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Heisser Fruehling in Alaska

Heisser Fruehling in Alaska

Titel: Heisser Fruehling in Alaska
Autoren: Kate Hoffmann
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Kyle Hawkins, hat die Firma vor zwölf Jahren gegründet, und seitdem macht sie hervorragende Umsätze. Das soll natürlich auch so bleiben.
    Unsere Werbeagentur würde einen Etat in Millionenhöhe erhalten."
    Sydney traute ihren Ohren nicht. Das war der Kundenetat, mit dem sie ihrem Vater endlich beweisen würde, daß sie dazu geeignet war, die Leitung der Firma zu übernehmen. Ein Auftraggeber dieses Kalibers würde Winthrop Marketing auf einen Schlag in die erste Liga bringen, und sie war diejenige, die das erreichen würde. "Mr. Kenner, es wäre uns ein Vergnügen, Ihre Vorstellungen mit Ihnen zu besprechen."
    "Wir würden gern nach San Francisco kommen, um Ihnen persönlich die Informationen zu geben, die Sie benötigen, um uns ein Angebot zu unterbreiten."
    "Wir?"
    "Meine Marketingmanager und ich", sagte er.
    Sydney schluckte. "Würde Mr. Hawkins Sie begleiten?"
    "Mr. Hawkins nimmt nicht teil an solchen Konferenzen", erwiderte Kenner. "Aber falls Sie es für nötig halten, mit ihm zu sprechen ..."
    "Oh, natürlich nicht", lenkte Sydney rasch ein. "Das ist nicht nötig. Wäre es Ihnen recht, wenn meine Sekretärin mit Ihrer einen Termin vereinbart, wann Sie uns besuchen werden?
    Danach würden wir den Besuch erwidern und unsere
    Präsentation vorlegen."
    "Das wäre schön, Miss Winthrop."
    Sie wollte sich schon verabschieden, als sie beschloß, noch eine Frage zu stellen. "Wer hat Ihnen unsere Agentur empfohlen, Mr. Kenner?"
    "Ich glaube, Mr. Hawkins erwähnte Ihren Namen."
    "Und welche anderen Agenturen werden ein Konzept vorlegen?"
    Mr. Kenner räusperte sich. "Wir haben überhaupt keine anderen Agenturen kontaktiert, Miss Winthrop. Mr. Hawkins ist der Meinung, daß Ihre Agentur uns genau das liefern kann, was wir brauchen."
    Sydney verabschiedete sich und legte auf. Dies alles kam ihr wie ein schö ner Traum vor. Hawk besaß die Macht, seinen Etat zu plazieren, wo es ihm beliebte. Warum mochte er
    ausgerechnet sie empfohlen haben? Selbst die oberflächlichste Untersuchung hätte ergeben, daß Winthrop Marketing noch nie einen High-Tech-Etat verwaltet hatte, schon gar nicht so einen riesigen wie den von Hawkeye. Und es gab größere, berühmtere Agenturen an der Westküste.
    War es nur ein Vorwand, um wieder Verbindung mit ihr
    aufzunehmen? Würde er zur Präsentation erscheinen? Oder hatte er ihr nur einen Gefallen erwiesen, vielleicht aus einem Schuldgefühl heraus? Es gab so viele Erklärungen, daß sie einfach keine logische Entscheidung treffen konnte.
    Sydney preßte die Fingerspitzen an die Schläfen und schloß die Augen. Sie war eine erwachsene Frau, kein Teenager mit absurden Zukunftsträumen. Es gab Dinge, die einfach nicht sein sollten.
    Aber sie konnte nichts anderes sehen als sein Gesicht, seinen hochgewachsenen, schlanken Körper, seine Waren grauen Augen. Ein prickelnder Schauer lief ihr über den Rücken, und sie schlang die Arme um den Oberkörper. Sie hatte gerade den wichtigsten Anruf ihres Lebens erhalten. An eine
    Wiederaufnahme ihrer Beziehung zu Hawk zu denken würde ihr keine Hilfe dabei sein, den Etat von Hawkeye Technologies zu erlangen. Harte Arbeit und Konzentration hingegen schon.
    Wieder summte Sydneys Sprechanlage. "Ihr Vater ist auf dem Weg zu Ihnen", warnte ihre Sekretärin.
    Sekunden später wurde die Tür aufgerissen. Arthur Winthrop machte sich weder die Mühe zu grüßen, noch entschuldigte er sich für sein Eindringen. Wie üblich trug er einen
    maßgeschneiderten Designeranzug. Mit seiner gesunden Bräune sah er wesentlich jünger aus als zweiundsechzig, und sein silbergraues Haar war dicht und wellig.
    "Wir brauchen Aufträge", verkündete er, während er nervös im Zimmer auf und ab ging. "Ich habe mir gerade die Bilanz der ersten Jahreshälfte angesehen, und sie ist alles andere als erfreulich."
    "Ich weiß", antwortete Sydney gelassen. "Ich habe Wade bereits geraten, unsere Bewirtungskosten einzuschränken. Wir brauchen nicht soviel für die Bewirtung unserer Kunden auszugeben."
    "Das ist eine notwendige Ausgabe. Ich will wissen, was wir wegen neuer Aufträge unternehmen werden. Das ist wichtig, Sydney."
    Sydney verkniff sich eine scharfe Antwort. Wir? Es war nicht ihre Aufgabe, Arthur Winthrop zu sagen, wie er seine Arbeit zu erledigen hatte. Oder ihn auf die Unfähigkeit ihrer Stiefbrüder hinzuweisen. Vor allem, wenn er sie sowieso nie auf sie hörte.
    "Ich habe ein neues Projekt", erklärte sie und bemühte sich, möglichst nonchalant zu klingen. "Wir sind
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