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Hexenerbe

Hexenerbe

Titel: Hexenerbe
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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verbrannt ist, gefällt ihm gar nicht.«
    Michael lachte. »Das glaube ich kaum. Die beiden Jungen hassen einander. Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass Eli in den vergangenen Monaten sogar mehrfach versucht hat, Jer umzubringen. Vergiftetes Essen war sein vorerst letzter Versuch, glaube ich ...«
    »Das mag sein, aber ich würde trotzdem gut auf ihn aufpassen.« Laurent sah seinen lebenden Nachfahren mit hochgezogener Augenbraue an.
    Michael schürzte die Lippen. Der alte Herzog täuschte sich nur selten. Dennoch kam ihm das nicht sehr wahrscheinlich vor. Er würde später darüber nachdenken. Jetzt musste er sich für die Opfer in der kommenden Nacht vorbereiten.
    Eli drehte seinen Athame in den Händen herum und sah zu, wie die scharfe Klinge das Licht brach. Er erinnerte sich an den Tag, als er und Jer ihn geweiht hatten, mit ihrem eigenen Blut. Gemeinsam. Deveraux-Blut.
    Zornig knallte er den Dolch auf seinen Nachttisch. Monatelang hatte er versucht, Jeraud zu ermorden. Jetzt war sein Bruder höchstwahrscheinlich tot, doch er konnte sich nicht daran freuen.
    Dad hätte ihn nicht zurücklassen dürfen. Jer war doch immer sein Liebling.
    Wenn Michael Deveraux seinen Jer einfach dem Tod überlassen konnte, den Sohn, den zu retten er Sir William angefleht hatte - was bedeutete das dann für ihn? Eli hatte schon immer gewusst, dass sein Vater völlig gewissenlos war und er gut aufpassen musste, was er tat. Er hätte es nur nie für möglich gehalten, dass sein Vater Jeraud töten würde. Jetzt musste Eli sich der Erkenntnis stellen, dass auch er nicht vor dem Schwert seines Vaters sicher war.
    Michael war mächtig, aber Eli war sicher, dass er Sir William nicht ganz allein stürzen konnte. Er braucht James und mich, um das Schwarze Feuer zu beschwören. Solange er dazu nicht allein in der Lage ist, dürfte ich einigermaßen sicher sein. Ich muss mir nur weiterhin jeden Schritt gut überlegen. Natürlich könnte ich mich auch auf Sir Williams' Seite und damit gegen Dad stellen.
    Eli schauderte. Wenn es irgendjemanden gab, den er noch mehr fürchtete als seinen Vater, dann war das Sir William. Er schüttelte den Kopf. Nein, er wollte sich nicht mit dem Anführer des Obersten Zirkels verbünden, abgesehen natürlich von den üblichen hohlen Loyalitätsbekundungen, die von allen Mitgliedern des Zirkels erwartet wurden. Besser das Übel, das man kennt ...
    Er nahm den Athame wieder zur Hand und betrachtete das Licht, das sich in den Edelsteinen brach. Ich werde diesen Bastard vermissen, stellte er überrascht fest. Bei Jer hatte er zumindest immer gewusst, woran er war. Außerdem hatte der Hass auf Jer ihm ein Ziel, eine Richtung gegeben, die er jetzt dringend brauchte.
    Er sah auf seine Armbanduhr. In einer halben Stunde sollte er sich mit James treffen. Mindestens so lange würde er meditieren müssen, damit er James nicht die Kehle aufschlitzte, sobald er ihn nur sah. Jer hat sich wenigstens nie meine Frauen genommen, dachte er verbittert.
    Der Dreifache Zirkel, Seattle
    Sashas Hände waren schweißnass, und sie wischte sie erneut an ihrem Gewand ab. Eine halbe Stunde zuvor hatte Pablo der Gruppe von seinem Eindruck erzählt, dass Michael etwas in Bewegung setze, irgendetwas vorbereite.
    Will er uns etwa angreifen? Umso dringender müssen wir dafür sorgen, dass Holly wieder sie selbst wird. Sasha atmete mehrmals tief durch, um sich zu reinigen. Sämtliche Möbel im Raum waren an die Wände gerückt, und Kerzen standen auf den Spitzen eines Pentagramms aus Kräutern, das sie auf den Boden gestreut hatte. Sie packte ihren silbernen Dolch fester. Jetzt bedauerte sie, dass Kari von dem Beruhigungsmittel tief und fest schlief. Jemanden, der so gut recherchieren konnte, hätten sie zur Vorbereitung gut gebrauchen können.
    Armand und Tommy trugen Holly herein und setzten sie inmitten des Pentagramms auf den Boden. Ihre Augen waren glasig, und sie murmelte immer noch leise vor sich hin. Langsam wiegte sie sich vor und zurück.
    Die anderen traten einer nach dem anderen ein. Jeder hielt eine Kerze in der Hand und bezog Stellung, möglichst weit von dem Pentagramm entfernt. Niemand wusste so recht, was sich gleich abspielen würde, deshalb hatte Sasha entschieden, dass alle Abstand halten sollten. Ihr fiel auf, dass sämtliche Männer außer Dan neben der Kerze auch ein Kreuz bei sich hatten. Tommy hob seines wie zum Gruß und lächelte, als wollte er sagen: »Was kann es schon schaden?«
    Als schließlich alle ihre
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