Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Titel: Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01
Autoren: Rachel Hawkins
Vom Netzwerk:
Kevin drehte sich nur um, ohne Felicia loszulassen, und schlug Coach Henry mit dem Handrücken ins Gesicht. Der Coach, der einen Meter fünfundachtzig groß war und sicher über zweihundert Pfund wog, flog rückwärts durch den Saal.
    Und dann brach die Hölle los.
    Leute rannten auf die Türen zu, weitere Lehrer umringten Kevin, und Felicias Schreie hatten inzwischen einen verzweifelten, klagenden Ton angenommen. Nur Ryan wirkte ungerührt.
    »Wahnsinn!«, schwärmte er, während zwei Mädchen über den Landrover kletterten und aus der Turnhalle rannten. »Schulball à la Carrie!«
    Kevin hielt noch immer eine von Felicias Händen fest und hatte sich mittlerweile auf ein Knie niedergelassen. Ich war mir bei all dem Geschrei zwar nicht ganz sicher, aber ich glaube, er hat ihr was vorgesungen.
    Felicia kreischte nicht mehr, kramte aber nach etwas in ihrer Handtasche.
    »O nein«, stöhnte ich. Ich rannte auf sie zu, rutschte jedoch aus und fiel in den Punsch.
    Felicia zog eine kleine, rote Dose heraus und sprühte Kevin den Inhalt ins Gesicht.
    Sein Gesang brach mit einem verzerrten Schmerzensschrei ab. Er ließ ihre Hand fallen, um sich mit allen zehn Fingern die Augen zu reiben. Felicia rannte so schnell wie möglich davon.
    »Ist schon gut, Baby!«, rief er ihr nach. »Ich brauch keine Augen, um dich zu sehen! Ich seh dich mit meinem Herzen, Felicia! Mit meinem HERZEN !«
    Na toll. Mein Zauber war nicht nur zu stark, er war obendrein auch noch peinlich.
    Ich saß in der Punschpfütze, während um mich herum das Chaos tobte, das ich geschaffen hatte. Ein einsamer weißer Ballon hüpfte neben mir auf und ab, und Mrs Davison, meine Algebralehrerin, stolperte vorbei, während sie in ihr Handy schrie. »Ich hab doch gesagt: Green Mountain High! Äh … ich weiß nicht, einen Krankenwagen? Ein SWAT -Team? Schicken Sie einfach irgendwas ! «
    Dann hörte ich jemanden kreischen: »Sie war das! Sophie Mercer!«
    Felicia, die am ganzen Körper zitterte, zeigte auf mich.
    Trotz des Lärms hallten Felicias Worte in dem großen Saal wider. »Sie ist … sie ist nämlich eine Hexe!«
    Ich seufzte. »Nicht schon wieder.«

 
    1
    »Nun?«
    Ich stieg aus dem Wagen in die schwüle Augusthitze Georgias.
    »Abgefahren«, murmelte ich und schob die Sonnenbrille hoch. Durch die Feuchtigkeit fühlte sich mein Haar an, als hätte sich seine Masse verdreifacht. Ich merkte, dass es meine Sonnenbrille verschlingen wollte – wie eine fleischfressende Dschungelpflanze. »Ich habe mich schon immer gefragt, wie es wohl wäre, in jemandes Mundhöhle zu leben.«
    Vor mir ragte Hecate Hall auf, das laut der Broschüre, die ich mit verschwitzter Hand umklammert hielt, »die vornehmste Besserungsanstalt für heranwachsende Prodigien« war.
    Prodigien. Nichts als ein schickes lateinisches Wort für Monster. Und genau das waren sie alle, hier in Hecate.
    Mich eingeschlossen.
    Ich hatte die Broschüre im Flugzeug von Vermont nach Georgia bereits viermal gelesen, zweimal auf der Fähre nach Graymalkin Island, das gleich vor der Küste Georgias lag (wo, wie ich erfuhr, Hecate Hall im Jahr 1854 erbaut worden war), und dann noch einmal, während unser Mietwagen über die mit Muscheln und Schotter bedeckte Auffahrt geklappert war, die vom Strand zum Schulparkplatz führte. Also hätte ich den Text inzwischen auswendig können sollen, aber ich klammerte mich weiter an die Broschüre und las sie zwanghaft immer wieder durch, als wäre sie mein Schmusetier oder so was:
    Ziel und Zweck von Hecate Hall bestehen darin, Gestaltwandler-, Hexen- und Feenkinder zu schützen und zu unterweisen, die eine Offenbarung ihrer Fähigkeiten riskieren und damit die Gemeinschaft der Prodigien als Ganzes in Gefahr gebracht haben.
    »Ich sehe immer noch nicht ein, wie ich andere Hexen in Gefahr gebracht haben soll, indem ich lediglich einem Mädchen geholfen habe, ein Date zu finden«, sagte ich und blinzelte meine Mom an, während wir meine Sachen aus dem Kofferraum holten. Die Frage nagte an mir, seit ich die Broschüre zum ersten Mal gelesen hatte, aber ich hatte bisher keine Chance gehabt, das Thema anzusprechen. Mom hatte sich den größten Teil des Fluges über schlafend gestellt, wahrscheinlich, um meine mürrische Miene nicht sehen zu müssen.
    »Es war nicht nur dieses eine Mädchen, Sophie, das weißt du genau. Da war noch der Junge mit dem gebrochenen Arm in Delaware und dieser Lehrer in Arizona, den du dazu bringen wolltest, einen Test zu vergessen …«
    »Er hat
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher