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Heliosphere 2265 - Band 8: Getrennte Wege (Science Fiction) (German Edition)

Heliosphere 2265 - Band 8: Getrennte Wege (Science Fiction) (German Edition)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 8: Getrennte Wege (Science Fiction) (German Edition)
Autoren: Andreas Suchanek
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arbeiten.
     
    *
     
    Militärischer Versorger KENTROVE, Alzir-System, NOVA-Station, 09. Juli 2266, 21:45 Uhr
     
    "Ihre Waffen sind aktiviert", sagte Lieutenant Commander Akoskin. "Wir sollten uns besser keinen Fehler erlauben."
    "Ich hatte nicht vor, einen zu machen", entgegnete Tess.
    Das Schiff folgte dem Leitstrahl. Innerhalb der vergangenen zehn Stunden hatten sie von 0,45 LG auf 0,0001 LG abgebremst. Sie hasste diese verdammte Abbremszeit. Es juckte ihr immer in den Fingern, ein imaginäres Schubpedal herunterzudrücken. Und Versorgungsschiffe benötigten sogar noch länger zum Abbremsen als militärische Einheiten.
    Eines Tages erfindet jemand einen tollen neuen Antrieb, der uns innerhalb weniger Sekunden in den Interlink bringt. Oder in den Phasen-Raum. Sie musste an die geheimnisvollen Sternenraumer von Sarah McCall denken, die aus dem Stillstand heraus zu Transitionen fähig waren. Wenn wir ein solches Schiff in die Finger bekämen, ließe sich die Technik vielleicht okkupieren.
    Andererseits besaßen die fremden Raumschiffe ein anderes Manko - falls die Beobachtungsdaten von der letzten Schlacht bei NOVA-Station zutrafen: Sie vermochten nur aus dem Stillstand heraus zu transitieren. Ein deutlicher Nachteil, wenn man beispielsweise gerade verfolgt wurde.
    Auf dem Navigationsdisplay konnte sie beobachten, wie die Geschwindigkeit weiter sank. Behäbig schwebte die KENTROV auf das zugewiesene Landepod zu.
    Akoskin deaktivierte die Triebwerke und die Schwerkraftgeneratoren des Schiffes. Ab sofort befanden sie sich innerhalb des Schwerefeldes der NOVA-Station. Das Raumschiff wurde mit Magnethalterungen angekoppelt und konnte nur noch starten, wenn die Raumkontrolle es wieder freigab. Er warf ihr einen durchdringenden Blick zu.
    Ich weiß, jetzt gilt es.
    "Das Atmosphärenfeld ist etabliert", meldete Akoskin. "Ich bevorzuge eigentlich die guten alten Verbindungstunnel. Bei denen ist ein Notstart einfacher. Außerdem kann niemand die künstliche Atmosphäre deaktivieren, während man gerade gemütlich über das Landefeld spaziert."
    "Sie kommen", erwiderte Tess nur.
    Ein wichtig aussehender Mann in der Uniform der Space Navy näherte sich dem Schiff. In seiner Begleitung befanden sich zehn Marines. Zehn schwer bewaffnete Marines, die obendrein in Servo-Suits steckten.
    Tess aktivierte eine der Konsolenkameras und betrachtete ihr Konterfei eingehend auf dem Monitor. In wenigen Minuten würde ihr neues Äußeres auf die Probe gestellt werden. In Absprache mit Admiral Pendergast waren ihre Verbrennungen ersten Grades nicht weiter behandelt worden. Stattdessen hatte Doktor Isaak ihr ein subkutanes Medikamentendepot implantiert. Es besaß die Länge eines Stiftes, war jedoch hauchdünn. Winzige Sensoren maßen die Rückstände des Schmerzmittels im Blut und setzten zusätzliche Dosen frei, wenn es aufgebraucht war. Keine Gesichtserkennungssoftware würde sie so abgleichen können. Gleichzeitig hatten sie beide eine temporäre DNA-Maskierung erhalten. Das medizinische Kauderwelsch von Isaak hatte sie nicht behalten. Wichtig war aber auch nur das Ergebnis: Sie besaßen die nachprüfbaren Identitäten der echten Besatzung.
    Ihr Begleiter war zusätzlich kosmetisch verändert worden. Mikropunkte unter der ersten Hautschicht seines Gesichts veränderten die typischen Abtastpunkte an bestimmten Stellen. Sein Haar war jetzt blond und er trug einen Vollbart. Eine Gesichtserkennungssoftware würde in ihm keinesfalls Lukas Akoskin erkennen.
    "Wir sollten unsere Besucher begrüßen", sagte Tess.
    Gemeinsam gingen sie zum Hauptschott, das rumpelnd zur Seite fuhr. Dahinter warteten Marines mit Pulsergewehren im Anschlag.
    "Ich bin Lieutenant Kerkos", stellte der Offizier sich vor. "Bitte treten Sie aus dem Schiff."
    Sie kamen der Aufforderung umgehend nach.
    "Gibt es ein Problem?", fragte Tess.
    Erst jetzt sah der Mann von seinem Pad auf. Als er ihr Gesicht erblickte, atmete er keuchend ein. "Um Himmels willen. Was ist mit Ihnen passiert?"
    "Ein Unfall beim Verladen der Fracht auf Comienzo I", erklärte Tess. Sie hatten sich darauf geeinigt, die offizielle Herkunftswelt von Lukas Akoskin für die Geschichte zu verwenden. "Eine Antigravplattform hat versagt und stürzte in einen alten Fusionsreaktor. Klasse 1."
    "Dann hatten Sie Glück", erwiderte Kerkos. "Das hätte auch schlimmer ausgehen können. Comienzo ist doch Randgebiet, oder?" Er schüttelte den Kopf. "Diese rückständigen Welten besitzen einfach keine vernünftige
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