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Heldentod - Star trek : The next generation ; 4

Heldentod - Star trek : The next generation ; 4

Titel: Heldentod - Star trek : The next generation ; 4
Autoren: Amigo Grafik GbR
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zu bestehen.
    Seven keucht auf. Sie hat keine Ahnung, wie sie das bewerkstelligt, schließlich kann sie ihren Körper nicht mehr spüren, ihre Lungen nicht und auch sonst nichts. Sie ist von dem Einen getrennt worden, und unvertraute Gefühle toben in ihr. Sie möchte lachen und weinen und schreien und schluchzen – sowohl vor Enttäuschung als auch vor Dankbarkeit. Dieses ‚Möchten‘ allerdings ist nicht einmal annähernd dasselbe wie die Notwendigkeit, es auch zu tun. Entsprechend ist sie imstande, ihre Gefühle zu unterdrücken, sie zu kontrollieren, denn Gefühle sind einfach nicht das, was Seven of Nine jetzt brauchen kann. Stattdessen sollte – muss – ihre ganze Konzentration auf die Aufgabe gerichtet sein, die Bedrohung durch die Borg auszuschalten. Sie ist dazu fähig, denn sie weiß, dass das Virus noch immer in ihrem Inneren ruht. Sie hat es die ganze Zeit wohl behütet, und solange ihr Bewusstsein existiert, existiert auch das Virus. Sie hat nun keine Wahl mehr. Plan B ist zu Plan A geworden. Die Maschine des Jüngsten Gerichts ist gescheitert, und deshalb muss sie Endspiel entfesseln und durch die Hintertür in der Programmierung tief im Kollektiv versenken.
    Sie tut es.
    Das Virus kollidiert mit einem Schutzwall und wird aufgehalten.
    Seven of Nines Bewusstsein kann das nicht verstehen, kann es nicht einmal vollends glauben. Irgendetwas hat das Virus blockiert, es daran gehindert, sich tief in das Kollektiv zu graben und zu tun, was getan werden muss. Das ist unmöglich. Das ist nicht fair.
    Fair? Oh, Seven, seit wann spielt ‚Fairness‘ in all dem eine Rolle?
    Sie ist hier. Die Borg-Königin. Sie ist genau hier, bei ihr. Es ist keine Begegnung der Körper … es gibt keine Körper hier. Es ist eine Begegnung des Geistes.
    Seven blickt sie an, in sie hinein, durch sie hindurch. Ihr Anblick ist grauenvoll, und dennoch liebt Seven diese Frau bedingungslos. Sie vermag nicht zu sagen, wie sehr dies dem Einfluss geschuldet ist, den sie als Borg-Königin bereits ausübt, oder wie sehr es sich um Hingabe zu ihrer Mentorin Janeway handelt.
    »Kathryn …«
    Es gibt keine Kathryn Janeway. Es gibt nur die Borg. Du bist Seven of Nine. Du wirst assimiliert … absorbiert …
    »Nein. Ich bin Seven, und ich werde frei kommen, und ich werde Sie mit mir nehmen. Ich werde Sie retten.«
    Das glaubst du nicht. Ich weiß, dass du es nicht tust. Du hast keine Geheimnisse vor mir. Du weißt genauso gut wie ich, dass Kathryn Janeway Vergangenheit ist.
    »Woher wussten Sie es dann?«
    Wussten …?
    »Woher wussten Sie von dem Virus? Wie konnten Sie es blockieren, bevor ich es in das Bewusstsein des Kollektivs einspeisen konnte?«
    Wir haben uns Janeways Erinnerung bedient. Wir haben ihr Wissen assimiliert und waren uns daher der Existenz des Virus bewusst. Wir haben uns darauf vorbereitet. Aber das macht uns nicht zu Janeway. Es macht Janeway schlichtweg zu einem Rohstoff für uns, genau wie alles andere. Wir sind die Borg.
    Seven of Nine weiß, dass das stimmt.
    Seven of Nine weigert sich, es zu akzeptieren.
    Sie befindet sich im Kollektiv, im Herzen (wenn schon nicht der Seele, denn das Kollektiv ist ein seelenloses Wesen) der Borg. Das Kollektiv wird durch den Willen der Königin geformt. Es ist, was sie ihm zu sein vorgibt und vollbringt, was sie ihm befielt.
    Niemand kann ihr hier widerstehen. Niemand kann sich gegen sie auflehnen.
    Aber Seven of Nine ist anders als jedes andere Geschöpf in der Galaxis. Sie ist in beiden Welten gewandelt, der der Borg und der der Menschen. Sie hat beide Sphären weit länger bewohnt als Kathryn Janeway. Letzten Endes ist all das hier noch neu für die Borg-Königin. Keine Drohne käme jemals auf den Gedanken, sie herauszufordern.
    Seven ist keine schlichte Drohne.
    Seven ist kein schlichter Niemand.
    Sie spürt das Gewicht des Kollektivs, das sie niederdrückt und versucht, sie zu absorbieren, ihr sagen will, wer sie sein wird und wie sie den Borg zu dienen hat. Sie schiebt es fort. Diese Vorgehensweise ist beispiellos, und die Borg-Königin ist überrascht.
    Wie hast du das gemacht? Dazu solltest du nicht imstande sein. Du wirst damit aufhören. Du wirst überwältigt werden. Du wirst assimiliert werden. Es ist deine Bestimmung, zu uns zurückzukehren, meine liebe Seven of Nine. Du …
    »Nein.«
    Das Wort trifft die Borg-Königin unvorbereitet.
    »Nein« , wiederholt Seven, und sie spürt, wie Gefühle in ihr aufwallen. Diesmal versucht sie nicht, sich von ihnen zu lösen.
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