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Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko

Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko

Titel: Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko
Autoren: Nora Roberts
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Liz nichts von geistreichen Wortwechseln hielt, schloss sie erst die Kasse, dann wandte sie sich um, um die Tauchermasken auf dem Regal zu überprüfen. Nichts ging bei ihr über die Ladentheke, bevor es nicht genauestens kontrolliert worden war. „Ich hatte nicht damit gerechnet, Sie wiederzusehen.“
    „Hätten Sie aber.“ Jonas beobachtete sie dabei, wie sie Maske um Maske auf dem Regal durcharbeitete. Sie schien selbstsicherer, machte einen weniger verletzlichen Eindruck als letzte Woche, als er bei ihr zu Hause gewesen war. Ihre Augen blickten kühl, ihre ganze Haltung strahlte Distanz aus. Das machte es ihm leichter, das zu tun, weshalb er hergekommen war. „Sie haben einen ziemlich guten Ruf auf der Insel.“
    Sie hielt gerade lang genug mit ihrer Inspektion inne, um über ihre Schulter zu ihm herüberzuschauen. „So?“
    „Ich habe mich erkundigt“, erwiderte er leichthin. „Sie leben seit zehn Jahren hier, haben diesen Shop praktisch vom Grundstein an allein aufgebaut und zu einem der erfolgreichsten Geschäfte auf der Insel gemacht.“
    Sie studierte die Maske, die sie in der Hand hielt, genauestens. „Wollen Sie eine Ausrüstung mieten, Mr Sharpe? Das Schnorcheln im Riff kann ich wärmstens empfehlen.“
    „Mag sein. Ich tauche lieber.“
    „Auch gut. Bei mir bekommen Sie alles, was Sie brauchen.“ Sie legte die Maske ins Regal zurück, nahm die nächste. „In Mexiko braucht man keinen Tauchschein, dennoch rate ich zu Übungsstunden, bevor Sie runtergehen. Wir bieten zwei verschiedene Kurse an – Gruppen oder individuell.“
    Zum ersten Mal lächelte er sie an, es war ein sehr anziehendes Lächeln, das ihn weicher erscheinen ließ.
    „Vielleicht komme ich darauf zurück. Etwas anderes … wann schließen Sie hier?“
    „Wenn ich so weit bin.“ Dieses Lächeln veränderte etwas, und das durfte sie nicht zulassen. Sie verlagerte das Gewicht auf ein Bein und schaute ihn mit mildem Spott an. „Wir sind hier in Cozumel, Mr Sharpe. Hier gibt es keine festen Öffnungszeiten. Wenn Sie nichts mieten und auch keine Tour mit einem der Boote buchen wollen, werden Sie mich jetzt entschuldigen müssen.“
    Er lehnte sich über den Tresen und griff nach ihrer Hand. „Ich bin nicht zurückgekommen, um einen Ausflug zu buchen. Gehen Sie heute Abend mit mir essen. Wir können uns unterhalten.“
    Sie versuchte nicht, ihre Hand zurückzuziehen, sah ihn nur ruhig an. Der erste Grundsatz, wenn man ein Geschäft führte, war, immer höflich bleiben, unter allen Umständen. „Nein, danke.“
    „Dann auf einen Drink.“
    „Nein.“
    „Miss Palmer …“ Jonas war berüchtigt für seine schier endlose Geduld. Es war eine Waffe, wie er erkannt hatte, im Gerichtssaal und außerhalb. Jetzt stellte er erstaunt fest, dass er bei Liz Schwierigkeiten hatte, geduldig zu bleiben. „Bisher habe ich nicht viel Neues in Erfahrung bringen können, und die Polizei ist mit ihren Untersuchungen auch noch nicht weitergekommen. Ich brauche Ihre Hilfe.“
    Jetzt zog sie ihre Hand doch zurück. Nein, sie würde sich nicht da hineinziehen lassen, nicht von schönen Worten und auch nicht von bohrenden Blicken, das hatte sie sich geschworen. Sie hatte ihr Leben, musste ein Geschäft führen, und vor allem hatte sie eine Tochter, die in ein paar Wochen nach Hause kommen würde. „Ich will damit nichts zu tun haben. Es tut mir leid, aber selbst, wenn ich dazu bereit wäre, wüsste ich nicht, wie ich helfen könnte.“
    „Dann kann es doch auch nichts schaden, mit mir zu reden.“
    „Mr Sharpe.“ Für ihre Geduld war Liz nicht unbedingt bekannt. „Zeit ist bei mir immer Mangelware. Ein Geschäft zu leiten ist kein Hobby, das man nach Lust und Laune betreibt, sondern harte, disziplinierte Arbeit. Die zwei Stunden, die am Abend mir selbst gehören, werde ich nicht damit verschwenden, um von Ihnen verhört zu werden. Wenn Sie also dann bitte …“
    Sie machte Anstalten, hinter der Theke hervorzukommen, um ihn hinauszuwerfen, als ein kleiner Junge in den Laden rannte. Er trug nur eine Badehose und glänzte vom Sonnenöl. Einen völlig zerknüllten Zwanzigdollarschein in der Hand, brachte er hastig seinen Wunsch in schnellem Spanisch vor. Er wolle Schnorchelmasken mieten, für sich und seinen Bruder. Als Liz sich umdrehte, um das Gewünschte aus dem Regal zu holen, fragte er sie aufgeregt, ob denn dort im Wasser auch Haie zu sehen waren.
    Als sie den Geldschein annahm und dem Jungen die Masken überließ, antwortete sie ihm ernst:
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