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Herz in Fesseln

Herz in Fesseln

Titel: Herz in Fesseln
Autoren: Chantelle Shaw
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Körper prasseln ließ, konnte sie die Tränen nicht länger zurückhalten.
    Wechseln Sie deshalb so häufig Ihre Partner?
    Immer wieder hallte Damons Frage in ihrem Kopf wider. Dieser verflixte Mistkerl! Ebenso gut hätte er ihr gleich sagen können, dass er sie für ein Flittchen hielt. Seit Jahren war sie die Zielscheibe von Gerüchten und allen möglichen Spekulationen über ihr Privatleben. Sie hatte es als Teil ihres Berufes akzeptiert und gelernt, damit zu leben. Warum war ihr dann ausgerechnet Damon Kouvaris’ Meinung so wichtig?
    Als Anna eine Viertelstunde später in Jeans und weißem T-Shirt ins Freie trat, hatte sie sich wieder im Griff. Das feuchte Haar fiel ihr offen über den Rücken, damit es in der Sonne trocknen konnte. Da sie inzwischen einen Bärenhunger hatte, blieb sie vor der Cafeteria stehen, um die Tafel zu studieren, auf der das heutige Menü angeschrieben war. Von Damon war zum Glück keine Spur zu entdecken.
    „ Buon giorno , Anna. Wie schön, dass du wieder einmal bei uns isst.“
    Beim Klang der vertrauten Stimme mit dem starken italienischen Akzent blickte sie auf und lächelte Roberto, dem Besitzer der Cafeteria, zu. Unter seiner Leitung hatte sich die einstige Imbissbude zu einem beliebten Mittagslokal gemausert, das für sein ausgezeichnetes, stets frisch zubereitetes Essen bekannt war. Im Sommer aß Anna hier oft auf der Terrasse.
    „Ich habe dein Leibgericht bereits vorbereitet – Salade Niçoise“ , informierte Roberto sie strahlend. „Dein Freund wartet schon auf dich.“
    Das durfte doch nicht wahr sein!
    Angesichts der erneuten Eigenmächtigkeit dieses selbstherr lichen Griechen hätte Anna am liebsten auf dem Absatz kehrtgemacht. Nur Roberto zuliebe machte sie gute Miene zum bösen Spiel und ging auf die Terrasse.
    Damon saß an ihrem Tisch und winkte ihr lässig zu.
    „Was soll das?“, fuhr sie ihn ungehalten an, sobald sie vor ihm stand. „Wie kommen Sie dazu, über meinen Kopf hinweg ein Essen für mich zu bestellen? Ich dachte, ich hätte ausreichend klargestellt, dass ich weder auf Ihre Gesellschaft noch auf Ihre Einmischungen Wert lege.“
    „Nach dem anstrengenden Training müssen Sie etwas Ordentliches in den Magen bekommen“, stellte Damon gelassen fest.
    „Ich möchte aber nicht mit Ihnen essen“, stieß sie mit zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Amüsiert blickte er zu ihr auf. „Benehmen Sie sich eigentlich immer so kindisch?“, erkundigte er sich liebenswürdig.
    „Und müssen Sie immer auf Gedeih und Verderb Ihren Willen durchsetzen?“ Kampflustig stemmte Anna die Hände in die Hüften.
    In diesem Moment erschien Roberto mit dem Lunch.
    „Wenn Sie jetzt eine hässliche Szene heraufbeschwören, stoßen Sie nur Ihren Freund vor den Kopf“, warnte Damon sie mit gedämpfter Stimme. „Seien Sie also ein braves Mädchen, und setzen Sie sich.“ Die stählerne Note hinter seinem nachsichtigen Ton bewirkte automatisch, dass Anna tat, was er sagte. Allerdings nicht, ohne ihm vorher einen mörderischen Blick zuzuwerfen.
    „Das sieht himmlisch aus, Roberto.“ Sie rang sich ein gezwungenes Lächeln ab, als der rundliche Italiener ihnen das Essen servierte.
    „Genieß es“, forderte Roberto sie zufrieden auf. „Du hast hart trainiert, jetzt musst du etwas essen.“ An Damon gewandt, fügte er hinzu: „Anna hat nicht nur das Gesicht, sondern auch das Herz eines Engels, signore . Statt sich von ihrer anstrengenden Arbeit zu erholen, opfert sie ihre wenige freie Zeit, um Geld für die armen kranken bambini zu sammeln. Werden Sie ihr bei dem Marathonlauf zusehen?“
    „Um nichts in der Welt würde ich das versäumen“, versicherte Damon ihm und übersah geflissentlich Annas giftige Blicke. „Und bis es so weit ist, werde ich sie nach Kräften unterstützen.“
    Schon bei dem Gedanken daran krampfte sich Annas Magen zusammen, aber sie wollte Roberto nicht kränken, indem sie ihren Teller unberührt stehen ließ. Nach anfänglichem Widerstreben stellte sie fest, dass der Salat köstlich schmeckte, und schon nach wenigen Bissen kehrte ihr Appetit zurück.
    „Na, ist das nicht besser als unterwegs irgendein Sandwich hinunterzuschlingen?“, erkundigte Damon sich nach einer Weile.
    Sie hob den Kopf und stellte fest, dass er mit seiner Lasagne fertig war und sie mit beifälliger Miene beobachtete.
    „Viel besser“, bestätigte Anna und erwiderte zögernd sein Lächeln. Sie war von Natur aus nicht nachtragend, und mithilfe von Robertos Kochkünsten hatte
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