Worte, die ich aus scheinbar immer weiterer Ferne vernahm, ehe ich vollends das Bewusstsein verlor.
     
    »Er ist tot. Diese Drecksäcke haben Crampton umgebracht!«, stieß Williams hervor, ein junger Bursche, der wegen seiner Heißblütigkeit und Rauflust in Gorlwingham berüchtigt war. Er warf noch einen letzten Blick auf den Toten, dem eine Kugel die Kehle zerfetzt hatte, dann richtete er sich auf und ballte die Fäuste. »Warum habt ihr die Schweine entkommen lassen? Los, wir müssen sie erwischen und sie dafür büßen -«
    »Nein«, unterbrach Conelly ihn. Er sprach nicht einmal besonders laut, doch in seiner Stimme klang eine solche Macht mit, dass alle sich unwillkürlich ein wenig duckten. »Das ist nicht, was die HERREN von uns erwarten, damit können wir jetzt keine Zeit vergeuden. Dass sie ihre alte Macht zurückerlangen, hat Vorrang vor allem anderen.«
    »Wie du befiehlst«, sagte Williams demütig. »Aber lass mich wenigstens den da umbringen.« Er zückte ein
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