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Helvetias Traum vom Glück (German Edition)

Helvetias Traum vom Glück (German Edition)

Titel: Helvetias Traum vom Glück (German Edition)
Autoren: Anne Gold
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eine Kopie aus und bringe sie rüber.»
    «Wunderbar! Aber bitte noch heute. Morgen verreise ich nach Samedan. Ein wenig Langlauf, ein wenig relaxen. Einfach die Seele baumeln lassen. … Sie haben Ruedi Fink entlassen, Ferrari?»
    «Ja. Die Beweise reichen nicht aus, um ihn weiter festzuhalten.»
    «Das bedeutet, Ruedi Fink ist nicht der Täter. Korrekt?»
    «Er spielt in diesem Fall eine Schlüsselrolle. Er hängt da mit drin. Aber für eine Verhaftung reichen die Beweise nicht aus … noch nicht.»
    «Hm! Dann haben Sie über Weihnachten noch viel zu tun, denke ich.»
    «Wir verfolgen eine Spur. Nach Weihnachten wissen wir mehr.»
    Der Staatsanwalt strich sich übers Kinn.
    «Sie halten mich doch auf dem Laufenden? Wir sitzen nämlich im selben Boot. Eine Tatsache, die Sie von Zeit zu Zeit zu vergessen scheinen.»
    «Sie sind der Erste, den wir informieren, sobald der Mörder verhaftet ist. Sie haben mein Ehrenwort.»
    «Sehr gut! Nur, um beim Vergleich mit dem Boot zu bleiben, wieso werde ich den Verdacht nicht los, dass wir uns auf einem sinkenden Schiff befinden?»
    «Keine Ahnung, Herr Staatsanwalt. Die Gefühle spielen uns zuweilen böse Streiche.»
    «Ja, das tun sie manchmal, Frau Kupfer. Lassen Sie mich auf jeden Fall wissen, wohin unser Boot schaukelt. Schöne Festtage allerseits.»

17. Kapitel
    Weihnachten war festlich wie immer und weiss, sehr zur Freude von Ferrari, der seiner Tradition auch in diesem Jahr treu blieb, und in einem unbemerkten Moment seine Geschenke schüttelte. Aber er konnte nicht erraten, was ihm Monika schenken würde. Sogar Francescos Mutter hielt sich an Heiligabend zurück. Aus Taktgefühl gegenüber Francescos Assistentin, wie sie Monika in der Küche zuflüsterte. Das Bübchen solle nur nicht glauben, dass er ungeschoren davonkäme. Dann eben erst im neuen Jahr. Na ja, das war auch ein Vorsatz für das kommende Jahr. Im Kreis der Familie und der Freunde wurde Weihnachten so zu einem wirklich schönen und rundum gelungenen Fest der Liebe, wäre da nicht der gelöste Fall gewesen. Wie ein Damoklesschwert hing er über Nadine und dem Kommissär.
    Am Morgen des 27. Dezember besuchte Nadine Dagmar, Bodo und Ruedi, der auf dem Weg zur Besserung war. Er bestätigte die Aussagen von Andreas. Ines hatte Irina an Heiligabend aus dem Spital zu sich geholt und Lutz Wagner mit einigen Leuten zu den Löfflers geschickt. Fritz und Sigi aufgemischt! Gepackt! Helen mitgenommen! Bei Ines abgeliefert! Fertig à la Lutz.
    Die Wette zwischen Nadine und Ferrari hatte einen klaren Sieger, wenn auch die Voraussetzungen absolut unfair waren, wie Nadine wiederholt betonte. Dagmar würde bei Toni bleiben. Sie brachte Farbe in sein Leben und begeisterte ihn mit ihren Ideen. So unterstützte er seit Neustem alternative Projekte in der Schweiz und im Ausland.
    Dann war es so weit. Gegen Abend des 27. Dezember fuhren der Kommissär und seine Assistentin mit einem Dienstauto der Basler Polizei den Hang zum Bruderholz hinauf.
    «Es ist mir im ganzen Leben noch nie etwas schwerer gefallen, Nadine.»
    «Mir auch nicht. Können wir ihn nicht einfach laufen lassen? Es gibt jede Menge ungelöster Fälle. Auf einen mehr oder weniger kommt es doch nicht an.»
    «Das habe ich mir während der ganzen Weihnachtstage vor und zurück überlegt, nach einer Möglichkeit gesucht, Andreas laufen zu lassen. Es geht nicht, Nadine, es geht nicht.»
    «Und dieses Schwein von Stolz kommt ungeschoren davon?»
    «Er hat nichts verbrochen, zumindest nichts, was wir beweisen könnten. Es sind alles dumme Missverständnisse. Er kriegt höchstens eine Anzeige wegen Unterschlagung. Nicht einmal wegen Anstiftung zum Mord oder zum Totschlag. Er war clever genug, seine Hetztiraden immer unter vier Augen zu verbreiten. Dem können wir nichts anhaben.»
    Andreas, Conny, Helen, Irina und Ines standen auf der Veranda. Der junge Mann umarmte alle zum Abschied. Irina wich keine Sekunde von seiner Seite, sie wollte ihn begleiten. Conny und Helen gingen zurück ins Haus.
    «Ich bleibe noch einen Augenblick hier, Nadine.»
    Ines winkte schluchzend dem wegfahrenden Auto nach.
    «Wie lange, Francesco?»
    «Ich weiss es nicht. Einige Jahre schon. Bei Totschlag im Affekt vielleicht vier bis sechs Jahre. Nach zwei Dritteln ist er wieder draussen. Schlimmer wirds, wenn er wegen Mordes verurteilt wird. Hat er einen guten Verteidiger?»
    «Den besten, den es gibt. Vier Jahre sind eine Ewigkeit. Eine lange Zeit! … Francesco … es waren die schönsten
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