Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
Bollwerk oder lehnten sich dagegen. Vielleicht war es falsch, dass ich so viele Männer zu Soldaten gemacht habe, dachte Fatren. Wenn diese tausend Männer
stattdessen in den Minen gearbeitet hätten, dann besäßen wir ein wenig Erz für Bestechungen.
    Doch die Kolosse waren nicht bestechlich. Sie töteten einfach nur. Fatren dachte mit einem Schaudern an Gartwald. Diese Stadt war größer als seine eigene gewesen, aber kaum einhundert Überlebende hatten bis nach Vetitan entkommen können. Das war vor drei Monaten gewesen. Verrückterweise hatte er gehofft, die Kolosse wären vielleicht damit zufrieden, diese Stadt zerstört zu haben.
    Er hätte es besser wissen müssen. Die Kolosse waren nie zufrieden.
    Fatren kletterte auf die Krone des Verteidigungswalls. Soldaten in geflickter Kleidung und umgebundenen Lederstücken machten ihm Platz. Er spähte durch die fallende Asche auf das dunkle Land, das aussah, als wäre es mit tiefschwarzem Schnee bedeckt.
    Ein einsamer Reiter näherte sich; er trug einen dunklen Umhang mit einer Kapuze.
    »Was meinst du, Fatz?«, fragte einer der Soldaten. »Ein Späher der Kolosse?«
    Fatren schnaubte. »Kolosse senden keine Späher aus, vor allem keine menschlichen.«
    »Er hat ein Pferd«, meinte Druffel und stieß ein Grunzen aus. »Wir könnten noch eines gebrauchen.« Es gab nur fünf in der Stadt. Und alle litten an Unterernährung.
    »Ein Kaufmann«, sagte einer der Soldaten.
    »Er hat keine Waren dabei«, wandte Fatren ein. »Außerdem müsste es ein sehr tapferer Kaufmann sein, wenn er in dieser Gegend allein reist.«
    »Ich habe noch nie einen Flüchtling auf einem Pferd gesehen«, meinte einer der Männer. Er hob seinen Bogen und sah dabei Fatren an.
    Fatren schüttelte den Kopf. Niemand schoss, als der Fremde
ohne große Eile herbeiritt. Er hielt sein Pferd unmittelbar vor dem Stadttor an. Fatren war stolz auf dieses Tor. Zwei Flügel aus echtem Holz steckten in dem Bollwerk aus Erde. Das Holz und auch die erstklassigen Steine, aus denen der Rahmen bestand, hatte er aus dem Herrenhaus im Innern des Ortes geholt.
    Nur sehr wenig war von dem Fremden unter dem dicken, dunklen Mantel zu erkennen, den er zum Schutz vor der Asche trug. Fatren schaute über die Krone des Verteidigungswalls, betrachtete den Fremden eingehend, sah dann seinen Bruder an und zuckte die Achseln. Still fiel die Asche herab.
    Der Fremde sprang von seinem Pferd herunter.
    Sofort hastete er den Wall hoch, als erhielte er einen Auftrieb von unten. Dabei öffnete sich der flatternde Umhang. Darunter trug er eine Uniform aus strahlendem Weiß.
    Fatren fluchte und sprang zurück, als der Fremde die Spitze des Bollwerks erreicht hatte und sich auf den Rahmen des hölzernen Tores stellte. Der Mann war ein Allomant. Ein Adliger. Fatren hatte gehofft, sie würden sich in ihren Kämpfen im Norden verzetteln und seine Leute in Ruhe lassen.
    Oder zumindest in Ruhe sterben lassen.
    Der Neuankömmling drehte sich um. Er trug einen kurzgeschorenen Bart und kurzes schwarzes Haar. »In Ordnung, Männer«, sagte er, während er mit einem unnatürlichen Gleichgewichtssinn über den Torsturz schlenderte, »uns bleibt nicht mehr viel Zeit. Machen wir uns an die Arbeit.« Er trat von dem Tor auf den Wall. Sofort zog Druffel sein Schwert und deutete mit der Spitze auf den Fremden.
    Das Schwert sprang aus Druffels Hand und flog durch die Luft, angetrieben von einer unsichtbaren Kraft. Der Fremde ergriff die Waffe, als sie an ihm vorbeischoss. Er wirbelte das Schwert in seiner Hand hin und her und untersuchte es. »Guter Stahl«, sagte er und nickte. »Ich bin beeindruckt. Wie viele von euren Soldaten sind so gut ausgerüstet?« Er drehte die Waffe
noch ein wenig in seiner Hand und gab sie dann mit dem Griff voran Druffel zurück.
    Druffel warf Fatren einen verwirrten Blick zu.
    »Wer seid Ihr, Fremder?« fragte Fatren mit so viel Mut, wie er aufzubringen vermochte. Er wusste nicht viel über Allomantie, aber er war sich ziemlich sicher, dass dieser Mann ein Nebelgeborener war. Vermutlich konnte der Fremde jeden einzelnen Mann auf dem Wall mit einem bloßen Gedanken töten.
    Der Fremde beachtete seine Frage nicht, sondern drehte sich um und schaute auf die Stadt. »Ist sie ganz von dem Verteidigungswall umgeben?«, fragte er an einen der Soldaten gewandt.
    »Äh … ja, Herr«, bestätigte der Mann.
    »Wie viele Tore gibt es?«
    »Nur dieses eine, Herr.«
    »Öffnet das Tor und führt mein Pferd herein.«
    Also, dachte Fatren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher