Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexensturm

Hexensturm

Titel: Hexensturm
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
wimmeln.« Er musterte Shade. »Halb Drache, halb Schatten.« Dann wandte er sich meinen Schwestern und mir zu. »Und drei Mädchen, halb Fee, halb Mensch. Solche Kreuzungen schwächen eine Rasse, wisst ihr?«
    »Das ist irrelevant.« Smoky stieß ein lautes, grollendes Räuspern aus.
    Der Daimon neigte den Kopf zur Seite. »Also, du, Drache, bist ein Fürst unter deinesgleichen, Mischling hin oder her. Und ich spiele für Adlige nicht den Speichellecker. Es gibt gute Gründe dafür, dass du nicht dabei sein wirst, und meine Sicherheit ist einer davon.« Seine Stimme klang rauh, als wären die Stimmbänder vor langer Zeit einmal versengt worden, und er bewegte den Kopf in einem ständigen sinnlichen Tanz, als könnte er ihn nicht still halten.
    »Dann wird meine Frau nicht mit dir sprechen.«
    »O doch, deine Frau wird mit ihm sprechen.« Ich warf Smoky einen Blick zu. »Ich muss – wir dürfen über diese Dinge nicht in der Öffentlichkeit sprechen.«
    Ich wandte mich wieder dem Daimon zu und fügte hinzu: »Wir werden uns allein unterhalten, aber an einem Ort meiner Wahl.«
    Mir war eingefallen, dass wir in den Schutzraum im Keller des Wayfarer gehen konnten. Von dort würde der Daimon sich nicht samt mir davonteleportieren können, noch konnte er mich dort drin mit Zaubern oder Dämonenfeuer angreifen. Er konnte mich natürlich immer noch mitten durchbrechen wie ein Streichholz, aber wenn er das hätte tun wollen, wäre es schon geschehen.
    Ich zeigte auf den Boden. »Menolly, wir müssen in den Raum da unten. «
    Sie runzelte die Stirn, dann leuchteten ihre Augen auf. »Oh, in den Raum. Ist gut. Folgt mir. Und tut unterwegs niemandem weh und macht nichts kaputt, das gilt für euch beide. Daimon, solltest du meiner Schwester etwas antun, bist du so gut wie tot.«
    »Wie Trytian sagen würde: Na hurra«, brummte der Daimon. Mit misstrauischer Miene folgte er Menolly, und bei jedem schweren Schritt bebte der Boden. Ich ging ihm nach. Smoky, Trillian und Shade folgten mir, während Delilah und Menollys Personal sich um den toten Elf und die verängstigten Gäste kümmerten.
    Was sie denen sagen würden, konnte ich mir nicht recht vorstellen, aber ich brannte schon jetzt vor Neugier darauf, was für eine Geschichte sie sich ausdenken würden. Allein das Auftauchen eines Daimons in der Bar bedeutete, dass wir jede Menge Schadensbegrenzung betreiben mussten. Das würde sich herumsprechen, ganz egal, was wir unternahmen, und wir hatten nun einmal nicht solche coolen Blitzdinger wie die Men in Black. In Sachen Gehirnwäsche waren wir nicht gut gerüstet, und unser Glamour hatte keinerlei Wirkung auf Daimonen.
    Wir gingen nach unten und erreichten den Schutzraum. Hier drin wirkte Magie nicht, und kein Geschöpf, gleich welcher Welt, konnte sich hinein- oder hinausteleportieren. Auch alle natürlichen Fähigkeiten wurden von dem Raum gedämpft. Und wenn eine Atombombe über der Bar explodieren sollte – dieser Raum würde ihr standhalten.
    Ich betrachtete die Tür und schluckte meine Angst herunter. Die Vorstellung, allein mit dem Daimon dort eingeschlossen zu sein, war beängstigend. Alles andere als lustig und schon gar nicht sicher. Aber da die Alternative noch schlimmer war, nahm ich meinen Mut zusammen und bedeutete ihm, einzutreten. Mit finsterem Stirnrunzeln duckte er sich durch die Tür, um nicht mit den Hörnern an den Türrahmen zu stoßen. Als ich ihm folgte, berührte Menolly mich am Arm.
    »Ein Laut von dir, und wir stürmen den Raum. Komm ihm nicht zu nahe. Er kann keine Magie wirken, aber er könnte dich trotzdem in Fetzen reißen.«
    »Ich weiß. Glaub mir, das weiß ich nur allzu gut.« Widerstrebend schloss ich die Tür hinter mir, wandte mich dem Daimon zu und verschränkte die Arme. Die beste Verteidigung bestand darin, keine Angst zu zeigen. »Trytian hat also eine Botschaft für mich? Gib sie mir, und dann verzieh dich, Höllenbrut.« Ich sparte mir die Mühe, nach seinem Namen zu fragen – unwahrscheinlich, dass er ihn mir nennen würde.
    Der Daimon blickte sich in Ruhe um. »Eine magiefreie Zone? Nicht dumm – gar nicht dumm.« Sein Gesicht verzog sich zu einer finsteren Grimasse. »Ich würde einen Kampf mit dir sehr genießen, Mädchen. Mit dir und deinen Freunden. Aber das ist nicht meine Schlacht.«
    Ich entschied mich dafür, das lieber nicht zu kommentieren. Warum mein Glück strapazieren? Ich seufzte tief und fragte: »Was willst du? Warum hast du den Elf da oben getötet?«
    »Er hat
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher