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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung
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Gesundheit gekostet, aber dann hatte er endlich das Unmögliche erreicht: Leben aus Tod hervorzubringen. »Ich habe eine Aufgabe für dich, Lazarus. Du wirst nach Irland fahren, um ein Buch zu holen und es mir zurückzubringen.«
    »Wie Ihr wünscht, oh Großartiger.« Der Mann stimmte widerspruchslos zu, wie es sich gehörte; aber er legte auch wie nebenbei in einer kühnen, einschüchternden Geste eine Hand an seinen Schwertknauf.
    Máelodor umfasste seinen Stock noch fester, obwohl er ihm bei einem Kampf zwischen ihm und Lazarus nichts nützen würde. Nur Magie hielt diesen Uralten unter seinem Joch, wie sie es auch bei einem noch viel Überlegeneren täte.
    Diesmal würde er sich den Sieg nicht nehmen lassen. Dieses Mal, wenn alles wie geplant lief, würde Máelodor aus den Überresten der Verlorenen Zeiten ein neues, glückliches Zeitalter der Anderen schmieden. Und die Leitung des Ganzen würde der legendäre König Artus übernehmen.

1. Kapitel
    Kilronan House, Dublin
Mai 1815
    C at kauerte im Gebüsch unter dem Fenster. Zweige stachen sie an Stellen, die besser unangerührt geblieben wären, und ihr Magen kribbelte vor Unruhe. Aber sie zwang sich, tief durchzuatmen und sich zu entspannen, wie Geordie es sie gelehrt hatte. Es brachte nichts, sich aufzuregen. Es würde eine Sache von Minuten sein, hineinzuflitzen und das Ding zu stehlen. Kinderleicht.
    Sie zog sich auf das Fensterbrett hinauf und suchte Halt auf dem rutschigen, moosbewachsenen Granit, wandte ihre Aufmerksamkeit dem Fenster zu und schob das dünne Metall ihres Dietrichs zwischen Fensterflügel und Fensterrahmen.
    Cat verkniff sich ein verächtliches Naserümpfen, als sich nach einem bisschen Rütteln und einer Drehung ihres Handgelenks löste, was hier für ein Schloss durchging. Dennoch prägte sie sich diesen traurigen Ersatz für Sicherheit im Gedächtnis ein, während sie sich lautlos in das Zimmer hinunterfallen ließ. Vielleicht würde es sich lohnen, in einer anderen Nacht zurückzukehren. Nicht zu bald natürlich. Aber wenn sie eine Kleinigkeit zum Versetzen brauchte, war es gut zu wissen, wo sich vielleicht ein Vorrat leicht einsteckbarer Wertgegenstände finden ließe.
    Sie warf einen raschen Blick um sich. Im Dunkeln waren die Möbel nur noch dunklere Umrisse und Buckel, aber der Schreibtisch war leicht genug zu erkennen – ein großer schwarzer Schatten am anderen Ende des Raums, dem Fenster gegen über, durch das sie gerade hereingekommen war. Aber es waren die vielen Bücherregale, die Cat den Atem stocken ließen und ihren Optimismus dämpften.
    War sie verrückt? Was hatte sie sich dabei gedacht, als sie sich erboten hatte, an Geordies Stelle herzukommen? Dies hier war ein Auftrag für einen Fachmann, aber nicht für eine Anfängerin, die über mehr Waghalsigkeit als Geschick verfügte. Wie sollte sie ein bestimmtes Buch finden unter den Hunderten, die sich an allen Wänden vom Boden bis zur Decke türmten?
    Einen Moment lang spielte sie mit dem Gedanken, mit leeren Händen heimzugehen und ihr Scheitern zu erklären, verdrängte die Idee aber fast sofort wieder. Geordie brauchte sie. In all den Jahren, in denen sie zusammen gewesen waren, hatte er so wenig von ihr verlangt, dass sie zum Allermindesten diesen einen kleinen Auftrag ausführen konnte.
    Von einem niedrigen Tisch in der Nähe nahm sie eine Kerze und murmelte die entsprechenden Worte, um sie anzuzünden. In den vergangenen paar Jahren hatte sie gelernt, selbst das kleine bisschen Haushaltsmagie zu verbergen, das ihr daheim erlaubt gewesen war. Denn Überleben bedeutete, normal zu erscheinen – als einer der nicht magisch begabten Duinedon durchzugehen in einer Welt, in der es Verfolgung und noch Schlimmeres bedeutete, zu den Anderen zu gehören. Aber Cat war zu sehr in Eile, um sich mit der Suche nach Flintstein und Stahl aufzuhalten. Nicht jetzt, wo eine viel größere und anstrengendere Suche vor ihr lag. Da musste eben auch schon mal Magie herhalten.
    Die Sinnlosigkeit ihrer Aufgabe wurde jedoch nur noch deutlicher im Licht der kleinen Kerzenflamme. Hatte sie gesagt, Hunderte von Büchern? Es mussten Tausende sein. Und noch mehr lagen auf Tischen herum, türmten sich auf dem Schreibtisch und waren in Ermangelung von Raum sogar in den Ecken aufgestapelt. Noch nie hatte sie so viele Bücher an einem Ort gesehen. Nicht einmal in der Bibliothek ihres Stiefvaters, dem begehrten Symbol seines neu erworbenen Reichtums.
    Cat begann bei den Regalen, überflog Titel und
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