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Herz des Himmels (German Edition)

Herz des Himmels (German Edition)

Titel: Herz des Himmels (German Edition)
Autoren: Tanja Voosen
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Insel Alfoid, im Osten. Die Gefahren, die dort lauern sind unvorstellbar. Kein Reisender hat es jemals lebend zurückgeschafft. Dort gibt es keine Wege, man wird in die Irre geführt. Dort liegen die Sümpfe des Todes, außerdem ist es der Wohnort von abertausenden Monstern und Kreaturen. Das ist völlig unerforschtes Gebiet. Diese Insel ist vollkommen von der Zivilisation abgeschnitten. Dort leben nur Kobolde oder Naturgeister“, sagte Melora aufgebracht. „Oder Menschen mit Todeswunsch.“
    „Woher hast du diese Informationen, wenn von dort keiner lebend zurückgekehrt ist?“, fragte Kaithlyn sachlich. „Das alles klingt eher, wie Schauergeschichten, die man kleinen Kindern erzählt.“
    „Weil –“ Melora knirschte mit den Zähnen. „Diese Insel zu Sperrgebiet erklärt wurde, nachdem viele Schiffe dort verschwanden und nicht zurückkehrten. Um solche Inseln liegt meistens ein Weitsichtzauber – sobald jemand in den Radius des Inselrandes kommt, werden die Letorian der umliegenden Inseln darauf aufmerksam.“
    „Das bedeutet –“
    „Ärger. Jede Menge Ärger. Ärger von der Sorte wir-brechen-die-Gesetzte-des-Königs .“
    Liam stampfte zornig mit einem Fuß auf. „Zuhören!“, befahl er. „Wir können einen Weitsichtzauber umgehen. Das ist wirklich einfach.“
    „Das ist kein Schulstreich. Es ist kein kleiner Mercudizauber, den jemand über eine Tür in der Akademie gelegt hat, es handelt sich um eine Insel, geschützt durch Whyburnmagie des ersten Ranges. Zauber, die nur Letorian anwenden dürfen.“
    Melora und Liam trugen einen stillen Blickkampf aus. Melora gewann.
    „Aber…“, murmelte Melora und seufzte. „Es ist wie in der Mathematik. Plus und Plus ergibt Minus und umgekehrt. Wenn wir es schaffen einen weiteren Weitsichtzauber an der Stelle auszulegen, an der wir die Inselgrenze passieren, könnte es sein, dass wir es durch die Barriere schaffen, ohne bemerkt zu werden.“
    Kaithlyn und Liam starrten Melora fassungslos an.
    „Kannst du das schaffen?“, fragten beide, wie aus einem Mund.
    „Ja, wenn ich darauf aus bin, meine Magie zu verlieren.“ Sie sah wieder zu Fye. „Es wäre wirklich fatal einen solchen Zauber anzuwenden, ohne eine genaue Anleitung zu haben. Meine Magie könnte…zerbrechen.“ Melora schwieg nachdenklich. „Wir wissen nicht, ob es diese Blume überhaupt gibt.“
    „Melora hat Recht“ sagte Kaithlyn langsam, enttäuscht. „Wir wissen auch nicht, ob sie helfen wird, wenn die Heiler sagen, Fye müsse aus eigener Kraft zurückkehren. Das ist ein ziemlicher vager Plan.“
    „Kaithlyn Hayworth gibt zu, dass sie Unrecht hat“, sagte Melora gespielt entsetzt. „Das Mädchen, welches das Wort vage, bisher nicht kannte und sich in jede Gefahr stürzt, egal, ob es zu der Zeit sinnvoll ist oder nicht.“
    „Was soll das heißen?“, wollte Kaithlyn wissen. Melora presste angestrengt die Lippen aufeinander, als müsse sie verhindern, dass weitere Worte aus ihrem Mund purzelten. In ihren Augen stand die unausgesprochene Botschaft jedoch klar und deutlich: Du bist Schuld an Fyes Zustand. Kaithlyn war darüber nicht so sehr erschrocken, wie sie erwartet hatte. Eigentlich fragte sie sich schon eine ganze Weile, wann jemand kommen und mit dem Finger auf sie zeigen würde. Alles deine Schuld . Die Erwachsenen hatten ihr natürlich versichert, dass das ausgemachter Schwachsinn war, aber Melora hatte irgendwie Recht.
    Vielleicht war es nicht Kaithlyns Schuld, aber sie fühlte sie dennoch auf sich lasten, wie zu hohen Luftdruck. Ihre Anwesenheit hatte für das Chaos gesorgt. Wäre es anders, hätte sie kein schlechtes Gewissen und Albträume, oder?
    „Es gäbe da…noch eine Möglichkeit“, sagte Melora zögernd, nachdem sie sich wieder gefangen und die Wut heruntergeschluckt hatte. „Ein Fluchbrecher.“
    Liam schnappte nach Luft. „Das ist eine wirklich gute Idee!“
    „Die Frage ist nur, wo wir einen her bekommen.“
    „Wir nehmen Mr Karacords! Jedes volljährige Mitglied des Drachenclans hat einen – für Notfälle, aber das ist ein Notfall. Mein Vater hat seinen aufgebraucht.“
    Fluchbrecher? Harlow nickte. Ein Fluchbrecher ist eine Kristallkugel, gefüllt mit Whyburnmagie aller vier Grundelemente. Es ist ein Gegenstand, der es erlaubt einen Zauber, egal welchen zu brechen. Sogar Mrs Koirbet besaß einen. Sie sind Zaubergüter der ersten Stufe und es muss daher eingetragen werden, wer einen besitzt. Harlow lächelte. Mrs Koirbet hat so manches erklärt. Sie war
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