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Herz in Gefahr? (German Edition)

Herz in Gefahr? (German Edition)

Titel: Herz in Gefahr? (German Edition)
Autoren: Catherine George
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verbittert hinzu.
    „Ich hatte keine Wahl“, stieß sie verzweifelt hervor.
    „Jeder Mensch hat eine Wahl. Und du hast deine getroffen, Kleine. Also verschwinde! Lauf zu Daddy und werde erst mal erwachsen!“
    Sowie sie zu Hause angekommen war, hatte sie versucht, ihn anzurufen, musste jedoch am Boden zerstört feststellen, dass er weder telefonisch noch per E-Mail zu erreichen war. Der Computerexperte James Crawford hatte alle Verbindungswege abgebrochen. Gleich am nächsten Morgen eilte sie zu dem Haus, wo er zur Untermiete wohnte und musste erfahren, dass er ausgezogen war und keine Kontaktadresse hinterlassen hatte.
    Der durchdringende Piepton des Herdtimers beförderte sie unsanft zurück in die Gegenwart. Harriet stellte die Auflaufform auf den Servierwagen, schob ihn ins Esszimmer und begab sich zum Salon. „Das Essen steht auf dem Tisch.“
    „Wird auch Zeit“, murrte Sophie und sprang auf. „Ich bin schon halb verhungert.“
    „Dann hättest du mir zur Abwechslung ja mal helfen können“, erwiderte Harriet in so ungewöhnlich scharfem Tonfall, dass der Rest der Familie sie erstaunt anstarrte.
    „Hattest du einen anstrengenden Tag?“, erkundigte ihr Vater sich vorsichtig.
    Sophie wehrte sich entrüstet. „Ich hatte auch einen anstrengenden Tag. Annabel macht mich völlig fertig.“
    „Tatsächlich? Ich dachte, sie macht eure wundervolle Pilar fertig“, entgegnete Harriet in Anspielung auf das spanische Au-pair-Mädchen ihrer Schwester.
    Julia lachte schadenfroh. „Jetzt hat sie’s dir aber gegeben, Sophie.“
    Aubrey Wilde musterte Harriet beunruhigt. „Ist was passiert?“
    „Nein, nur das Übliche“, behauptete Harriet. „Lasst uns erst mal etwas essen, bevor die arme kleine Sophie uns noch vor Unterernährung umkippt.“
    Sophie, die weder klein noch unterernährt war, wollte ihrer Schwester gerade eine passende Antwort geben, verkniff sie sich jedoch, als sie den warnenden Blick ihres Vaters auffing. Beleidigt setzte sie sich zu Tisch.
    Dankbar nippte Harriet an dem Wein, den der Hausherr ihr eingeschenkt hatte. Appetit hatte sie allerdings nicht, da sie die ganze Zeit daran denken musste, worüber sie ihre Familie nach dem Essen informieren musste.
    Julia stellte die Salatteller aufs Sideboard und forderte Sophie auf, die Essteller aufzudecken, damit Harriet die Wildterrine auffüllen konnte. Aubrey freute sich, dass seine Töchter plötzlich so einträchtig zusammenarbeiteten.
    „Warum hast du uns denn nun heute Abend hergebeten, Daddy?“, fragte Sophie schließlich, als sie wieder im Salon Platz genommen hatten.
    „Meine Idee war das nicht.“ Er zuckte die Schultern und schenkte sich ein Glas Cognac ein. „Sondern Harriets. Aber ich freue mich sehr, meine Mädchen mal wieder alle um mich zu haben.“
    Julia zog die perfekt gezupften Augenbrauen hoch. „Habe ich etwa ein wichtiges Ereignis übersehen, Harriet? Geburtstag hast du heute ja nicht. Bist du vielleicht befördert worden?“
    „Leider nicht.“ Harriet zog ihren Aktenkoffer heran.
    „Oh nein!“ Sophie stöhnte. „Brauchst du etwa unsere Unterschriften?“
    „Nein, keine Sorge.“ Harriet breitete einige Dokumente auf einem Beistelltisch aus. „Aber es ist wichtig, dass du und Julia an diesem Gespräch teilnehmen.“
    Ihr Vater warf ihr einen verärgerten Blick zu. „Die Bilanz hättest du zuerst auch mit mir allein durchgehen können, Harriet.“
    „Dann hätte ich mir von dir anhören müssen, dass meine Aufstellung pessimistischer Unfug ist“, antwortete Harriet gelassen.
    Sophie wollte gerade protestieren, wurde jedoch mit einer Handbewegung von Julia zum Schweigen gebracht. „Hast du den Jahresabschluss gemacht, Harriet?“
    „Ja.“ Sie war froh über Julias unerwartete Unterstützung. „Ich habe zwar darauf verzichtet, heute Abend mit Vater zunächst unter vier Augen zu reden, aber ich kann euch versichern, dass ich immer wieder versucht habe, ihn zur Einsicht zu bringen. Schließlich blieb mir gar nichts anderes übrig, als euch hinzuzuziehen.“
    Aubrey lief rot an. „Ständig werde ich von ihr ermahnt zu sparen“, beschwerte er sich. „Dabei führe ich seit meiner Pensionierung ein ganz einfaches Leben und gönne mir keinerlei Luxus. Wo soll ich denn noch sparen?“
    Harriet ließ die Bombe platzen. „Verkauf das Haus, Vater!“
    Ausnahmsweise waren Julia und Sophie sich mal einig. Entsetzt blickten sie zwischen Harriet und ihrem Vater hin und her.
    „Er soll River House verkaufen?“, fragte
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