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Herzüberkopf (German Edition)

Herzüberkopf (German Edition)

Titel: Herzüberkopf (German Edition)
Autoren: Ludwig Kupka
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ganz neue Art für ihn, die ihn mehr und mehr faszinierte. Als er die Fußmassage beendete und sachte ihren Fuß losließ, sah er sie wieder an.
    „Mehr!“, sagte sie nur und versuchte ihrer Stimme einen aufständischen Befehlston zu verleihen.
    „Warum nicht. Jetzt gleich oder morgen nach der Höllenarbeit?“
    Und noch bevor Lea antworten konnte, hörten sie beide, wie ihr Name gerufen wurde. Einmal … zweimal und Lea stand auf und sagte kaum die Lautstärke anhebend:
    „Ich komme.“
    „Lea, kommst du zum Essen, bitte?“, vernahm Louis eine Damenstimme vom Fußweg oberhalb des Strandes her.
    „Ja, ich komme“, sagte Lea noch einmal, für Louis eigentlich viel zu leise, als dass sie gehört hätte werden können, doch es blieb danach still.
    „Das war meine Mutter – ich muss jetzt gehen, es gibt Essen.“
    „Na dann verschieben wir vielleicht die Fortsetzung auf morgen“, sagte Louis und begann ebenfalls seine Sachen zu packen.
    „Ja und danke schön – es tut wirklich gut, wie du das machst.
    „Gerne“, antwortete Louis. Und wieder trennten sie sich mit Händedruck am Gartentor zu dem kleinen Ferienhäuschen.
     
    Louis war längst zu Hause und fühlte aber immer noch die Füße von Lea in seinen Händen und dachte daran, dass es eine ganz besondere Begegnung war, die sie beide miteinander teilten.

Stille Vorahnung
     
    Das Leben mischt die Farbe neu …
    und malt drauflos.
    Ich sehe zu und staune scheu …
    Und die Farbe tropft mir in den Schoß.
     
    Als Louis am Sonntagmorgen gegen 11.00 Uhr das Trottoire in St. Blasien entlang schlenderte, um im Café Ell wie meistens um diese Zeit von der Clique jemand zu treffen, kam ihm die Idee, er könnte ebenso eine Spritztour zum See machen und sich im Café am See einmal einen Earl Grey Tee bestellen, den er um diese Zeit bevorzugte. Gleichsam fiel ihm ein, dass  sein Auftauchen bei Lea, die der eigentliche Beweggrund seiner Idee war, vielleicht gar nicht gut ankommen würde. Ja, seine Absicht würde zu offensichtlich sein, da er zuvor nie daran gedacht hatte, jenes Café aufzusuchen. Und so ließ er wieder von seinem Vorhaben ab.
     
    Schon von weitem erkannte Louis die zwei Irenas, die gute Freundinnen russischer Abstammung waren und zufällig den gleichen Namen trugen. Bob saß ebenfalls dabei. Auch er war Russe und der Freund von einer der beiden. Sie saßen vor dem Café auf der Terrasse und plauderten miteinander. Die Begrüßung war sehr herzlich, als Louis dazukam und aufgefordert wurde, sich zu ihnen zu setzen. Sie hatten sich ein paar Tage nicht gesehen und so gab es einige Fragen. Louis mochte die deutsche Sprechweise der Russen gerne hören, da der russische Akzent eine für ihn angenehme Modulation erzeugte. Hinzu kam, dass die drei meist ausgelassen und sehr fröhlich waren und es somit viel zu lachen gab. Louis verriet zwar nichts von seinen Begegnungen mit Lea am See, jedoch fragte die brünette Irena meist geradeheraus und unmissverständlich. Und da sie sich gut kannten und überaus gerne witzelten, hegte sie natürlich schnellen Verdacht auf eine neue Freundin, da er sich schon eine Weile nicht mehr hatte sehen lassen, worauf er zögernd auswich und lächelte. Doch er ging nicht darauf ein, obgleich die beiden ihn daraufhin natürlich ausfragen wollten. Das war Stoff zum Reden und Lachen für die folgenden Minuten und Louis gelang es in all der Heiterkeit nicht, das Thema zu wechseln. Am liebsten hätte er von seinen romantischen Begegnungen mit Lea erzählt, doch alles in Einem, von dem er in Gedanken eine ganze Nacht lang erzählen und schwärmen hätte können, war gebunden in einem einzigen Satz, nämlich, dass er am See ein Mädel kennen gelernt hatte, mit der er Worte getauscht, ihr aus dem Manuskript vorgelesen, mit ihr hinausgeschwommen war und ihr die Füße massiert hatte und dass ihr Name Lea war. Jene Gedanken gingen Louis in diesem kurzen Augenblick durch den Sinn und er wunderte sich, dass alles in nur einem kurzen Augenblick bereits gesagt war. Also ließ er es sein, darüber zu reden, was natürlich neue Hypothesen entfachte, die in wildeste Bilder geformt wurden und alle am Tisch zu schallendem Lachen veranlasste. Zur Mittagszeit fand Louis sich wieder zu Hause ein. Morris war ebenfalls in der Wohnung und war gerade im Begriff, sich etwas zum Essen zu bereiten, als Louis den Vorschlag machte, bei seinem Freund Filippo in dessen Pizzeria zu speisen. Nur wenige Minuten später wurden Louis und Morris von Filippo und
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