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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung
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eine Übersetzung widerstanden hatte.
    Aidan zog den Riegel an der Tür wieder zurück, spürte das widerstrebende Nachgeben des uralten Metalls, riss die Tür weit auf ... und verhielt abrupt den Schritt. Mit einer ganzen Serie derber Flüche entwich der Atem aus seiner Brust. Himmelherrgott Kruzifix noch mal! Femina Exotica hatte ihr Gefieder abgelegt.
    Falls es noch Erbarmen gab auf dieser Welt, sollten die Götter auf der Stelle einen Blitz herunterschicken, um sie in Asche zu verwandeln!
    Die Wunde an Cats Arm pochte mit jedem ihrer Herzschläge, während sie nervös mit ihrem Hemd herumhantierte, um ihre Nacktheit zu bedecken. Als sie um den Blitzschlag betete, der der demütigenden Tortur des schockierten Blicks des Mannes ein Ende setzen würde. Seine Flüche klangen ihr noch in den Ohren wie ein Grabgeläut.
    Aber es tat sich nichts. Die Götter hörten ihre Bitten nicht. Sie war verloren.
    Der Mann fand fast sofort die Fassung wieder. Sein Blick glitt von ihrem blutdurchtränkten Hemd, das jetzt mehr oder weniger ihre Brust bedeckte, zu der brennenden Wunde an ihrem Oberarm, wo die Kugel aus seiner Pistole sie gestreift hatte.
    »Sie sind verletzt.«
    Seine Feststellung des Offensichtlichen riss Cat aus ihrer Benommenheit. Blitzschnell zog sie das Hemd über, als könnte sie ihn damit vergessen lassen, was ihm gerade noch so offen ins Gesicht gestarrt hatte. Hätte sie ihre fünf Sinne beisammengehabt, wäre sie zu der offenen Tür gestürzt, als er dort gestanden und sie angegafft hatte. Aber diese Chance war ihr entgangen, und inzwischen war er in den Raum gekommen. Seine langgliedrige, hochgewachsene Gestalt blockierte ihr den Fluchtweg, und seine braunen Augen hielten sie wie eine Speerspitze an Ort und Stelle fest.
    »Es ist nur ein Kratzer«, sagte sie.
    »Ich habe Männer schon an geringfügigeren Wunden erkranken sehen.« Er kniete sich neben sie und löste ihre verkrampfte Hand von ihrem Arm. Sein Duft, eine Mischung aus Pimentöl und Tabak, kitzelte sie in der Nase. »Lassen Sie mal sehen.«
    Wollte er so erreichen, dass sie unaufmerksam wurde? Und wenn ja, was dann? Sie versteifte sich in seinem Griff. »Ich bin keines Mannes Hure.«
    Seine Augen funkelten. »Fügen Sie nicht noch Dummheit Ihrer Liste der Verfehlungen hinzu!«
    Hitze stieg ihr in die Wangen, und ein Gefühl der Demütigung begann die Oberhand über ihre Panik zu gewinnen.
    »Haben Sie einen Namen?«, fragte er mit einer widerwilligen Freundlichkeit in seinem Ton.
    »Aye.«
    Eine lange Pause folgte, die von einem freudlosen Lachen von ihm unterbrochen wurde. »Und wie ist dieser Name, wenn ich fragen darf?«
    Wieder errötete sie und spielte mit dem Gedanken, ihm einen falschen Namen anzugeben. Aber das hätte wahrscheinlich wenig Sinn gehabt. »Ich heiße Cat.« Langsam ließ sie ihren Blick über sein strenges Profil gleiten. Augen, die unter schweren Lidern lagen. Eine lange, schmale Nase. Ein markantes, willensstarkes Kinn. Der Mann hätte nicht aristokratischer aussehen können, wenn er eine in Marmor gemeißelte römische Skulptur gewesen wäre. Cat biss sich auf die Lippe und berichtigte sich widerstrebend. »Miss Catriona O’Connell.«
    Ein besorgtes Murmeln folgte ihrer Antwort, als er vorsichtig den Streifschuss untersuchte und ein stechender Schmerz durch ihren Arm bis in ihre Finger hinunterschoss. »Sie ist nicht tief, die Wunde. Eine gründliche Reinigung, und Sie werden im Nu wieder auf Diebestour gehen können, Miss O’Connell.«
    Die kühle Belustigung in seinem Ton erzürnte sie mehr, als barsche Worte es gekonnt hätten. Was erdreistete er sich? Wer war er, um sie so verächtlich zu behandeln? Hatte er auch nur eine Ahnung, wie es war, immer den Druck von Verzweiflung und Sinnlosigkeit im Rücken zu spüren? Ständig angespannt zu sein? Nervös? Immer auf der Hut vor der einen Sekunde, in der nachlassende Wachsamkeit eine Katastrophe nach sich ziehen könnte?
    Wie in seinem Arbeitszimmer.
    Cat sprang auf. Der Zorn gab ihr den Mut dazu. »Was kümmert es Sie, ob ich lebe oder sterbe?«, fauchte sie. »Was bedeutet Ihnen schon einer weniger von meiner Art auf dieser Welt?« Furcht, Verlegenheit und Verzweiflung krampften ihr den Magen zusammen.
    Ohne sich von ihrem Verhalten aus der Ruhe bringen zu lassen, richtete der Mann sich auf und blieb mit einem tief empfundenen Seufzer vor ihr stehen.
    Zum ersten Mal bemerkte Cat die Schatten unter seinen unergründlichen Augen, seine hohlen Wangen und die Bartstoppeln,
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