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Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung

Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung

Titel: Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung
Autoren: Tami Hoag
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oder was auch immer dreinreden zu lassen. Rachel hatte mit ihrer Zurückweisung seinen Stolz und sein Herz verletzt. Er wollte nur noch weg.
    Mit einem leisen Fluch trat er zurück und versetzte der Tür einen Tritt, der deutlich zeigte, daß er etwas von Kampfsport verstand. Der Türrahmen splitterte, und die Tür flog auf. Ein eigenartiger dumpfer Schlag ertönte von der anderen Seite des Flurs, und eine Vase schwankte bedenklich auf einem Tischchen.
    Mit großen Augen und klopfendem Herzen sah Rachel ihn gehen. Er ging weg, weg aus Anastasia, weg von ihr. Das letzte Hindernis zwischen ihnen und dem Glück war aus dem Weg geräumt, er ging weg!
    Hastig stand sie auf, lief aus dem Arbeitszimmer und in den Flur.
    Auf der Veranda lasen Deputy Skreawupp und ein weiterer Gesetzeshüter aus Anastasia Porchind und Rasmussen ihre Rechte vor. Die beiden ehemaligen Verbrecher standen verdrießlich nebeneinander, die Hände mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt. Porchinds Kugelkopf leuchtete rot vor Entrüstung. Rasmussen sah aus, als wäre er auch ohne sein schmieriges Make-up kalkweiß. Der Dünne bewegte unbehaglich die Schultern unter der komischen Vorrichtung, die er und sein Genosse sich ausgedacht hatten, um den mystischen Rauch hervorzuzaubern, der um ihn herum gewallt hatte, wenn er in Drake House »gespukt« hatte.
    »Hätte ich bloß nie auf dich gehört«, zischte Porchind. »Du hättest dir doch denken können, daß das eine Falle ist, du Blödmann.«
    »Eine Falle«, wiederholte Rasmussen betreten und wiegte traurig den Kopf hin und her.
    »Vollidiot«, knurrte Porchind.
    »Schnauze, Schweinchen Schlau«, befahl Skreawupp und wedelte mit seinem Bleistiftstummel vor Porchinds Nase herum. »Sonst verpass ich dir einen Maulkorb wie einem Zirkusbären, worauf du dich verlassen kannst.«
    Shane Callan lehnte lässig an einer Säule und beobachtete das Schauspiel mit einem zufrieden-heiteren Grinsen. Er hatte die Hände lässig in die Taschen seiner schwarzen Jeans vergraben. Der Knauf seine Pistole ragte unter seiner linken Achselhöhle hervor.
    Addie hing an Skreawupps Ellbogen und verfolgte das Geschehen mit Feuereifer.
    »Ich hab immer gewusst , daß die nichts Gutes im Schilde führen«, verkündete sie und erntete einen finsteren Blick von dem mürrisch dreinblickenden Deputy. »Aber Sie wollten mir ja nicht glauben, Deputy.«
    »Sie brauchen Beweise, Addie«, wandte Bryan ein.
    Sie machte eine wegwerfende Bewegung. »Blödsinn.«
    »Sie haben das Recht zu schweigen«, sagte der Deputy zu Porchind. Er schoss Addie einen warnenden Blick zu. »Das gilt auch für Sie, Schätzchen.«
    Sie schnaubte verächtlich und holte zu einem Schlag aus. Rachel konnte gerade noch Addies Arm abfangen und sie zur Tür drehen. »Mutter, geh lieber rein und hol dir einen Pullover ... bevor der Deputy dir noch eine Anzeige wegen Beamtenbeleidigung ver passt «, fügte sie leise hinzu, während ihre Mutter davonstapfte.
    »Miss Lindquist, wir möchten Sie bitten, morgen früh aufs Revier zu kommen, um Ihre Aussage zu machen«, sagte der jüngere Beamte.
    »Und wir bitten Sie dringend, Ihre Mutter zu Hause zu lassen«, ergänzte Skreawupp. Rachels gekränkter Blick glitt an seinem Doppelkinn ab, denn er hatte sich bereits wieder den gefangenen Schurken zugewandt, die er jetzt die Stufen hinunter scheuchte. »Also, ihr beiden Dreckskerle, ab ins Loch. In den Knast, das Knacki-Camp. Solche wie euch hab' ich schon Hunderte gehabt. Ihr schleicht euch auf Samtpfötchen an eure Opfer ran und schlagt im Dunkeln zu. Kerle wie ihr machen mich krank.«
    »Er ist wirklich einzigartig«, bemerkte Shane nachsichtig, während die Stimme des Deputys in der Ferne verklang und die Türen des Polizeiautos zuschlugen. Er zündete sich eine Zigarette an und schickte seufzend einen blauen Rauchstrahl in die Nacht. »Gott sei Dank.«
    »Vielen Dank, daß Sie uns geholfen haben, Mr. Callan«, sagte Rachel und schlang die Arme um den Leib, in dem vergeblichen Versuch, die feuchtkalte Nachtluft abzuhalten, die durch ihr T-Shirt drang.
    Shane zuckte bloß mit den Achseln und löste sich von der Säule. »Dazu hat man schließlich Freunde.« Seine grauen Augen wanderten von Rachel zu Bryan hinüber. »Sehen wir uns im Keepsake?«
    Bryan nickte. »Später. Danke noch mal.«
    »Es war mir ein Vergnügen«, antwortete Callan trocken und lächelte seinen Freund an. Er trottete die Verandatreppe hinunter und verschwand im Dunkeln.
    »Ein interessanter Mann«,
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