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Herzschlagmelodie - Band 1

Herzschlagmelodie - Band 1

Titel: Herzschlagmelodie - Band 1
Autoren: Laura Sommer
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sein?“
    Ehe ich noch weiter nachdenken konnte, antwortete er mir blitzschnell: „Doc h! Natürlich! Du bist mir sehr wichtig als Freundin!“
    Als Freundin also. Als gute Freundin. Was für ein beschissenes Gefühl zu wissen, dass der Junge, in den man verliebt war , einen nur als Freundin sah. War es für Henry davor genauso gewesen? All die Wochen oder gar Monate? Wir hatten so oft nebeneinander gelegen oder uns zusammen einen Film angesehen, bei dem wir gemeinsam auf dem Sofa saßen, eng beieinander. Wenn er da schon in mich verliebt gewesen war, musste es doch eine Qual gewesen sein, mir jeden Tag so nahe zu kommen.
    „Du hast doch gesagt, dass ich weinen würde. Was hast du damit gemeint?“
    „Weinen?“ Er schien sich nicht daran zu erinnern.
    „Als ich euch belauscht habe. Du meintest, ich würde jetzt sicher weinen.“
    „Ja, weil wir dich haben allein heimfahren lassen. Das war eine Kurzschlussreaktion, weil wir noch etwas besprochen haben.“
    „Was?“ Ich wollte es genau wissen!
    „Weil Paul so fies zu dir war und ich nicht wusste, wie ich mich verhalten sollte. Glaub mir bitte. Sophie und Candra haben es nur gut gemeint. Sie haben mir ins Gewissen geredet.“
    „Also hast du gesagt, dass ich jetzt sicher weinen würde, weil du dir Sorgen gemacht hast?“ Das würde natürlich so einiges ändern.
    „Genau.“
    „Aber Paul meinte doch, ich hätte es verdient? Gut, es ist Paul, also vergiss es. Und dann war da noch Leon, der meinte, ich sei fett! Und irgendwas mit nüchtern. Was hast du ihm erzählt? Da ss man mich nur betrunken erträgt oder, dass ich mich betrunken habe, auf meinem Geburtstag?“ Ich biss mir auf meine Lippen und sah misstrauisch zu ihm. Was genau hatte er ausgeplaudert?
    „Leon? Nein. So was hat er nicht gesagt. Er meinte, du bist ein liebes Mädchen. Nett, nicht fett! Und nüchtern? Nein … er meinte, du seiest schüchtern“, sagte Henry mit ernstem Blick.
    „Ich bin sicher, er hat fett und nüchtern gesagt.“ Gut, so sicher war ich mir dann doch nicht, da ich ja nur Wortfetzen mitbekommen hatte.
    „Warum sollte er denn so etwas sagen? Ich finde dich, ehrlich gesagt, aktuell viel zu dünn.“ Henry legte eine Hand auf die Rückenlehne der Bank, sodass ich davon ausging, dass er mich umarmen wollte. Doch Henry berührte mich nicht. Allerdings beugte er sich leicht zu mir herüber und lächelte mich an, so liebevoll und vertraut. Er kam mir so nah, dass ich ihn hätte küssen können. Aber Henry war ja jetzt mit Sophie zusammen, das konnte ich ihr nicht antun.
    „Ich habe Süßes gekauft und Chips ...“ Ich wich seinem Blick aus und sah zu der Tüte, die ich anhob und auf meinen Schoß stellte. „Siehst du?“
    „Aber warum hast du so abgenommen, wenn du das ganze Zeug isst?“
    „Die letzten Tage habe ich nicht so viel gegessen … Aber jetzt darf ich ja wieder raus und habe ordentlich eingekauft.“
    „Soll das heißen, du hast nichts zu essen bekommen?“
    „Doch! Aber ich wollte nicht. Ich meine … Hausarrest? Wofür das denn? Ich bin doch nur zur Quelle gegangen. Du hast meinem Vater doch sicher gesagt, wo er mich finden kann?“ Ich sah wieder zu ihm und er nickte.
    „Sie wollten schon die Polizei rufen, weil niemand wusste, wo du warst. Deine Eltern waren wirklich sehr besorgt. Ich auch … Ich hätte mir das nie verzeihen können, wenn dir etwas passiert wäre!“ Plötzlich spürte ich seine Hand auf meiner Schulter und er näherte sich mir weiter, bis seine Stirn fast die meine berührte.
    Aber ich schreckte zurück und sagte erschrocken: „Du bist mit Sophie zusammen!“ Wollte er mich etwa küssen?
    Henry wich zurück und nickte. „Ich wollte dich nur umarmen, ist das okay?“ Eine Umarmung also. Ich überlegte kurz, sagte dann aber „Ja“, weil ich ihm wirklich gern nahe sein wollte.
    Was für eine tolle Freundin ich doch war, den Jungen zu umarmen, mit dem Sophie eine Beziehung hatte! Henrys Umarmung war sanft, ganz anders als sonst, wenn wir uns kurz begrüßten. Sanft und flüchtig, wie ein Wimpernschlag und doch tat sie so unglaublich gut, dass es meinem Herz en Flügel verlieh.
    Als wir uns wieder voneinander lösten, wurde mir schmerzlich bewusst, dass nun Sophie das Mädchen war, das Henry bei sich haben wollte. Sie würden miteinander lachen und sich umarmen. Sich küssen. Ich schluckte ein paar Mal, da mir die Stimme versagte.
    „Montag in zwei Wochen geht die Schule wieder los. Die Ferien gingen echt viel zu schnell vorbei.“ Henry
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