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Heißer als der Wuestenwind

Heißer als der Wuestenwind

Titel: Heißer als der Wuestenwind
Autoren: Susanna Carr
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Nadir verband, könnte sich zu etwas Starkem, Beständigem entwickeln. Einen Mann wie ihn würde sie nie wieder kennenlernen. Und sie würde auch keinen Mann so sehr lieben können wie ihn.
    Und wie stand es um ihre Chancen, Ärztin zu werden? überlegte Zoe, als sie mit ihrem Ehemann den Aufzug betrat. Sie wollte nicht darüber nachdenken, dass sie scheitern könnte, obwohl es viele Menschen gab, die es nicht schafften. Warum sollte es bei ihr anders sein? Sie wusste nicht einmal, ob man sie an der Universität überhaupt aufnehmen würde.
    Nadir hingegen hatte ihr das großartige Angebot gemacht, beim Gesundheitsministerium arbeiten zu können. Sie wusste, dass sie etwas verändern konnte, wenn sie sich einsetzte. Und die Arbeit käme ihrem Traum zumindest nahe.
    Er hatte ihr noch etwas angeboten, was sie bisher außer Reichweite glaubte: eine Familie. In Houston hingegen wartete niemand auf sie. Nach dem Leben bei ihren Verwandten und der Beziehung zu Musad hatte sie geglaubt, allein sein zu wollen.
    Blicklos starrte sie auf die Anzeige, als die Lifttüren sich schlossen. War sie wirklich bereit, ihre Ziele zu ändern? Und mit einem Mann zusammenzuleben, der die Bestie genannt wurde?
    „Du bist so schweigsam.“ Nadir hob ihre Hand an seine Lippen und küsste ihre Fingerspitzen. „Worüber denkst du nach?“
    Seine Frage riss sie aus ihren Überlegungen. „Über deinen Spitznamen.“
    Nadir versteifte sich. „Was ist damit?“
    „Was ist wirklich in deiner Hochzeitsnacht mit Yusra passiert?“ Zoe wusste nicht, ob sie bereit war für die Antwort. Vielleicht hatte sie sich nur ein Wunschbild von Nadir erschaffen und sich geweigert zu sehen, dass er wirklich die Bestie war.
    Nadir brachte den Aufzug zum Stehen. „Weshalb willst du das wissen?“
    Sie zuckte die Schultern. „Weil ich es nicht verstehe. Du nutzt deinen Ruf, um deine Gegner einzuschüchtern, aber du bist kein gewalttätiger Mann.“
    Fest sah Nadir ihr in die Augen, aber Zoe spürte, dass er wachsam war. „Yusra hat nach der Zeremonie eine Fehlgeburt gehabt.“
    „Oh.“ Ihre Brust zog sich zusammen bei dem Gedanken, dass er eine Beziehung mit dieser Frau gehabt hatte. Natürlich. Yusra war wunderschön und die perfekte Jazaari-Braut. Eifersucht zog ihr den Magen zusammen, nicht nur, weil die beiden sich offenbar geliebt hatten, sondern weil Yusra auch sein Kind in sich getragen hatte. „Ich dachte, es wäre eine arrangierte Ehe gewesen.“
    „Das stimmt auch“, entgegnete er langsam. „Das Baby war nicht von mir.“
    Zoe blieb der Mund offenstehen. „Das kann nicht sein. Yusra? Wer war denn der Vater?“
    „Das weiß ich nicht. Sie hat es mir nicht anvertraut.“
    „Eine Fehlgeburt würde all das Blut und die Schmerzen erklären. Es überrascht mich, dass niemand diese Möglichkeit in Erwägung gezogen hat. Sie waren wohl allzu bereit, Yusras Version der Geschichte zu glauben.“
    „Ich hätte besser mit der Situation umgehen sollen“, gestand Nadir und sah zur Seite. „Ich hätte die Ehe weniger spektakulär annullieren lassen können. Aber ich war wütend und habe zugelassen, dass meine Gefühle mich leiteten.“
    „Aber du musstest die Beziehung lösen.“ Nadir würde nie bei einer Frau bleiben, die ihn betrogen hatte, das wusste sie. „Du konntest ihr danach nicht mehr vertrauen.“
    Er nickte. „Ich habe nie jemandem außerhalb meiner Familie davon erzählt.“
    Und nun teilte er das Geheimnis mit ihr. Zoe wusste um die Bedeutung und würde es nicht auf die leichte Schulter nehmen. Fest drückte sie seine Hand. „Du hättest dich verteidigen sollen, als die Leute anfingen zu klatschen.“
    „Nein, denn das hätte Yusra in eine gefährliche Lage gebracht. Ich war wütend auf sie, das ja. Aber sie wäre bestraft worden, weil sie Sex außerhalb der Ehe gehabt hatte. Es war schon schwer genug, die Information aus dem Krankenhaus geheim zu halten.“
    „Ich hätte wissen sollen, was tatsächlich passiert ist. Ich kenne dich nun seit einem Monat und weiß, dass du nie einer Frau etwas antun würdest.“
    Seufzend legte Nadir seine Stirn an ihre. „Danke, Zoe.“
    „Du hättest dir nicht den Ruf einer Bestie anhängen lassen müssen“, sagte sie leise. „Ein paar Menschen hätten dir sicher geglaubt.“
    „Du glaubst mir.“ Er gab ihr einen Kuss auf den Mund. „Mehr brauche ich nicht.“
    Schon seit einer Weile wusste Zoe, dass Nadir nicht seinem Ruf als gewalttätiger Mann entsprach, sonst wäre sie nicht mit ihm ins
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