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Heißes Versprechen

Titel: Heißes Versprechen
Autoren: Amanda Quick
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es also, die meine Magd neulich Nacht entführt haben, nicht wahr?«
    Keston lächelte anerkennend. »Sehr gut, meine Liebe. Ihre Logik ist für eine Frau in der Tat recht erstaunlich. Ich dachte mir, ich sollte das Mädchen ausfragen, ob in jüngster Zeit irgendwelche Bücher der Bibliothek Ihres Vaters hinzugefügt wurden. Als der Versuch jedoch fehlschlug, hielt ich es für besser, meine Bemühungen anderswo zu konzentrieren. Es dauerte eine Weile, ehe ich davon überzeugt war, dass sich der Schlüssel in Ihrem Besitz befinden musste.«
    Rülpsend streckte Flood die Hand aus, um sich festzuhalten. Er schüttelte den Kopf, als ob er wieder zu Sinnen kommen wollte.
    Madeline bemühte sich, den Faden der Unterhaltung weiterzuspinnen. Unter allen Umständen musste sie Kestons Aufmerksamkeit weiter auf sich richten. »Wie mir auf-gefallen ist, tragen Sie einen Spazierstock bei sich, der dem Renwicks auf das Haar gleicht.«
    »Richtig.« Keston lächelte, während sich seine Hand noch fester um den goldenen Griff klammerte. »Ein Geschenk von unserem närrischen Vater. Sagen Sie, Frau Deveridge, was genau ist denn in jener Nacht passiert, in der Renwick umgekommen ist? Eine gewisse Neugier muss ich eingestehen. Mir fällt es schwer zu glauben, dass ein gewöhnlicher Einbrecher ihn hat umbringen können.«
    »Es war Renwicks Wahn, was ihn umgebracht hat«, erwiderte sie leise.
    »Verflucht auch.« Erstaunen und Überraschung klangen in Kestons Stimme mit. »Die Gerüchte entsprechen also der Wahrheit. Sie haben ihn tatsächlich umgebracht, nicht wahr?«
    Die Kutsche schlingerte und bebte, als sie um eine Ecke donnerten. Madeline fühlte, wie der Kurze Hans das Messer aus dem Futteral zog. Schlaues Kerlchen.
    »Dämlicher Kutscher«, brummte Flood, als er sich festzuhalten versuchte. »Wir werden uns noch überschlagen, wenn er nicht besser aufpasst.«
    »Der Mann will sich unbedingt ein Trinkgeld verdienen.«
    Keston legte sicherheitshalber eine Hand auf die Tür, doch der Revolver in seiner Hand richtete sich nach wie vor auf Madeline.
    Flood verlor den Halt und stürzte auf den ihm gegenüberliegenden Sitz.
    »Verdammter Idiot auf dem Bock«, murmelte er, als er sich wieder in seine Ecke zurückdrückte. Seine Worte klangen lallend. »Viel zu schnell. Was ist nur los mit dem Hurensohn? Sagen Sie ihm, er soll langsamer fahren, Keston.«
    Keston warf ihm einen prüfenden Blick zu. »Wie viel Claret haben Sie heute Abend zu sich genommen?«
    »Nur zwei Gläschen, um mich zu beruhigen.«
    »Ich habe keinen Platz für einen betrunkenen Gehilfen.«
    Flood rieb sich die Stirn. »Machen Sie sich keine Sorgen, ich werde die Sache schon zu Ende bringen. Ich möchte nichts dringlicher, als es Hunt heimzuzahlen. Und zum Teufel, zahlen wird er.«
    »Schon bald werden Sie Gelegenheit zur Rache bekommen, allerdings nur, wenn Sie tun, wie Ihnen geheißen.« Keston spähte aus dem Fenster. »Wir sind kurz vor unserem Ziel.« —
    »Was haben Sie vor?« Madeline spürte nicht länger die Hände des Kurzen Hans. Sie betete, er möge die Stricke bearbeiten, mit denen seine Füße gefesselt worden waren. Kestons Lächeln wirkte gnadenlos. »Zuerst werden wir in der Nähe des südlichen Tors der Vergnügungspavillons Halt machen. Dort möchte ich eine letzte Nachricht für Herrn Hunt hinterlassen.«
    »Verstehe«, erwiderte sie kühl. »Sie werden Herrn Flood ermorden und seine Leiche dort ablegen, ganz wie Sie es auch mit Oswynn gemacht haben.«
    Flood schrak mit weit aufgerissenem, sabberndem Mund hoch. »Was soll das heißen, Sie wollen mich umbringen?«
    »Beruhigen Sie sich, Flood.« Keston schien belustigt. »Es ist nicht Ihre Leiche, die ich in den Vergnügungspavillons hinterlegen möchte. Es wird die des Jungen sein, die Hunt auf seinem Grundstück finden wird.«
    Madeline spürte, wie ihr der Schweiß den Rücken hinunterrann. »Sie dürfen den Jungen nicht ermorden. Bitte, es gibt keinerlei Grund, weswegen Sie ihm etwas zu Leide tun sollten, wie Sie sehr wohl wissen. Er kann Ihnen nichts anhaben.«
    »Das wird Hunt eine Lehre sein.«
    Madeline musterte Flood angestrengt, der auf seinem Sitz unsicher herumrutschte. Sie musste eine Ablenkung schaffen. Das Einzige, was ihr hierzu einfiel, war, Flood gegen Keston auszuspielen.
    »Warum sagen Sie Herrn Flood nicht die Wahrheit? Er ist derjenige, den Sie ermorden wollen.«
    »Wie?« Flood blinzelte, als ob er nicht mehr richtig sehen könne. »Was quatschen Sie ständig von Mord, Sie
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